Es handelt sich hierbei um eine vorwissenschaftliche Arbeit. Es werden die Grundzüge der Kernfusion beschrieben, so wie die Vor- und Nachteile anderer Energiequellen. Außerdem wird ein Vergleich zwischen Kernspaltung und Kernfusion gemacht. Es wird außerdem noch genau auf die verschiedenen Arten der Reaktortypen eingegangen.
Energieversorgung wird immer wieder von Zeitungen und in EU-Diskussionen aufgegriffen.
Sie ist ein aktuelles Thema und wird immer wieder mit der „unendlichen“ Energie der Kernfusion in Zusammenhang gebracht. Die Kernfrage dieser Arbeit ist, ob Kernfusion einmal die Energieversorgung der Zukunft sichern kann.
Die wichtigste Schlussfolgerung ist, dass Kernfusion sicherlich einen großen Teil der Energie auf lange Sicht erzeugen könnte. Allerdings wird dies erst möglich sein wenn die aktuellen Energiequellen bereits zu Ende sind und die Menschheit daher stark über die Art und Weise ihres Energiekonsums nachdenken sollte. Die gesamte Arbeit ist eine literarische Arbeit, da Experimente aufgrund dieser Themenstellung nicht möglich sind. Die zum Verfassen der Arbeit notwendigen Daten werden ausschließlich Büchern und diversen Internetquellen entnommen.
Inhalt
Abstract
Vorwort
1.Einleitung
2. Allgemein
2.1 Warum ein Umdenken notwendig wird
2.1.1 Aktuelle Energieversorgung in der EU
2.1.2 Aktuelle Energieversorgung in Österreich
2.2 Ein Überblick über die aktuellen Energiequellen
2.2.1 Kohle
2.2.2 Erdöl
2.2.3 Erdgas
2.2.4 Solarenergie
2.2.5 Wasserkraft
2.2.6 Windenergie
2.2.7 Atomspaltung
2.2.8 Zusammenfassung
3. Kernfusion
3.1 Vorgänge bei der Kernfusion
3.2 Brennstoffe der Kernfusion
3.3 Gewinnung der Brennstoffe
3.3.1 Deuterium:
3.3.2 Tritium:
3.4 Kernfusion im Reaktor
3.4.1 Funktionsweise von Reaktoren mit magnetischem Einfluss
3.4.2 Mögliche Fehlerquellen
3.4.3 Reaktoren mit Trägheitseinschluss
3.5 Kernkraft in/aus Österreich
4. ITER
4.1 Generelles über ITER
4.2 Sinnhaftigkeit
5. Wendelstein 7-X
6. Entwicklung der Kernfusion
6.1 Erste Versuche mit Kernfusion zu arbeiten
6.2 Derzeitige Problematik der Kernfusion
6.3 Euratom
6.4 Euratom und Österreich
7 Kernspaltung vs. Kernfusion
7.1 Radioaktivität im Zusammenhang mit Kernenergie
7.2Vorteile der Kernspaltung
7.3 Nachteile der Kernspaltung
7.4 Vorteile der Kernfusion
7.5 Nachteile der Kernfusion
7.6 Kosten und Effektivität der Kernspaltung
7.7 Kosten von ITER/Kernfusion
8. Zukunftsaussichten
8.1 Hat Kernfusion eine Zukunft
8.2 Ab wann wird sich ITER rentieren?
8.3 Mögliche andere Energiequellen
9. Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Abbildungsverzeichnis
Abstract
Energieversorgung wird immer wieder von Zeitungen und in EU-Diskussionen aufgegriffen. Da sie ein so aktuelles Thema ist und immer wieder mit der „unendlichen“ Energie der Kern- fusion in Zusammenhang gebracht wird, habe ich mich entschieden, diese genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Frage, welche ich mir für meine Arbeit gestellt habe, ist, ob Kernfusion einmal die Energieversorgung der Zukunft sichern kann? Der erste Abschnitt befasst sich mit aktuellen Energieversorgung und der Problematik der derzeitigen Energiequellen. Im zweiten Teil der Arbeit wird die Kernfusion, der Aufbau eines Reaktors, die Funktionsweise der Kern- fusion und der Unterschied zur Kernspaltung genauer erläutert. Die wichtigste Schlussfolge- rung, welche ich durch meine Arbeit gewonnen habe, ist, dass Kernfusion sicherlich einen großen Teil der Energie auf lange Sicht erzeugen könnte. Allerdings wird dies erst möglich sein wenn die aktuellen Energiequellen bereits zu Ende sind und die Menschheit daher stark über die Art und Weise ihres Energiekonsums nachdenken sollte. Die gesamte Arbeit ist eine literarische Arbeit, da Experimente aufgrund dieser Themenstellung nicht möglich sind. Die zum Verfassen der Arbeit notwendigen Daten werden ausschließlich Büchern und diversen Internetquellen entnommen.
