Unterrichtsziel: Die SuS bilden sich ein eigenes Urteil, indem sie den kontroversen Standpunkt zur Gleichstellung der Frau bezüglich der Menschenrechte kennenlernen. Anschließend dient ein Rollenspiel der Multiperspektivierung und bildet damit die Grundlage zur Beurteilung der weiblichen Emanzipation im Hinblick auf die Menschen- und Bürgerrechte im Kontext der Französischen Revolution aus zeitgenössischer Sicht.
Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte ist noch keine dreihundert Jahre alt. Zu den wichtigsten Bausteinen zählten Meinungs- und Pressefreiheit und Gleichheit. Neben den Männern haben sich auch die Frauen von Anfang an als „Menschen“ im Sinne der Menschenrechtserklärung verstanden. Jedoch musste Olympe de Gouges bereits 1790 feststellen, dass die „Bürgerrechte“ die Bürgerinnen ausschlossen, denn Frauenrechte waren noch nicht inbegriffen. Die Menschen- und Bürgerrechte galten nur für Männer, bis 1794 auch nur für weiße Männer. Mulatten, die indigene Bevölkerung in den Kolonien und Schwarze waren bis ebenso von den Menschen- und Bürgerrechten ausgeschlossen.
Die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts verdeutlicht sich darin, dass Frauen nicht in die Menschenrechtserklärung 1789 integriert und in der zwei Jahre später verabschiedete Verfassung lediglich als sogenannte Passivbürger, ohne politische Gestaltungsrechte, deklariert wurden. Mit der Gegenüberstellung der Menschen- und Bürgerrechte und der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin erhob de Gouges darin den Vorwurf, dass der „bürgerlich-revolutionäre Mann [...] weiterhin ‚despotisch über ein Geschlecht befehlen’ [wolle].
Obwohl die Tür zur weiblichen Emanzipation im Zuge der revolutionären Neuordnung anfangs weit offen zu stehen schien, wurde die Hoffnung auf Gleichberechtigung im Verlaufe der Revolution nicht erfüllt. So gehörten gleiche/gerechte Menschenrechte und Demokratie im modernen Sinne in der Französischen Revolution noch nicht zum Diskurs der Zeit. In den meisten okzidentalen Staaten wurde das Frauenwahlrecht erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Formalia
- 2. Stunden- und Reihenthema
- 3. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
- 4. Angestrebte Lernziele
- 5. Zentrale methodisch-didaktische Begründungen
- 5.1 Curriculare Legitimation
- 5.2 Begründung der Auswahl des Inhalts
- 5.3 Sachanalyse
- 5.4 Lerngruppenanalyse
- 5.5 Unterrichtsmethodische Entscheidungen
- 5.6 Quellenauswahl
- 6. Stundenverlaufsplan
- 7. Antizipiertes Tafelbild
- 8. Literaturverzeichnis
- 9. Anhang
- Arbeitsblätter
- Rollenspiel 1
- Rollenspiel 2
- Argumentationszettel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Planungsentwurf beschreibt eine Unterrichtsstunde zum Thema "Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte – Auch für Frauen?" im Kontext der Französischen Revolution. Ziel ist es, die Schüler*innen mit den kontroversen Standpunkten zur Gleichstellung der Frau im Hinblick auf die Menschenrechte vertraut zu machen und sie zur Bildung eines eigenen Urteils zu befähigen. Dies geschieht mittels eines Rollenspiels, das die Multiperspektivität des Themas verdeutlicht.
- Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte und ihre Bedeutung
- Die Rolle der Frau in der Französischen Revolution
- Kontroverse Standpunkte zur Gleichstellung der Frau
- Methoden der Geschichtsdidaktik (Rollenspiel, Quellenarbeit)
- Kompetenzentwicklung (Sach-, Handlungs-, Urteilskompetenz)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Formalia: Dieses Kapitel enthält lediglich formale Angaben zur Unterrichtsstunde, wie Klasse und Fach.
2. Stunden- und Reihenthema: Hier wird das Thema der Unterrichtsreihe ("Europa im Übergang zur Moderne? - Vom Absolutismus hin zur Revolution am Beispiel Frankreichs") und das Thema der konkreten Stunde ("Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte – Auch für Frauen?") vorgestellt. Es wird der Kontext der Stunde innerhalb der gesamten Reihe hergestellt.
3. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe: Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über den Verlauf der Unterrichtsreihe, indem er die einzelnen Stunden mit ihren thematischen Schwerpunkten und den dazugehörigen Methoden und Lernzielen auflistet. Es wird die chronologische Abfolge der Themen von Absolutismus bis zur Erklärung der Menschenrechte gezeigt und wie die einzelnen Stunden aufeinander aufbauen.
