Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Reformations- und Konfessionspolitik des Landgrafen Philipp von Hessen. Der Fokus des ersten Teils der Arbeit liegt auf der Frage, inwieweit es Philipp schaffte, die Reformation in Hessen zu etablieren und zu einem gefestigten, geschlossenen Komplex zu formen. Im zweiten Abschnitt wird untersucht, wie es ihm gelang, Frieden zwischen den evangelischen Lagern zu schaffen und die Reformation im Reich vor dem kaiserlichen Einfluss zu verteidigen. Ich werde mich im Folgenden zeitlich auf die Regierungszeit Philipps bis zur Niederlage des Schmalkaldischen Bundes beschränken.
Das heutige Bild Hessens zum Reformationszeitalter ist hauptsächlich von Christoph Rommel geprägt. Der hessische Historiker schuf im 19. Jahrhundert eine, bis heute in ihrer Quellennähe, unübertroffene Darstellung des Landesstaates. Obwohl eine ausführliche Biographie Philipps und eine zusammenfassende Monographie bisher fehlen, widmeten sich zahlreiche Historiker der reformatorischen Politik des hessischen Landfürsten. Besonders das Philipp-Jahr, der 500. Geburtstag des Landesherrn, schlug sich in einer ausführlichen Bibliographie in Form von Sammelbänden und Ausstellungskatalogen nieder.
Um die philippinische Reformations– und Konfessionspolitik hinreichend erläutern zu können, werde ich zunächst die politische Persönlichkeit Philipps skizzieren. In der Wissenschaft gehen die Meinungen über den Landgrafen auseinander. So argumentieren Kritiker mit seinem fatalen Fehler der Doppelehe, welcher nicht nur ihm persönlich, sondern auch Hessen und den Verbündeten Städten innerhalb des Schmalkaldischen Bundes, immens schadete.
Demgegenüber verdeutlichen viele Historiker die beeindruckenden politischen Erfolge Philipps als Anführer der Reformation in Hessen und der evangelischen Stände im Reich. Laut Volker Press ist keiner mit der Reformation und der evangelischen Bewegung so eng verbunden, wie Philipp der Großmütige von Hessen. Neben seiner Persönlichkeit bildete auch die Ausgangslage Hessens vor dem Amtsantritt Philipps 1518 eine wichtige Voraussetzung, um den Verlauf der Reformation in Hessen ausreichend explizieren zu können. Die verbesserte politische und geographische Ausgangslage Hessens im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert waren wichtige Grundlagen für die erfolgreiche reformatorische Innen- und Außenpolitik des Landgrafen.
Inhaltsverzeichnis
- 1) Einleitung
- 2) Philipp und sein Mitwirken zur Reformation in Hessen
- 2.1) Die politische Persönlichkeit Landgraf Philipps von Hessen
- 2.2) Geographische und politische Ausgangslage im 15. Und 16. Jahrhundert
- 2.3) Reformatorische Landespolitik
- 2.4) Reformatorische Außenpolitik
- 3) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Reformations- und Konfessionspolitik Landgraf Philipps von Hessen. Der Fokus liegt auf der Etablierung der Reformation in Hessen und Philipps Rolle im Erreichen des Friedens zwischen evangelischen Lagern und der Verteidigung der Reformation gegen kaiserlichen Einfluss. Die Arbeit beschränkt sich auf Philipps Regierungszeit bis zur Niederlage des Schmalkaldischen Bundes.
- Philipps politische Persönlichkeit und ihr Einfluss auf die Reformationspolitik
- Die geographische und politische Ausgangslage Hessens im 15. und 16. Jahrhundert
- Die reformatorische Landespolitik Philipps in Hessen
- Philipps Rolle in der reformatorischen Außenpolitik und im innerkonfessionellen Frieden
- Die Bedeutung Hessens als Beispiel für einen evangelischen Landesstaat
Zusammenfassung der Kapitel
1) Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit: die Untersuchung der Reformations- und Konfessionspolitik Landgraf Philipps von Hessen, speziell seine Rolle bei der Etablierung der Reformation in Hessen und seine Bemühungen um Frieden unter den evangelischen Lagern und den Schutz der Reformation vor kaiserlichem Einfluss. Die Arbeit stützt sich auf bestehende Forschung und erwähnt wichtige historische Figuren und Werke, die die Reformationspolitik Philipps behandeln. Die zeitliche Begrenzung der Arbeit auf Philipps Regierungszeit bis zur Niederlage des Schmalkaldischen Bundes wird ebenfalls dargelegt.