Vorwort
„ Die Erkenntnis meines Lebens ist, dass man gegen die Atomenergie sein muss “ 1 - ist ein Zitat von Bruno Kreisky. Er ist der Meinung, dass Atomenergie gänzlich gestoppt werden sollte. Zu Beginn meiner Arbeit war meine Ansicht ebenfalls gegen Atomenergie, allerdings wurde ich aufgrund des Schreibens dieser Arbeit meine Ansicht zur Atomenergie gänzlich gewandelt. Allgemein ist die Energieversorgung in den letzten Jahren immer wichtiger ge- worden. Letztendlich bewegte mich ein Zeitungsartikel dazu, dass Thema der Atomenergie und ihren Einfluss auf die Energieversorgung für die Zukunft für meine VWA im Rahmen der Matura auszuwählen.
Ebenfalls möchte ich hier meinem Betreuungslehrer Mag. Felix Urthaler danken, welcher mich tatkräftig bei jeglichen Fragen unterstützt hat.
Darüber hinaus möchte ich darauf hinweisen, dass jegliche Begriffe, welche nicht gegendert wurden natürlich für beide Geschlechter gelten und dies keineswegs eine Diskriminierung darstellen soll.
1.Einleitung
Wie lange wird unsere Energie noch reichen? Brauchen wir neue Energiequellen? Wird uns der Strom vielleicht sogar ausgehen? Einfache Fragen, von denen fast jeder glaubt mehr oder weniger wissenschaftlich beantworten zu können. In meiner Arbeit werde ich die aktuelle Energieversorgungsproblematik genau analysieren, eingehen und eroieren, ob die Kernfusion das Versorgungsproblem, welches aus dem ständig ansteigenden Energieverbrauch der Be- völkerung resultiert, lösen kann. Es werden sowohl Daten aus Europa-28 (Mitgliedsstaaten der EU) und gleichzeitig Österreichdaten verwendet. In der Arbeit wird allerdings auf manche Teilbereiche nur sehr grob eingegangen, da sie es aufgrund der Länge nicht möglich ist, diese genauer zu bearbeiten. Ob Kernfusion diese Probleme nun lösen kann, wird in dieser Arbeit beantwortet.
2. Allgemein
2.1 Warum ein Umdenken notwendig wird
Die Dauer, wie lange die, für unsere Energieversorgung wichtigsten Energieträger noch den Bedarf decken können, ist schockierend. Laut Schätzungen aus dem Jahr 2009 soll das Erdgas in ca. 40 Jahren den Bedarf nicht mehr decken können. Erdöl wird bereits in den nächsten 10 Jahren den Höhepunkt der Förderung erreicht haben und Uran der derzeit wichtigste Energieträger der EU-28, soll in rund 65 Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen.2
2.1.1 Aktuelle Energieversorgung in der EU
Der derzeitige Energieverbrauch wird hauptsächlich durch fünf verschiedene Energieträger gedeckt. Der Hauptversorger ist derzeit die Kernenergie mit 28,7%, gefolgt von erneuerbaren Energien mit 24,3% und festen Brennstoffen (z.B. Kohle) mit 19,7%. Die Schlusslichter bil- den Erdgas mit 16,7% und Rohöl mit 9,1 %. Einen sehr kleinen Teil mit 1,5% machen sonsti- ge Energieträger aus.3 Im Jahr 2013 wurden allein 1666,3 Millionen Tonnen Öl benötigt. Den absoluten Spitzenwert beim Ölverbrauch weist Deutschland mit 324,3Millionen Tonnen auf. Österreich befindet sich im Mittelfeld mit 33,8 Millionen Tonnen.4 Außerdem wurden 307.779 Kilotonnen Kohle benötigt, obwohl nur 108.608 Kilotonnen im Jahr 2013 gefördert werden konnten.5
2.1.2 Aktuelle Energieversorgung in Österreich
Österreich hat im Vergleich zu vielen anderen EU-28 Staaten einen großen Vorteil in der Energieversorgung. Aufgrund der nahezu perfekten geografischen Lage ist es für Österreich möglich, auf Kernenergiereaktoren zu verzichten. Allerdings ist auch in Österreich der Bruttoinlandsverbrauch seit 1990 bis 2010 um 39% gestiegen. Das bedeutet eine jährliche Steigerung in diesem Zeitraum von ca. 1,6%. Der derzeitige Hauptenergieverbraucher ist der Verkehrssektor aufgrund der ansteigenden Mobilität. Dieser hat mit 76% Zuwachs den höchsten Anteil am Gesamtanstieg des Energieverbrauchs. In Österreich werden allerdings noch immer ca. 71% des Bruttoinlandsverbrauchs mit fossilen Brennstoffen gedeckt. Dieser Prozentsatz beinhaltet ebenfalls die Produktion von Benzin und Diesel.6
