Der Text bespricht Soziale Arbeit als Profession an sich. Dabei geht der Autor auf die Diskussion um Soziale Arbeit als Berufsfeld ein und reißt auch kurz die ethischen Aspekte der sozialen Arbeit an.
Begonnen hat die Debatte um die Professionalisierung der Sozialen Arbeit lange nach der Berufsgründung durch Alice Salomon mit der Verlagerung der Ausbildung von Fachschulen an Hochschulen und die damit verbundene Frage, ob Soziale Arbeit ein Beruf oder eine Profession sei. So begann eine kontraproduktive Entwicklung in der Debatte um die Professionalisierung der Sozialen Arbeit.
In diesem Zusammenhang traten die Probleme auf, und es entstand der Eindruck Soziale Arbeit sei eine Semi-Profession, da es keine klare Domäne nur für Lernende der Sozialen Arbeit gibt. Viele andere Berufsbilder arbeiten in diesem Bereich zusammen (Sozialarbeiter, Erzieher, Diplom Pädagogen, Psychologen, Laien etc.), dadurch ergibt sich auch, dass aufgrund desselben Arbeitsgebietes, ähnliche Methoden und eine ähnliche Fachsprache genutzt wird. Außerdem bedient sich die Soziale Arbeit nicht eines eigenen Wissensbestands, sondern bedient sich der Human- und Sozialwissenschaften.
Ebenfalls die häufig eingesetzten Laien, die ehrenamtlich in Aufgaben der Sozialen Arbeit tätig sind, machen einen Professionsanspruch fragwürdig und streichen die Semi-Profession. Unter anderem dadurch wird der Eindruck vermittelt ‚das kann doch jeder‘. Oft zweifeln auch die Fachkräfte selbst und nicht nur die (wissenschaftliche) Gesellschaft. Geschürt wird dieser Gedanke der Debatte dadurch, dass Soziale Arbeit aus der gesellschaftlichen Anerkennung von individuellen Problem- und Notlagen der Menschen entstanden ist und ein Rechtsanspruch auf Hilfen installiert wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Arbeit, eine Profession?!
- Ethik in der Sozialen Arbeit
- Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e. V.
- Berufsethische Prinzipien des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit
- Orientierungshilfe und Nutzen der berufsethischen Prinzipien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage der Professionalisierung der Sozialen Arbeit und analysiert die ethischen Prinzipien und Standards, die für Sozialarbeiter:innen relevant sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung der berufsethischen Prinzipien in der Praxis und deren Rolle als Orientierungshilfe für Fachkräfte.
- Die historische Entwicklung der Professionalisierungsdebatte in der Sozialen Arbeit
- Die Rolle der Berufsethik in der Sozialen Arbeit
- Die ethischen Prinzipien des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit
- Der Nutzen und die praktische Relevanz von berufsethischen Prinzipien
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus der Anwendung der ethischen Prinzipien ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Soziale Arbeit, eine Profession?!
Dieses Kapitel beleuchtet die langjährige Debatte um die Professionalisierung der Sozialen Arbeit in Deutschland. Es analysiert die unterschiedlichen Ansätze zur Etablierung von Sozialer Arbeit als Profession, von den frühen Versuchen der Strukturfunktionalisierung bis hin zur Entwicklung der „professionellen Fallanalyse“. Das Kapitel untersucht die Herausforderungen, die sich aus der fehlenden Disziplinarität und dem „doppelten Mandat“ ergeben, sowie die Bedeutung einer eigenständigen Sozialarbeitswissenschaft.
2. Ethik in der Sozialen Arbeit
Dieser Abschnitt widmet sich der Frage der Ethik in der Sozialen Arbeit. Es wird betont, dass die Arbeit mit Menschen in Notlagen eine besondere ethische Verantwortung erfordert, da Sozialarbeiter:innen in die Intimsphäre von Individuen und Familien eingreifen. Dieses Kapitel legt den Grundstein für die detaillierte Betrachtung der berufsethischen Prinzipien des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit.
2.1 Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e. V.
Dieses Unterkapitel stellt den Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) vor, der als Interessensvertretung für Berufstätige in der Sozialen Arbeit eine wichtige Rolle spielt. Es werden die Geschichte und die Ziele des DBSH beleuchtet, sowie seine Funktion als einheitlicher Berufsverband und als tariffähige Gewerkschaft.
2.2 Berufsethische Prinzipien des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit
Dieses Kapitel analysiert die ethischen Prinzipien, die der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit aufgestellt hat. Es untersucht die Bedeutung dieser Prinzipien für die Praxis der Sozialen Arbeit und diskutiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus ihrer Anwendung ergeben.
2.3 Orientierungshilfe und Nutzen der berufsethischen Prinzipien
Dieses Unterkapitel befasst sich mit der Frage, inwiefern die berufsethischen Prinzipien eine hilfreiche Orientierung für Sozialarbeiter:innen in der Praxis bieten. Es diskutiert die Bedeutung von ethischen Standards für das professionelle Handeln und untersucht, welche Herausforderungen sich bei der Umsetzung der Prinzipien ergeben können.
Schlüsselwörter
Professionalisierung, Soziale Arbeit, Berufsethik, ethische Prinzipien, Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), Sozialarbeitswissenschaft, doppeltes Mandat, Handlungssystem, wissenschaftliche Basis, professionelle Fallanalyse, Praxisorientierung, Orientierungshilfe, Kompetenz, Verantwortung.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Arnold (Autor:in), 2015, Berufsethische Standards und Leitbilder der Sozialen Arbeit. Prinzipien, Nutzen, hilfreiche Orientierung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/336187