Studienergebnisse zeigen deutlich, dass die pädagogische Arbeit mit Eltern in Kindertageseinrichtungen verbessert werden sollte. Der größte Teil dieser Verbesserungsarbeit liegt in der Hand von pädagogischen Kräften. In dieser Hausarbeit möchte ich der Frage nachgehen, welche Anforderungen die Elternarbeit im Hinblick auf die Vielfältigkeit der Klientel an die pädagogischen Fachkräfte stellt.
Nach Angaben des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration geben Eltern mit Migrationshintergrund ihre Kinder seltener in Kitas als Einheimische. Woran das liegt und was sich die betroffenen Familien wünschen, wurde in einer Studie von Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) untersucht und im Juni 2013 veröffentlicht. Ergebnisse zeigen, dass die Tatsache, dass Eltern mit Migrationshintergrund ihre Kinder in eine deutsche Kita geben, maßgeblich von ihrem Bildungsstatus abhängt. Als Hürden nennen die Eltern selbst unter anderem eine mangelnde interkulturelle Öffnung der Einrichtungen und die aus ihrer Sicht geringe Qualität der Betreuung. Außerdem äußerten die Familien den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit der Kitas mit den Eltern.
Notwendigkeit interkultureller Bildung und Erziehung basiert auf drei politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen: die Europäisierung, Globalisierung und die internationale Migration. Deutschland beginnt sich als Zuwanderungsland zu verstehen. Ökonomische, demographische und sozialpolotische Gründe lassen die Einwanderung als unumgänglich zu erscheinen. Die Kulturministerkonferenz hat 1996 einen entsprechenden Bildungsauftrag formuliert, in der Interkulturelle Bildung als „Schlüsselkompetenz für eine pluralisierte Gesellschaft und globalisierte Welt definiert“. Interkulturelle Bildung wird als neue Allgemeinbildung verstanden in der alle Bürger/innen alle ihre unterschiedlichen Lebensweisen einbringen sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Notwendigkeit interkultureller Bildung und Erziehung
- Grundlagen und Anforderungen interkultureller Zusammenarbeit
- Interkulturelle Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte
- Unterschiedliche Gesprächskulturen
- Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen
- Das Kind im Zentrum der gemeinsamen Bemühungen
- Interkulturelle Elternarbeit in der Praxis
- Erste Kontakte: Anmeldung und Aufnahme
- Elterngespräche
- Schriftliche Mitteilungen
- Hospitationen und Hausbesuche
- Veranstaltungen für Eltern
- Einbeziehungen in der pädagogischen Arbeit
- Perspektiven Interkultureller Praxis
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Anforderungen, die die Elternarbeit in Kindertageseinrichtungen an pädagogische Fachkräfte stellt, insbesondere im Hinblick auf die Vielfältigkeit der Klientel. Sie konzentriert sich auf die Grundlagen und Anforderungen interkultureller Zusammenarbeit mit Eltern und zeigt praktische Umsetzungsmöglichkeiten auf. Die Arbeit befasst sich auch mit Perspektiven interkultureller Praxis.
- Notwendigkeit interkultureller Bildung und Erziehung im Kontext von Europäisierung, Globalisierung und Migration
- Interkulturelle Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte im Umgang mit Eltern unterschiedlicher Kulturen
- Herausforderungen der interkulturellen Zusammenarbeit durch unterschiedliche Gesprächskulturen und Erziehungsvorstellungen
- Praktische Umsetzungsmöglichkeiten interkultureller Elternarbeit in Kindertageseinrichtungen
- Perspektiven interkultureller Praxis in der Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung befasst sich mit der aktuellen Situation von Eltern mit Migrationshintergrund und ihren Kindern in Bezug auf die Teilnahme an Kindertageseinrichtungen. Sie stellt die Problematik der mangelnden interkulturellen Öffnung von Einrichtungen und den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit mit Eltern in den Vordergrund. Die Arbeit zielt darauf ab, die Anforderungen der Elternarbeit im Hinblick auf die Vielfältigkeit der Klientel zu untersuchen.
Notwendigkeit interkultureller Bildung und Erziehung
Dieses Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit interkultureller Bildung und Erziehung im Kontext von Europäisierung, Globalisierung und Migration. Es zeigt, wie Deutschland sich als Zuwanderungsland entwickelt und wie interkulturelle Bildung als Schlüsselkompetenz für eine pluralisierte Gesellschaft und globalisierte Welt erkannt wird.
Grundlagen und Anforderungen interkultureller Zusammenarbeit
Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung interkultureller Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte und die Herausforderungen durch unterschiedliche Gesprächskulturen und Erziehungsvorstellungen. Es betont die Notwendigkeit einer selbstreflexiven Auseinandersetzung mit eigenen kulturellen Prägungen, um interkulturelle Prozesse aktiv zu gestalten.
Interkulturelle Elternarbeit in der Praxis
Dieses Kapitel widmet sich der praktischen Umsetzung interkultureller Elternarbeit in Kindertageseinrichtungen. Es betrachtet verschiedene Aspekte wie erste Kontakte, Elterngespräche, schriftliche Mitteilungen, Hospitationen, Hausbesuche, Veranstaltungen für Eltern und die Einbeziehung der Eltern in die pädagogische Arbeit.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Bildung und Erziehung, Interkulturelle Kompetenz, Elternarbeit, Kindertageseinrichtung, Zuwanderung, Multikulturalität, Gesprächskultur, Erziehungsvorstellungen, Praxis, Perspektiven.
- Quote paper
- Irene Seel (Author), 2015, Interkulturelle Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Eltern in Kindertagesstätten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/336651