Denn in Sachen Stromerzeugung hat Österreich mit einem Anteil von 67% an Wasserkraft mit Abstand den höchsten Wert in der EU. Allerdings werden bei diesem Prozentsatz jene Roh- stoffe nicht miteinberechnet, welche zum Beispiel für Kraftstoff oder z.B. Ölheizungen ver- wendet werden.7
-Gesamtenergieträger in %:
-Erdöl und Erdölprodukte 38% Gas 24%
-Kohle 10%
-Erneuerbare Energien 26%
-Brennbarer Abfall 2%
-Import elektrischer Energie 1%8
Im Jahr 2011 überstieg der Wert des Stromexports den Wert des Stromimports. Der Nettoim- port 2011 betrug 8.200 GWh. Der Großteil der Importe stammt aus Deutschland und der Tschechischen Republik. Da in beiden Ländern Atomkraftwerke betrieben werden, ist die Aussage nicht korrekt, dass es in Österreich keine Atomkraft gibt. Der importierte Strom kann genauso aus Atomkraftwerken stammen. Die lückenlose Kontrolle, welcher Kraftwerkstyp den Strom erzeugt, ist nahezu unmöglich.9
2.2 Ein Überblick über die aktuellen Energiequellen
In diesem Abschnitt werden die aktuellen Energieträger und die Probleme der derzeitig hauptsächlich verwendeten Energiequellen analysiert. Auf die Bereiche Kernfusion und Atomkraft, wird in einem späteren Teil der Arbeit noch genauer eingegangen.
2.2.1 Kohle
Weltweit ist der Verbrauch von Kohle um 70 % angestiegen - auf insgesamt 7700 Millionen Tonnen. Allgemein deckt Kohle 30% des globalen Energiebedarfs, bei der Stromproduktion sind es sogar 40%. Die Vorteile sind schnell erklärt: Kohle ist sehr günstig; eine Kilowattstunde kostet zwischen 3 und 3,5 Cent. Außerdem ist Kohle global verteilt, somit kann kein Land ein Monopol bilden und als Resultat ist der Preis nahezu konstant. Das Problem von Kohle ist nicht das Vorkommen, wie viele behaupten, sondern das Deponieren von CO2. Es gäbe zwar 12.000 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Form von Kohle, es können allerdings nur 230-280 Milliarden Tonnen verbrannt werden. Dies hat einen ganz einfachen Grund: der Treibhauseffekt. Damit ist Kohle keine langfristige Lösung.10
2.2.2 Erdöl
Erdöl entsteht aus abgestorbenem Plankton, welcher sich unter hohem Druck über einen lan- gen Zeitraum umwandelt. Direkt nach der Gewinnung ist das Erdöl noch zähflüssig und schwarz. In diesem Rohzustand kann es noch nicht verwendet werden. Darüber hinaus ist die Suche von Lagerstätten sehr aufwändig und teuer. Nachdem das Rohöl zu Tage gefördert wurde, muss es zuerst gereinigt werden, bevor es zu Heizöl oder Benzin weiterverarbeitet werden kann. Die Vorteile sind, dass Erdöl eine hohe Anzahl an verschieden Verwendungs- möglichkeiten aufweist. Außerdem verursacht Öl eine geringere Umweltverschmutzung als Kohle. Der große Nachteil ist allerdings, dass Erdöl nur begrenzte Vorkommen aufweist. Daher wird das Erdöl in absehbarer Zeit von ca. 40 Jahren verbraucht sein und erneut Millionen Jahre brauchen um natürlich zu entstehen.11
2.2.3 Erdgas
Erdgas entsteht unter nahezu denselben Bedingungen wie Erdöl. Es ist allerdings auch in von Erdöl getrennten Lagerstätten vorhanden. Der große Vorteil von Erdgas ist, dass es einen sehr hohen Wirkungsgrad (Verhältnis von zugeführter Energie bei der Produktion zur Energie welche gewonnen wird, je höher der Wirkungsgrad umso größer der Gewinn12 ) hat, da es vollständig verbrennt. Ebenso ist es ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von vielen Produkten (z.B Biogas). Allerdings hat Erdgas auch Nachteile. Einer davon ist, dass es erst stark komprimiert werden muss, bevor es transportiert werden kann. Ebenfalls besteht bei Gas jederzeit die Gefahr einer Gasexplosion.13
