Die erste Veröffentlichung der Theorie kognitive Dissonanz hat von Leon Festinger im Jahr 1957 stattgefunden. Leon Festinger war ein Amerikanischer Psychologe (1919–1989). Seine Theorie baut auf zwei Studien von Janis und König auf, welche sich 1954 und 1956 mit dem Untersuchungsgegenstand beschäftigten, was mit einer Meinung einer Person geschieht, wenn diese gezwungen wird, die gegenteilige Meinung zu behaupten oder zu zeigen und dadurch einen inneren Konflikt erleidet.
Aufbauend auf seiner Theorie findet man unter dem gleichnamigen Suchbegriff in der Literatur eine sehr hohe Anzahl weiterer Veröffentlichungen. Es handelt sich dabei sowohl um Weiterentwicklungen dieser Theorie als auch um Kritik. Der Sozialpsychologe Martin Irle geht davon aus, dass keine andere Theorie aus der Sozialpsychologie auch nur annähernd ähnlich viele empirische Forschungsarbeiten angeregt hat.
Neben der großen Fülle an Arbeiten fällt auch auf, dass die Veröffentlichungen aus den verschiedensten Fachgebieten stammen. Wirtschaftswissenschaftler haben sich genauso mit dem Ansatz befasst, wie Psychologen oder Kommunikationswissenschaftler. „Forschungen eines halben Jahrhundert haben aufgezeigt, dass kognitive Dissonanz einen Hauptverursacher menschlichen Denkens und Verhaltens darstellt und die wichtigste und provokativste Theorie der Sozialpsychologie ist.“
Das zeigt auf, wie wichtig Festingers Modell der kognitiven Dissonanz ist. Allerdings haben die Forschungen in diesem Bereich in den letzten Jahren stark nachgelassen. Aufgrund der Fülle der Veröffentlichungen dieser Studie konzentriert sich die folgende Arbeit vor allem auf eine Erläuterung der Grundgedanken aus der Originalstudie aus dem Jahr 1957 und dem Experiment aus dem Jahr 1959. Eine Grundlage für das Verständnis der Theorie und der darauf aufbauenden Weiterentwicklungen ist das Ziel dieser Ausarbeitung. Außerdem werden wirtschaftliche Anwendungen der Theorie als Verkaufstechnik vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie
- Definitionen
- Die drei klassischen Forschungsparadigmen
- Forcierte Einwilligung
- Wahlfreiheit
- Selektive Informationssuche
- Entstehung einer kognitiven Dissonanz
- Die vier Anwendungsbereiche
- Möglichkeiten zur Auflösung einer kognitiven Dissonanz
- Praktische Anwendung in der Wirtschaft
- Allgemein
- Foot-in-the-door Technik
- Marketing
- Personalführung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Theorie der kognitiven Dissonanz, die von Leon Festinger im Jahr 1957 erstmals veröffentlicht wurde, zu erläutern und ihre praktische Anwendung in der Wirtschaft aufzuzeigen. Dabei werden die zentralen Grundgedanken der Theorie und ihre Weiterentwicklungen beleuchtet.
- Die Theorie der kognitiven Dissonanz und ihre Entstehung
- Die klassischen Forschungsparadigmen zur Untersuchung der kognitiven Dissonanz
- Die Anwendung der Theorie in der Wirtschaft, insbesondere im Marketing und der Personalführung
- Die Relevanz der Theorie für das Verständnis menschlichen Denkens und Verhaltens
- Die Bedeutung der Theorie für verschiedene Fachgebiete, wie Psychologie, Wirtschaftswissenschaft und Kommunikationswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Entstehung der Theorie der kognitiven Dissonanz und ihre Relevanz für verschiedene Fachgebiete. Sie stellt die zentralen Themen der Arbeit vor und erläutert die Beweggründe für die Beschäftigung mit der Theorie.
Die Theorie
Dieses Kapitel erläutert die zentralen Begriffe der Theorie der kognitiven Dissonanz, wie Kognition und Dissonanz. Es stellt die drei klassischen Forschungsparadigmen vor, die zur Untersuchung der Theorie eingesetzt werden und beleuchtet die Entstehung einer kognitiven Dissonanz.
Praktische Anwendung in der Wirtschaft
Dieses Kapitel widmet sich der Anwendung der Theorie der kognitiven Dissonanz im Wirtschaftskontext. Es beleuchtet verschiedene Bereiche, wie Marketing und Personalführung, in denen die Theorie eingesetzt werden kann, um menschliches Verhalten zu beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: kognitive Dissonanz, Theorie, Forschungsparadigmen, Anwendung, Wirtschaft, Marketing, Personalführung, Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Verhalten, Entscheidungsprozesse, Selbstbild, Selbstkonzept.
- Quote paper
- Tobias Gesella (Author), 2015, Leon Festinger's Theorie der kognitiven Dissonanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/323660