Föderalismus in Deutschland ist nicht einer Laune des Grundgesetzes entsprungen, sondern über Jahrhunderte gewachsen. Kultur in Deutschland ist föderal geprägt. Auf dieser Prägung beruht der Reichtum unseres kulturellen Lebens (Vogel, 2004, S.38).
Die Förderung der vielfältigen Kunst- und Kulturlandschaft gehört in Deutschland zu den Kernaufgaben staatlichen Handelns. Die Vorgehensweise bei der Vergabe von Fördermitteln der öffentlichen Hand ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Diese Arbeit möchte nicht nur das gesamte Gebiet der öffentlichen Kulturförderung umreißen und das Zuwendungsverfahren erläutern, sondern auch auf die Hürden, Probleme und Hindernisse hinweisen, die im Zusammenhang damit entstehen können.
Die Kulturausgaben der öffentlichen Hand werden maßgeblich von Ländern und Gemeinden bestritten. In geringerem Maße beteiligt sich der Bund an der Kulturfinanzierung. Das föderale Prinzip, gem. Art. 20 GG. besagt, dass die Staatsgewalt nach innen vorrangig in den Händen von Teilstaaten d.h. den einzelnen Bundesländern zu liegen hat. Art. 30 GG unterstreicht die Befugnisse der Länder nochmals. Dementsprechend ist die Kulturpolitik der einzelnen Bundesländer, wie sich dies bereits schon in sehr unter-schiedlichen Formulierungen in den jeweiligen Landesverfassungen ausdrückt, stark von den länderspezifischen Traditionen geprägt (vgl. Klein, 2003, S.122).
Der finanzielle Rahmen, wie er vor allen Dingen durch die jeweiligen Kulturhaushalte abgesteckt wird, entscheidet wesentlich darüber, welche Institutionen eingerichtet und aufrechterhalten, welche Projekte unterstützt und gefördert werden können. Die Kulturausgaben des Bundes, der Länder und der einzelnen Gemeinden sind jeweils in sog. Haushaltsplänen für ein Haushaltsjahr oder einen Doppelhaushalt festgelegt. Kulturpolitik setzt finanzielle Rahmenbedingungen durch die Aufstellung und Beschließung entsprechender Haushaltssatzungen. Sie ist hierbei in ihren Entscheidungen allerdings keineswegs frei, sondern durch eine Reihe von Konditionen beschränkt. Dies sind vor Allem (vgl. Klein, 2003, S.82f.) :
die allgemeinen Regeln des öffentlichen Haushaltsrechtes
die allgemeine wirtschafts- und finanzpolitische Situation
das allgemeine politische Klima
gesetzliche Vorgaben und eingegangene juristische Bestimmungen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beteiligte an der öffentlichen Kulturförderung
- der Förderer „die öffentliche Hand“
- Europa und die Kulturförderung
- die Geförderten
- der Förderer „die öffentliche Hand“
- Formen der öffentlichen Kulturförderung
- Finanzielle Kulturförderung
- Institutionelle Kulturförderung
- Projektförderung
- Personenbezogene Förderung / Stipendien
- Finanzielle Kulturförderung
- Finanzierungsarten
- Vollfinanzierung
- Teilfinanzierung
- Fehlbedarfsfinanzierung
- Festbetragsfinanzierung
- Anteilsfinanzierung
- Zuwendungsverfahren
- Antragsverfahren
- Bewilligungsverfahren
- Auszahlungsverfahren
- Überwachungsverfahren
- Prüfungsverfahren
- Neue Wege der öffentlichen Kulturförderung
- Kostenrechnungssysteme in öffentlichen Kulturinstitutionen
- Öffentliche Mischfinanzierung
- Öffentliche - private Mischfinanzierung
- Kulturlotterien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der öffentlichen Kulturförderung in Deutschland, insbesondere mit dem Verfahren der Vergabe von Fördermitteln. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte der öffentlichen Kulturförderung zu beleuchten und die damit verbundenen Herausforderungen zu erläutern.
- Die Rolle des Föderalismus in der Kulturförderung in Deutschland
- Die verschiedenen Formen der öffentlichen Kulturförderung, insbesondere finanzielle und personengebundene Förderung
- Die unterschiedlichen Finanzierungsarten und das Zuwendungsverfahren
- Die Bedeutung der europäischen Kulturförderung und die Rolle der Europäischen Union
- Neue Wege der öffentlichen Kulturförderung, wie z. B. Mischfinanzierung und Kulturlotterien
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz der öffentlichen Kulturförderung in Deutschland heraus und führt in die Thematik ein.
- Kapitel 2 beschreibt die beteiligten Akteure in der öffentlichen Kulturförderung, sowohl auf Bundes-, Landes- als auch Gemeindeebene. Außerdem wird die wachsende Rolle der Europäischen Union in der Kulturförderung beleuchtet.
- Kapitel 3 erläutert verschiedene Formen der öffentlichen Kulturförderung, darunter finanzielle Förderung (institutionelle und projektbezogene Förderung) sowie personengebundene Förderung in Form von Stipendien.
- Kapitel 4 behandelt verschiedene Finanzierungsarten, wie z. B. Vollfinanzierung, Teilfinanzierung, Fehlbedarfsfinanzierung, Festbetragsfinanzierung und Anteilsfinanzierung.
- Kapitel 5 beschreibt das Zuwendungsverfahren, das von der Antragsstellung über die Bewilligung bis hin zur Auszahlung und Überwachung reicht.
- Kapitel 6 widmet sich neuen Wegen der öffentlichen Kulturförderung, wie z. B. Kostenrechnungssysteme, Mischfinanzierung (öffentlich und öffentlich-privat) und Kulturlotterien.
Schlüsselwörter
Öffentliche Kulturförderung, Föderalismus, Kulturfinanzierung, Zuwendungsverfahren, Finanzierungsarten, Kulturpolitik, Europäische Union, Kostenrechnung, Mischfinanzierung, Kulturlotterien.
- Arbeit zitieren
- Marc D. Sommer (Autor:in), 2004, Vor- und Nachteile der Öffentlichen Kulturförderung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31968