2.2.4 Solarenergie
Die Sonnenenergie zählt zu den regenerativen Energiequellen. In diese Art der Energiegewin- nung wird große Hoffnung gesetzt, da sie in den verschiedensten Formen (Solarkraftwerke, Photovoltaik, etc.) genutzt werden kann. Die jährliche Energiemenge, welche durch Strahlung von der Sonne auf die Erde geworfen wird, übertrifft die Energie der auf der Erde vorhande- nen fossilen Brennstoffe um das zehnfache. Die Vorteile von Solarenergie sind vielfältig: Sie ist ein „sauberer“, „politisch sicherer“ und regenerativer Energieträger. Es werden keine Emissionen erzeugt und sie ist nahezu unbegrenzt vorhanden. Allerdings gibt es auch mehrere gravierende Nachteile. Die Sonne scheint im Sommer am stärksten, wobei in dieser Jahreszeit der Stromverbrauch am geringsten ist, wäre nicht negativ wenn der Faktor der nicht Speicher- barkeit nicht vorhanden wäre. Außerdem ist die Sonnenenergie wetterabhängig, dass würde bedeuten, dass bei schlechtem Wetter kein Strom vorhanden wäre.14
2.2.5 Wasserkraft
Wasser ist in Österreich bereits jetzt der wichtigste Energieträger. Es gibt viele verschiedene Kraftwerksarten, welche die Wasserkraft ausnützen (Laufkraftwerk, Speicherkraftwerk, etc.). Allgemein ist Wasserkraft eine sehr günstige Art der Stromerzeugung und die Emissionen sind gleich null. Ebenfalls wird der Rohstoff Wasser nie zu Grunde gehen und wird immer vorhanden sein. Die Nachteile sind allerdings ebenso zahlreich. Zuerst ist ein jedes Wasser- kraftwerk ein starker Eingriff in die Natur dar, zum Beispiel durch den Bau von Staudämmen. Zweitens werden die Fische und Wasserlebewesen gefährdet. Dies wird allerdings durch Fischtreppen versucht zu vermindern.15
2.2.6 Windenergie
Die Windenergie ist genauso wie die anderen regenerativen Energiequellen kostenlos, reich- lich und fast permanent vorhanden. Außerdem benötigen Windkraftanlagen im Vergleich zu vielen anderen Kraftwerksarten relativ wenig Platz. Darüber hinaus werden derzeit auch Windkraftanlagen auf dem Meer errichtet, da dort der Wind ziemlich konstant vorhanden ist. Genau hier liegt das Problem von Windkraftanlagen. Sie können keine konstante Energiever- sorgung liefern. Denn der Wind weht nicht immer zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und mit der richtigen Geschwindigkeit am Standort des Windkraftwerkes vorhanden. Wenn der Wind diesen Kriterien entspricht, muss der erzeugte Strom sofort verbraucht werden, da er nicht direkt gespeichert werden kann.16
2.2.7 Atomspaltung
Atomspaltung hat einen großen Vorteil: Es liefert keine schwankende Energie und es wird im Vergleich zu anderen Energiequellen relativ wenig Brennmaterial benötigt. Ebenfalls ist die Atomspaltung nicht schwankenden Faktoren, welche z.B durch Natureinflüsse hervorgerufen werden abhängig. Somit kann im Zeitraum von 90% des Jahres zuverlässig Strom geliefert werden. Allerdings sind bei der Atomspaltung vor allem die Betriebskosten immens. Der Ab- fall, welcher bei diesen Vorgängen anfällt ist stark radioaktiv und daher gesundheitsgefähr- dend. Passende Endlager sind bis heute noch nicht ausreichend gefunden oder sicher. Ebenso besteht bei einem Atomkraftwerk immer die Gefahr eines Zwischenfalls und dem daraus re- sultierenden Strahlungsaustritt.17
2.2.8 Zusammenfassung
Zusammenfassend ist zu sagen, dass alle regenerativen und aktuelle nicht regenerative Energiequellen sowohl zahlreiche Vorteile aufweisen, allerdings auch beträchtliche Nachteile. Es ist fraglich ob Kernfusion all diese Probleme lösen könnte.
