Kaum eine Partei hat in den vergangenen zwei Jahren für so viel Aufsehen gesorgt wie die Alternative für Deutschland, kurz AfD. Innerhalb kürzester Zeit war sie in der Lage, sich zu etablieren und bei Wahlen zu bewähren. Die Debatte um die Partei nimmt kein Ende und besonders die Union aus CDU und CSU sieht sich von der neuen Partei bedroht. Es scheint als fülle die AfD die Lücke rechts von der CDU aus und erreiche Wähler, die von der Union nicht mehr angesprochen werden.
Dies steht in Zusammenhang mit einem seit den 1990er Jahren beobachtbaren kontinuierlichen Transformationsprozess der Parteifamilien in Europa. Neue Parteien sind entstanden und haben mehr Erfolg und Einfluss auf die Regierungstätigkeit als je zuvor. Scheinbar nähern sich die etablierten Parteien der Sozialdemokratie und der Christdemokratie programmatisch immer weiter an die politische Mitte an, während neue Parteien auf linker und rechter Seite des politischen Spektrums immer erfolgreicher im Kampf um Wähler werden.
Darum stellt sich nun die Frage: „Machen Parteien heute noch einen Unterschied und füllt die AfD die Lücke rechts der CDU?“.
Um diese Frage zu beantworten, soll in der folgenden Arbeit zunächst die Theorie der Parteiendifferenzhypothese erläutert werden. Anschließend wird der Transformationsprozess der Parteifamilien untersucht. Dann soll vor dem Hintergrund der Entstehung der Partei „Die Alternative für Deutschland“ eine Analyse von Parteiprogrammen und Wahlergebnissen vorgenommen werden, um die Frage abschließend beantworten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Parteiendifferenzhypothese
- Machen Parteien noch einen Unterschied?
- Die Alternative für Deutschland
- Analyse der Wahlprogramme und Ergebnisse der Europawahl 2014
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Relevanz der Parteiendifferenzhypothese im Kontext des Aufkommens der Alternative für Deutschland (AfD). Ziel ist es, zu analysieren, ob die AfD tatsächlich eine Lücke im politischen Spektrum füllt und inwieweit Parteien heute noch einen Unterschied machen. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Transformationsprozesses der Parteifamilien in Europa seit den 1990er Jahren.
- Die Parteiendifferenzhypothese nach Douglas Hibbs und alternative Erklärungsansätze
- Der Transformationsprozess der Parteifamilien in Europa
- Die Entstehung und Positionierung der AfD im politischen Spektrum
- Analyse der Wahlprogramme und Wahlergebnisse der AfD
- Die Frage nach der Bedeutung von Parteiendifferenzen im heutigen politischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung von Parteiendifferenzen im Kontext des Aufstiegs der AfD. Sie skizziert den Wandel der europäischen Parteienlandschaft seit den 1990er Jahren und die damit verbundene Annäherung etablierter Parteien an die politische Mitte. Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an: Erklärung der Parteiendifferenzhypothese, Untersuchung des Transformationsprozesses der Parteifamilien und Analyse der AfD anhand von Parteiprogrammen und Wahlergebnissen.
Die Parteiendifferenzhypothese: Dieses Kapitel erläutert die Parteiendifferenzhypothese nach Douglas Hibbs, die den Konflikt zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation als zentralen Punkt des politischen Wettbewerbs in Industriegesellschaften sieht. Es wird erklärt, wie unterschiedliche Klassen Interessen an verschiedenen Punkten der Phillips-Kurve haben und wie diese Interessen die Positionierung von Parteien (z.B. sozialistische vs. konservative Parteien) beeinflussen. Das Kernargument ist, dass Parteiendifferenzen entstehen, um Wählergruppen mit spezifischen ökonomischen Interessen anzusprechen und so die Wiederwahl zu sichern. Zusätzlich wird ein alternativer Erklärungsansatz nach Reimut Zohlnhöfer vorgestellt, der den Wandel von Massenparteien zu Volksparteien und die Bedeutung gemeinsamer Wertvorstellungen betont.
Machen Parteien noch einen Unterschied?: Dieses Kapitel beginnt mit der Feststellung der Dominanz von Christ- und Sozialdemokraten nach dem Zweiten Weltkrieg und beschreibt den Wandel der politischen Landschaft seit den 1990er Jahren. Es wird die Annäherung etablierter Parteien an die politische Mitte und das Aufkommen neuer Parteien als Konkurrenz betrachtet. Der Fokus liegt auf der Analyse der AfD, ihrer Entstehung und ihrer Positionierung im politischen Raum. Eine detaillierte Analyse der Wahlprogramme und Wahlergebnisse soll die Forschungsfrage beantworten helfen.
Schlüsselwörter
Parteiendifferenzhypothese, AfD, Parteienlandschaft, Transformationsprozess, Wahlprogramme, Wahlergebnisse, Europawahl 2014, politische Mitte, ökonomische Interessen, Wertvorstellungen, Parteienwettbewerb.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Parteiendifferenzhypothese im Kontext des Aufkommens der AfD
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Relevanz der Parteiendifferenzhypothese im Kontext des Aufkommens der Alternative für Deutschland (AfD). Der Fokus liegt auf der Frage, ob die AfD eine Lücke im politischen Spektrum füllt und inwieweit Parteien im heutigen politischen System noch einen Unterschied machen.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Parteiendifferenzhypothese nach Douglas Hibbs und alternative Erklärungsansätze. Sie analysiert den Transformationsprozess der Parteifamilien in Europa seit den 1990er Jahren, die Entstehung und Positionierung der AfD, sowie deren Wahlprogramme und Wahlergebnisse im Kontext der Europawahl 2014. Ein zentrales Thema ist die Bedeutung von Parteiendifferenzen im heutigen politischen Kontext.
Wie wird die Parteiendifferenzhypothese erklärt?
Die Arbeit erläutert die Parteiendifferenzhypothese nach Douglas Hibbs, die den Konflikt zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation als zentralen Punkt des politischen Wettbewerbs sieht. Sie beschreibt, wie unterschiedliche Klasseninteressen die Positionierung von Parteien beeinflussen und wie Parteiendifferenzen entstehen, um Wählergruppen anzusprechen.
Welche Rolle spielt die AfD in dieser Analyse?
Die AfD steht im Mittelpunkt der Analyse. Die Arbeit untersucht ihre Entstehung, ihre Positionierung im politischen Spektrum und analysiert detailliert deren Wahlprogramme und Wahlergebnisse, um zu klären, ob sie tatsächlich eine Lücke im politischen System füllt.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Analyse von Parteiprogrammen und Wahlergebnissen der AfD, insbesondere der Europawahl 2014. Sie bezieht die Parteiendifferenzhypothese und den Transformationsprozess der europäischen Parteifamilien mit ein.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu einem Fazit über die Bedeutung von Parteiendifferenzen im heutigen politischen Kontext, unter Berücksichtigung des Aufkommens der AfD und des Wandels der europäischen Parteienlandschaft.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Parteiendifferenzhypothese, AfD, Parteienlandschaft, Transformationsprozess, Wahlprogramme, Wahlergebnisse, Europawahl 2014, politische Mitte, ökonomische Interessen, Wertvorstellungen, Parteienwettbewerb.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Parteiendifferenzhypothese, ein Kapitel zur Analyse der AfD und ihrer Relevanz für die Parteiendifferenz und ein Fazit.
- Quote paper
- Franziska Wegener (Author), 2015, Die Parteiendifferenzhypothese und die neue Mitte. Entstehung und Zukunft der AfD, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/323302