Die Ökonomie lehrt , dass der internationale Handel den einzelnen Ländern Vorteile bringt. Außenhandel fördert die Spezialisierung und erweitert die Konsummöglichkeiten eines Landes. So verkauft z.B. Saudi-Arabien den Erdöl nach Amerika ; Amerika verkauft Waffen nach Israel; Israel schließt den Kreislauf , indem es landwirtschaftliche Güter nach Saudi- Arabien verkauft. Wenn sich jedes Land auf jenen Bereich spezialisiert, indem es besonders produktiv ist, kann es mehr konsumieren, als es allein zu produzieren in der Lage wäre. Diese Frage hat sich schon im Jahr 1817 erstmals der englische Ökonom David Ricardo gestellt, der nachwies, dass die internationale Spezialisierung für die Staaten von Nutzen ist. Das Ergebnis seiner Forschungstätigkeit bezeichnet Ricardo als das Gesetz des komparativen Vorteils. Anhand seiner Theorie der Komparativen Kosten schlug Ricardo die Geburtstunde der modernen Außenhandelstheorie vor. Sie bildet heute noch die wichtigste Grundlage der Außenhandelstheorie1.
Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst Ricardos Theorie, in ihrem historischen, sowie ökonomischen Kontext, gestellt. Dabei wird auf die vorricardianischen Schriften ( I ) – ebenso wie auf die merkantilistischen als auch smithianischen Schriften- im Außenhandel eingegangen. Und dann wird die Theorie der komparativen Kostenvorteile ( II ) sowie die volkswirtschaftlichen Gewinne durch den Außenhandel ( III ) erläutert. Erst dann gehe ich auf die Resonanz der Theorie in der Literatur ein ( IV ). Die breiter Theorieresonanz in der Literatur bedeutet auf keinen Fall, dass das Ricardo-Theorem „komparativer Kosten- Vorteile“ fehlerfrei ist. Doch seit ihrer Entdeckung steht sie im Mittelpunkt von Streit und Kritik vieler Ökonomen, daher werde ich nicht auf einige wichtige Kritikpunkte an dem Ricardo-Theorem verzichten. Dabei wird sowohl das Theoriebeispiel Ricardos ( Wein und Tuch, Portugal und England) als auch einige theoretischen Modellfehler der ricardianischen Theorie in Betracht gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung:
- I Die Theorie „der komparativen Kostenvorteile“ im Außenhandel in ihrem histo-ökomischen Kontext
- 1. Die vorricardianischen Schriften im Außenhandel als Grundbasis der ricardianischen Theorie der „komparativen Kosten -Vorteile“
- 2. Der ricardianische Theorie als Überbau des klassischen Lehrsatzes im Außenhandel
- II Die Analyse der Theorie der „komparativen Kosten-Vorteile “ nach Ricardo
- III Der Volkswirtschaftliche Gewinn durch den Außenhandel
- 1. Die Nachfrageentwicklung im Zuge der Aufhebung der Handelsgrenzen „Freihandel“
- 2. Die Reallohnentwicklung im Zug der Aufhebung der Handelsgrenzen „Freihandel“
- IV Die Theorieresonanz in der sozialwissenschaftlichen Literatur
- V Kritik an dem Ricardo-Theorem „komparativer Kosten-Vorteile“
- 1. Die Theoriebeispiele als Signifikanten ideologischer Hintergründe
- 2. Kritik zu einigen theoretischen Modellfehlern der ricardianischen Theorie im Außenhandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Ricardo-Theorem der komparativen Kostenvorteile im Außenhandel und untersucht dessen Inhalt sowie die Resonanz in der wissenschaftlichen Literatur. Der Schwerpunkt liegt auf der historischen Entwicklung der Theorie, ihrer Funktionsweise und den daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Vorteilen des internationalen Handels. Die Arbeit analysiert auch die Kritik an dem Ricardo-Theorem und hinterfragt dessen Gültigkeit im heutigen Kontext.
- Die historische Entwicklung des Theoriens der komparativen Kostenvorteile
- Die Funktionsweise des Ricardo-Theorems
- Die volkswirtschaftlichen Gewinne durch den Außenhandel
- Die Resonanz des Ricardo-Theorems in der Literatur
- Die Kritik am Ricardo-Theorem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des internationalen Handels und die Bedeutung des komparativen Kostenvorteils ein. Sie stellt die Grundidee des Theoriens von Ricardo vor und erläutert den Aufbau der Arbeit. Kapitel I beleuchtet die historischen Wurzeln der Theorie, indem es die vorricardianischen Schriften im Außenhandel untersucht, die als Grundbasis der Ricardos Theorie der „komparativen Kosten -Vorteile“ dienten. Kapitel II analysiert die Theorie der „komparativen Kosten-Vorteile“ nach Ricardo, indem es den zentralen Ansatz des Theoriens und seine Kernaussagen darlegt.
Kapitel III untersucht die volkswirtschaftlichen Gewinne durch den Außenhandel, die sich durch die Anwendung des komparativen Kostenvorteils ergeben. In diesem Zusammenhang wird die Nachfrageentwicklung und die Reallohnentwicklung im Zuge der Aufhebung der Handelsgrenzen „Freihandel“ analysiert. Kapitel IV widmet sich der Resonanz der Theorie in der sozialwissenschaftlichen Literatur und untersucht, wie die Ideen Ricardos von anderen Ökonomen aufgenommen und weiterentwickelt wurden.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit dem Ricardo-Theorem der komparativen Kostenvorteile im Außenhandel, der internationalen Arbeitsteilung, dem Freihandel, der Nachfrageentwicklung, der Reallohnentwicklung, der merkantilistischen und smithianischen Schriften, den historischen und ökonomischen Kontext der Theorie, der Theorieresonanz in der Literatur und der Kritik am Ricardo-Theorem.
- Quote paper
- Abdelmajid Layadi (Author), 2001, Das Ricardo-Theorem komparativer Kosten-Vorteile im Außenhandel, Inhalt und Resonanz in der Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/32060