3. Kernfusion
Der Begriff Kernfusion beschreibt einen Vorgang der zum Beispiel permanent in der Sonne stattfindet. Es ist die Verschmelzung von zwei leichten Atomkernen zu einem schwereren. Bei diesem Vorgang wird sehr viel Energie freigesetzt. Der Nachweis dieser Reaktion gelang erstmals Carl Friedrich von Weizsäcker in den Jahren 1938/39. Trotz der bereits seit Jahrzehnten andauernden Versuche einen wirtschaftlichen Fusionsreaktor zu bauen, ist es bis heute noch nicht gelungen. Daher geht man davon aus, dass Kernfusion erst ab 2050 einen relevanten Anteil an der Energieerzeugung haben wird.18
3.1 Vorgänge bei der Kernfusion
Aufgrund der begrenzten Länge dieser Arbeit, wird nicht die genaue Funktionsweise der Kernfusion beschreiben. Daher folgt nur ein grober Überblick mit den wichtigsten Daten und Fakten: Die durch die Verschmelzung frei werdende Energie kann mit dem sogenannten Mas- sendefekt und den unterschiedlichen Kernbindungsenergien erklärt werden. Der mathemati- sche Zusammenhang des Massendefekts erläuterte Albert Einstein. Er erklärte diesen mit folgender Formel [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]2. Wobei „mi“ die Ausgangsmasse und „mf“ die Masse des Endprodukts beschreibt. ΔE ist der Betrag der freigesetzten kinetischen Energie.19 Aufgrund einer einfachen mathematischen Umformung ergibt sich dann folgende Gleichung ܿ[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]. Die Lichtgeschwindigkeit „c“ ist aufgrund der Relativitätstheorie eine Naturkonstante, da sich also die Masse des Atomkerns bei der Fusion verringert, wird Energie freigesetzt.20
3.2 Brennstoffe der Kernfusion
Bei der Kernfusion werden grundsätzlich zwei Wasserstoffatome zu einem Heliumatom ver- schmolzen. Allerdings wird Wasserstoff in Form von Isotopen benötigt. Um die Kernfusion zu ermöglichen, müssen die Wasserstoffatome ein bzw. zwei Neutronen besitzen. Bei der Fusion werden deshalb zwei verschiedene Wasserstoffatome verschmolzen. Jenes, welches mit einem Neutron angereichert wurde wird Deuterium genannt. Das zweite, welches mit zwei Neutronen angereichert wird, wird als Tritium bezeichnet. Die chemische Reaktionsglei- chung lautet:[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] 2 3 4 1 n + 17,588MeV. Die bei dieser Funsion entstehende radioaktive Strahlung k erum zur Erhitzung von Plasma verwendet werden, was spä- ter noch erklärt wird.21
3.3 Gewinnung der Brennstoffe
3.3.1 Deuterium:
Deuterium ist ein hochentzündliche,s farbloses Gas. In der Chemie wird das Symbol2 H ver- wendet. Das natürliche Vorkommen beträgt ca. 0,015% von natürlichem Wasserstoff. Man geht davon aus, dass es bereits beim Urknall entstanden ist. Allerdings kommt Deuterium nur in gebundener Form im natürlichen Wasserstoff vor. Daher muss es erst gelöst werden, um dann verwendet werden zu können. Normalerweise wird dafür der sogenannte „Girdler- Sulfid-Prozess“ verwendet. Hierbei bindet das Deuterium bei niedrigen Temperaturen an Wassermolekühlen, bei hohen löst es sich. Danach muss das Gemisch aus H2O (Wasser), HDO (Hydrodeuteriumoxid) und D2O (Deuteriumoxid) nur noch destilliert werden.22
3.3.2 Tritium:
Die chemische Formel für Tritium lautet3 H. Dieses Wasserstoffisotop ist mit zwei Neutronen angereichert. Allerdings ist es sehr instabil und hat eine Halbwertszeit von 12,32 Jahren was Radioaktivität zur Folge hat.
