Die Arbeit behandelt Tugend und Frauenbild in Sophie von La Roches "Geschichte des Fräulein von Sternheim" vor der Folie von Jean-Jacques Rousseaus Erziehungs- und Bildungskonzeption aus dem "Emile", insbesondere seinen Ausführungen über die Erziehung Sophies, der gedachten Frau Emiles.
Sophie von La Roches Roman Die Geschichte des Fräulein von Sternheim entstand in einer Zeit, in der Frauen aufgrund ihres Geschlechts als „gefühlvoll“ und „empfindsam“ charakterisiert und idealisiert wurden. Die Dichotomie Mann gleich Vernunft und Frau gleich Gefühl, wurde im 18. Jahrhundert von Philosophen und Literaten, wie beispielsweise Herder, Fichte und Kant thematisiert. Der Hauptzweck dieser moralisch und didaktischen Thematisierung ist die Befürwortung und Erhaltung der patriarchalisch geprägten Familie.
Die Arbeit ist passend zu der Fragestellung gegliedert: Nach der Einleitung wird zunächst Rousseaus Pädagogik dargestellt (Kap.2), anschließend Biographisches zu Sophie von La Roche (Kap.3) und dann eine Analyse des Romans (Kap.4).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand zu Sophie von La Roche
- Die „klassische“ Frau - Rousseaus Erziehungsroman Emile, Geschlechtscharaktertheorie, neue Ansätze und Tugendbegriff bei Rousseau.
- Sophie von La Roche – Der Beginn weiblicher Emanzipation auf dem literarischen Markt in Deutschland..
- Biographischer Abriss...
- Literarisches Schaffen .........
- Der Briefroman „Die Geschichte des Fräulein von Sternheim“.
- Die Darstellung weiblicher Tugend im Roman „Die Geschichte des Fräulein von Sternheim“
- Sophie von La Roches Frauenbild im Sternheim-Roman
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, Sophie von La Roches Roman "Die Geschichte des Fräulein von Sternheim" im Kontext des rousseauschen Tugendbegriffs und Frauenbildes zu untersuchen. Dabei wird insbesondere auf die Darstellung der weiblichen Protagonistin und ihre Parallelen zum Leben der Autorin eingegangen.
- Der rousseausche Tugendbegriff und seine Relevanz für das Frauenbild des 18. Jahrhunderts
- Die Rolle der Frau in Rousseaus "Emile" und die Darstellung der Geschlechtscharaktere
- Sophie von La Roches literarisches Schaffen und ihre Position als Frauenschriftstellerin
- Die Darstellung weiblicher Tugend und des Frauenbildes in "Die Geschichte des Fräulein von Sternheim"
- Der Vergleich von La Roches Roman mit anderen Briefromanen des 18. Jahrhunderts, insbesondere Rousseaus "Julie ou La Nouvelle Heloïse" und Richardsons "Clarissa"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des rousseauschen Tugendbegriffs und Frauenbildes im Kontext von Sophie von La Roches Roman "Die Geschichte des Fräulein von Sternheim" ein. Dabei wird der historische Kontext des 18. Jahrhunderts und die damalige Vorstellung von Geschlechtscharakteren beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Forschungsstand zu Sophie von La Roche und zeigt die Entwicklung der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ihrem Werk. Es wird die Entwicklung von einer Fokussierung auf La Roches Beziehung zu Christoph Martin Wieland hin zu einer Anerkennung ihrer selbstständigen Autorschaft und Bedeutung als Frauenschriftstellerin aufgezeigt.
Im dritten Kapitel werden Rousseaus Erziehungsroman "Emile" und seine Geschlechtscharaktertheorie im Detail analysiert. Dabei werden die zentralen Aspekte von Rousseaus Tugendverständnis und seine Vorstellung von der idealen Erziehung des Menschen, insbesondere im Hinblick auf die Geschlechterrollen, beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich Sophie von La Roche als Autorin und beleuchtet ihre Biografie und ihre literarische Entwicklung. Es zeigt ihre Position als eine der ersten Frauenschriftstellerinnen im deutschsprachigen Raum auf und untersucht ihre Bedeutung für die weiblichen Emanzipationsbewegungen des 18. Jahrhunderts.
Das fünfte Kapitel untersucht den Briefroman "Die Geschichte des Fräulein von Sternheim" in Bezug auf die Darstellung weiblicher Tugend und Sophie von La Roches Frauenbild. Dabei werden die Handlung des Romans und die Charakterzeichnung der Protagonistin in den Kontext von Rousseaus Theorien und dem historischen Kontext des 18. Jahrhunderts gestellt.
Schlüsselwörter
Sophie von La Roche, "Die Geschichte des Fräulein von Sternheim", Rousseau, Tugendbegriff, Frauenbild, Geschlechtscharaktertheorie, Emanzipation, Briefroman, 18. Jahrhundert, Literaturgeschichte, Genderforschung, "Emile", "Julie ou La Nouvelle Heloïse", "Clarissa"
- Quote paper
- Martina Lohe (Author), 2016, Frauenbild und rousseausche Tugend in der "Geschichte des Fräulein von Sternheim" von Sophie von La Roche, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/336679