4. Angestrebte Lernziele: In diesem Kapitel werden die Lernziele der Stunde detailliert dargelegt. Es werden sowohl das Stundenziel als auch Teilziele formuliert, die die Schüler*innen in Bezug auf Sach-, Handlungs- und Urteilskompetenz erreichen sollen. Der Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit kontroversen Standpunkten und der Entwicklung eines eigenen Urteils.
5. Zentrale methodisch-didaktische Begründungen: Dieser Abschnitt rechtfertigt die methodischen und didaktischen Entscheidungen, die für die Gestaltung der Stunde getroffen wurden. Es wird die curriculare Legitimation erläutert, die Auswahl des Inhalts begründet, eine Sach- und Lerngruppenanalyse durchgeführt sowie die methodischen Entscheidungen und die Quellenauswahl erläutert. Das Kapitel zeigt den didaktischen Hintergrund der Stunde.
6. Stundenverlaufsplan: Der Stundenverlaufsplan skizziert den zeitlichen Ablauf der Stunde und die vorgesehenen Aktivitäten. Er bietet einen detaillierten Einblick in die Struktur und den geplanten Verlauf des Unterrichts.
7. Antizipiertes Tafelbild: Dieses Kapitel zeigt das voraussichtliche Tafelbild, das während der Stunde verwendet wird. Es dient als visuelle Hilfestellung und gibt Aufschluss über die Organisation der Stunde.
Schlüsselwörter
Französische Revolution, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, Frauenrechte, Gleichstellung, Rollenspiel, Multiperspektivität, Absolutismus, Kontroverse Standpunkte, Urteilskompetenz, Geschichtsdidaktik
Häufig gestellte Fragen zum Unterrichtsentwurf: "Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte – Auch für Frauen?"
Was ist der Gegenstand dieses Unterrichtsentwurfs?
Der Entwurf beschreibt eine Unterrichtsstunde zum Thema "Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte – Auch für Frauen?" im Kontext der Französischen Revolution. Ziel ist es, Schüler*innen mit kontroversen Standpunkten zur Gleichstellung der Frau vertraut zu machen und sie zur Meinungsbildung zu befähigen. Ein Rollenspiel verdeutlicht die Multiperspektivität des Themas.
Welche Themen werden im Unterrichtsentwurf behandelt?
Der Entwurf behandelt die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die Rolle der Frau in der Französischen Revolution, kontroverse Standpunkte zur Gleichstellung der Frau, Methoden der Geschichtsdidaktik (Rollenspiel, Quellenarbeit) und die Kompetenzentwicklung (Sach-, Handlungs-, Urteilskompetenz).
Welche Kapitel umfasst der Unterrichtsentwurf?
Der Entwurf beinhaltet Kapitel zu Formalia, Stunden- und Reihenthema, Einordnung in die Unterrichtsreihe, Lernziele, methodisch-didaktische Begründungen (curriculare Legitimation, Inhaltsauswahl, Sachanalyse, Lerngruppenanalyse, methodische Entscheidungen, Quellenauswahl), Stundenverlaufsplan, antizipiertes Tafelbild, Literaturverzeichnis und Anhang (Arbeitsblätter, Rollenspiele, Argumentationszettel).
Wie ist der Stundenverlauf geplant?
Ein detaillierter Stundenverlaufsplan skizziert den zeitlichen Ablauf und die geplanten Aktivitäten. Das antizipierte Tafelbild gibt einen visuellen Überblick über die Stundenstruktur.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Der Entwurf setzt auf ein Rollenspiel, um die Multiperspektivität des Themas zu verdeutlichen und die Schüler*innen aktiv einzubinden. Quellenarbeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Welche Lernziele werden angestrebt?
Die angestrebten Lernziele umfassen Sach-, Handlungs- und Urteilskompetenz. Schüler*innen sollen sich mit kontroversen Standpunkten auseinandersetzen und ein eigenes Urteil bilden.
Welche didaktischen Begründungen werden geliefert?
Der Entwurf liefert eine curriculare Legitimation, begründet die Inhaltsauswahl, führt eine Sach- und Lerngruppenanalyse durch und erläutert die methodischen Entscheidungen und die Quellenauswahl.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Unterrichtsentwurf?
Schlüsselwörter sind: Französische Revolution, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, Frauenrechte, Gleichstellung, Rollenspiel, Multiperspektivität, Absolutismus, kontroverse Standpunkte, Urteilskompetenz, Geschichtsdidaktik.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Details finden sich in den einzelnen Kapiteln des vollständigen Unterrichtsentwurfs, inklusive Literaturverzeichnis und Anhang mit Arbeitsmaterialien.
- Quote paper
- N. H. (Author), 2014, Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte: Auch für Frauen? (EF Geschichte, Gymnasium / Gesamtschule), Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/323621