[...]
1 http://gutezitate.com/zitat/107522 (18.01.2016)
2 vgl.: http://www.sueddeutsche.de/wissen/bodenschaetze-wie-lange-noch-1.166639-5 (09.01.2016)
3 vgl.: http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/images/6/68/Production_of_primary_energy%2C_EU- 28%2C_2013_%28%25_of_total%2C_based_on_tonnes_of_oil_equivalent%29_YB15-de.png (09.01.2016)
4 vgl.:http://ec.europa.eu/eurostat/statisticsexplained/index.php/File:Gross_inland_consumption_of_energy,_1990 %E2%80%932013_%28million_tonnes_of_oil_equivalent%29_YB15-de.png( 09.01.2016)
5 vgl.: http://de.statista.com/infografik/2338/brutto-verbrauch-und-foerderung-von-steinkohle-in-der-eu-in- kilotonnen/ (09.01.2016)
6 vgl.: http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/energie/energie_austria/aufteilung (12.12.15)
7 vgl.: oesterreichsenerige.at/daten-fakten/statistik/stromerzeugung.html ( 27.08.15)
8 vgl.: www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/energie/energie_aufteilung (12.12.15)
9 vgl.: http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/energie/energie_austria/ (12.12.15)
10 vgl.: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/kohle-wird-wichtigster-energietraeger-der-welt-noch-vor-oel-a- 946168.html (21.01.2016)
11 vgl.: http://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdoel/pwiewieisterdoelentstanden100.html (22.01.2016)
12 vgl.: http://www.wirkungsgrad.at/ (21.02.2016)
13 vgl.: http://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdoel/pwiewieisterdoelentstanden100.html bzw.. http://www.chemie.de/lexikon/Erd%C3%B6l.html (22.01.2016)
14 vgl. http://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdoel/pwiewieisterdoelentstanden100.html (22.01.2016)
15 vgl.: http://strom-infos.net/vor-und-nachteile-der-nutzung-der-wasserkraft.html (22.01.2016)
16 vgl.: http://www.welt.de/wirtschaft/energie/specials/wind/article8795070/Das-sind-die-Nachteile-und- Vorteile-von-Windenergie.html(23.01.2016)
17 vgl.: http://www.eduvinet.de/eduvinet/wachten.htm (09.01.2016)
18 vgl.: Meisl, Thomas: Kernfusion. Ein Überblick. Norderstedt: GRIN Verlag GmbH 2003, S. 3
19 vgl.: Meisl, Thomas: Kernfusion. Ein Überblick. Norderstedt: GRIN Verlag GmbH 2003, S. 4
20 vgl.: Estl, Michael: Der Fusionsreaktor-Ablauf der Kernfusion und Reaktorkonzepte. Norderstedt: GRIN Verlag GmbH 2010, S. 3
21 vgl.: Estel, Michael: Der Fusionsreaktor-Ablauf der Kernfusion und Reaktorkonzepte. Norderstedt: GRIN Verlag GmbH 2010, S.4
22 vgl.: http://www.chemie.de/lexikon/Deuterium.html (15.01.16)
- Quote paper
- Stefan Werderitsch (Author), 2016, Sackgasse Energieversorgung. Kann Kernfusion unsere Energieversorgung sichern?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/336497