In der folgenden Ausarbeitung soll es um Kontaktsituationen gehen, die zwischen Sprachen existieren. Die Betrachtung der Sprachkontakte auf der iberischen Halbinsel, und hier konkret der zwischen Kastilien und Katalonien, ist deshalb so interessant, weil ihn eine bewegte Geschichte zeichnet und er zudem bis heute aktuell geblieben ist, die Identitätsfrage katalanischer Spanier eingeschlossen. Auf der Iberischen Halbinsel bestehen zwei Staaten, Spanien und Portugal, aber es sind keinesfalls nur zwei Sprachen die hier gesprochen werden.1 Außer dem Spanischen oder Kastilischen, (welches im Zentrum, im Süden und auf den Kanarischen Inseln gesprochen wird), und dem Portugiesischen, gibt es das Galizische (im Nordwesten Spaniens), das Baskische (im Baskenland und Nordnavarra) und das Katalanische (in den Regionen Katalonien, (Ost) Valencia, Balearen).2 Um letzteres soll es in dieser Arbeit gehen. „Es steht außer Zweifel, dass das Katalanische infolge seiner besonderen geographischen und historischen Lage manche Züge mit dem Norden, andere mit dem Süden gemeinsam hat. Das Katalanische ist gewissermaßen eine Brückensprache.“3 „Obwohl das Katalanische typologisch betrachtet dem Französischen und Okzitanischen näher steht – es wird daher als Brückensprache bezeichnet – brachte die historische Entwicklung Kataloniens dieses Idiom näher an das Kastilische heran.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zweisprachigkeit
- Diglossie
- Geschichtliche und sprachliche Entwicklung des Sprachkontakts/ Sprachkonflikts
- Die Kastilisierung in 3 Etappen
- Horizontale und selektive Kastilisierung im 16.Jh.
- Spontane Kastilisierung in absteigender Richtung in der 2. Hälfte des 19.Jh. und der 1. Hälfte des 20.Jh.
- Zwangsweise Verbreitung des Kastilischen in der 2. Hälfte des 20.Jh.
- Der Prozess der Katalanisierung – bis heute
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Sprachkontaktsituationen, die zwischen Sprachen existieren. Der Fokus liegt dabei auf dem Sprachkontakt zwischen Kastilien und Katalonien auf der Iberischen Halbinsel. Aufgrund der bewegten Geschichte und der bis heute aktuellen Relevanz des Sprachkontakts, insbesondere im Hinblick auf die Identitätsfrage katalanischer Spanier, bietet dieser Fall eine besonders interessante Untersuchungsperspektive.
- Die geschichtliche Entwicklung des Sprachkontakts zwischen Katalanisch und Kastilisch
- Die Kastilisierung Kataloniens in drei Etappen
- Der Prozess der Katalanisierung und seine Auswirkungen
- Die Rolle des Sprachkontakts in der Gestaltung der katalanischen Identität
- Die aktuelle Sprachkontakt- und Konfliktsituation im heutigen Katalonien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie erläutert die Bedeutung des Sprachkontakts zwischen Katalanisch und Kastilisch und betont die Bedeutung des Themas für die Identitätsfrage katalanischer Spanier. Darüber hinaus werden die verschiedenen Sprachen der Iberischen Halbinsel vorgestellt und das Katalanische als Brückensprache zwischen dem Norden und Süden Europas charakterisiert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Zweisprachigkeit. Anhand von ausgewählten Beispielen aus der Literatur wird die Vielseitigkeit des Begriffs Zweisprachigkeit deutlich gemacht. Dabei werden verschiedene Formen und Grade der Zweisprachigkeit, wie z.B. instrumentale und integrative Zweisprachigkeit, sowie geordnete und ungeordnete Anwendung der beiden Sprachsysteme, beschrieben.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Themen Sprachkontakt, Zweisprachigkeit, Kastilisierung, Katalanisierung und Identität. Weitere relevante Schlüsselbegriffe sind Diglossie, Sprachkonflikt, Reconquista, Decadencia, Renaixenca, General Franco, Minderheitensprachen, Katalanisch, Kastilisch und Iberische Halbinsel.
- Quote paper
- Ann-Katrin Kutzner (Author), 2003, Sprachkontakt - geschichtliche und sprachliche Einflussbereiche in Katalonien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/33283