2) Philipp und sein Mitwirken zur Reformation in Hessen: Dieses Kapitel analysiert umfassend Philipps Beitrag zur Reformation in Hessen. Es gliedert sich in Unterkapitel, die sich mit Philipps Persönlichkeit, der geographischen und politischen Ausgangslage Hessens, der reformatorischen Landespolitik und der reformatorischen Außenpolitik befassen. Die Zusammenfassung der Unterkapitel zeigt Philipps bedeutende Rolle als Reformator, seine Bemühungen um die Etablierung eines evangelischen Landesstaates in Hessen und seine diplomatischen Aktivitäten zur Wahrung des Friedens unter den protestantischen Ständen und zur Abwehr des kaiserlichen Einflusses. Seine Erfolge und Misserfolge, insbesondere seine Doppelehe und die Niederlage im Schmalkaldischen Krieg, werden in ihren Auswirkungen auf seine Politik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Landgraf Philipp von Hessen, Reformation, Konfessionspolitik, Hessen, Schmalkaldischer Bund, evangelischer Landesstaat, Reichspolitik, Innenpolitik, Außenpolitik, Melanchthon, Luther, Zwingli.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Landgraf Philipp von Hessen und die Reformation
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Reformations- und Konfessionspolitik Landgraf Philipps von Hessen. Der Schwerpunkt liegt auf der Etablierung der Reformation in Hessen und Philipps Rolle beim Erreichen des Friedens zwischen evangelischen Lagern und der Verteidigung der Reformation gegen kaiserlichen Einfluss. Die Arbeit konzentriert sich auf Philipps Regierungszeit bis zur Niederlage des Schmalkaldischen Bundes.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Philipps politische Persönlichkeit und deren Einfluss auf die Reformationspolitik; die geographische und politische Ausgangslage Hessens im 15. und 16. Jahrhundert; die reformatorische Landespolitik Philipps in Hessen; Philipps Rolle in der reformatorischen Außenpolitik und im innerkonfessionellen Frieden; und die Bedeutung Hessens als Beispiel für einen evangelischen Landesstaat.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Eine Einleitung, ein Hauptkapitel über Philipps Wirken zur Reformation in Hessen (unterteilt in Unterkapitel zu seiner Persönlichkeit, der geographischen und politischen Lage, der Landes- und Außenpolitik) und ein Fazit. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird im Kapitel über Philipps Wirken zur Reformation in Hessen behandelt?
Dieses Kapitel analysiert umfassend Philipps Beitrag zur Reformation in Hessen. Es untersucht seine Persönlichkeit, die geographische und politische Ausgangslage Hessens, seine reformatorische Landes- und Außenpolitik. Es beleuchtet seine Erfolge und Misserfolge, insbesondere seine Doppelehe und die Niederlage im Schmalkaldischen Krieg und deren Auswirkungen auf seine Politik. Es zeigt seine bedeutende Rolle als Reformator und seine Bemühungen um einen evangelischen Landesstaat in Hessen sowie seine diplomatischen Aktivitäten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Landgraf Philipp von Hessen, Reformation, Konfessionspolitik, Hessen, Schmalkaldischer Bund, evangelischer Landesstaat, Reichspolitik, Innenpolitik, Außenpolitik, Melanchthon, Luther, Zwingli.
Bis zu welchem Zeitpunkt erstreckt sich die Untersuchung?
Die Arbeit beschränkt sich auf Philipps Regierungszeit bis zur Niederlage des Schmalkaldischen Bundes.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf bestehende Forschung und erwähnt wichtige historische Figuren und Werke, die die Reformationspolitik Philipps behandeln (genaue Quellenangaben fehlen im vorliegenden Auszug).
- Quote paper
- Jannik Müller (Author), 2015, Die Reformationspolitik Philipp des Großmütigen von Hessen. Der Landgraf als Bewahrer des Friedens bei den Protestanten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/321314