Vor allem Berufstätige, die in Dienstleistungsbereichen tätig sind, leiden immer öfter an physischer und psychischer Erschöpfung. Obwohl das Phänomen und die Symptome laut Barth schon vorher bekannt waren, fand der Begriff „Burnout“ erst 1974 durch den deutschstämmigen Psychoanalytiker HERBERT FREUDENBERGER Eingang in die Forschungsliteratur. Er beobachtete Beruftätige in Frauenhäusern, Drogenkliniken und therapeutischen Wohngemeinschaften. Dabei fiel ihm auf, wie dynamische und engagierte Menschen durch unrealistische Zielsetzungen und übertrieben hohe Erwartungen zunehmend frustrierten und ausbrannten. Anfang der 80iger Jahre begann CHRISTINA MASLACH in Zusammenarbeit mit SUSAN JACKSON das Burnout-Syndrom zu systematisieren. Demnach setzt es sich aus „emotionaler Erschöpfung, Dehumanisierung und dem Gefühl reduzierter Leistungsfähigkeit bei der Arbeit“ zusammen. Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage zwischenmenschliche Beziehungen aufrecht zu erhalten. Psychisch überfordert und emotional ausgehöhlt nehmen sie eine rationale und zynische Position gegenüber ihren Mitarbeitern ein. Darüber hinaus wird die eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit im Beruf in Frage gestellt.
Es sind längst nicht nur helfende Berufe, die zunehmend vom Burnout-Syndrom betroffen sind. Auch Angestellte anderer Berufszweige, wie Banken und Versicherungen unterliegen den wachsenden Belastungen. Einem Artikel der Focus zu folge, gelten vor allem extreme Arbeitsbedingungen als „krank machende Strukturen“. Demnach werden in Deutschland jährlich 1,91 Milliarden Überstunden geleistet. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit und dem sozialen Abstieg ist groß und fördert das Konkurrenzdenken. Seelische Grausamkeiten gegenüber Mitarbeitern sind daher längst keine Seltenheit mehr. 1,4 Millionen Deutsche erleben täglich das, was allgemein unter Mobbing zu verstehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- II. Einleitung/ Definition
- II.1. Einführung in die Problemstellung
- III. Verschiedene Burnout-Modelle
- III.1. „Soziale Kompetenz- Modell“
- III.2. Kybernetische Modell
- III.3. „Defizit-Modell“
- III.4. „Stress-Modell“
- IV. Ursachen und Entstehungsbedingungen
- IV.1. Persönliche Vorraussetzungen
- IV.2. Sozialer Bereich
- IV.3. Institutionelle Bedingungen
- IV.4. Berufliche Belastungen
- V. Symptome
- VI. Burnout in sozialen Berufen
- VI.1. Allgemeine Belastungsfaktoren in sozialen Berufen
- VI.2. Burnout am Beispiel eines Arztes
- VI.3. Burnout am Beispiel einer Lehrerin
- VI.4. Burnout am Beispiel einer Sozialarbeiterin
- VII. Allgemeine Präventionsmaßnahmen
- VIII. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Burnouts in sozialen Berufen. Ihr Ziel ist es, die Ursachen und Folgen des Burnout-Syndroms am Beispiel von verschiedenen sozialen Berufen aufzuzeigen, um ein tieferes Verständnis für die besonderen Belastungen dieser Berufsgruppen zu entwickeln. Dabei werden die wichtigsten Modelle zur Erklärung des Burnout-Syndroms vorgestellt und die spezifischen Herausforderungen, denen Menschen in sozialen Berufen gegenüberstehen, beleuchtet.
- Definition und Entstehung des Burnout-Syndroms
- Verschiedene Modelle zur Erklärung von Burnout
- Ursachen und Entstehungsbedingungen von Burnout in sozialen Berufen
- Symptome und Folgen des Burnout-Syndroms
- Präventionsmaßnahmen gegen Burnout
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel der Arbeit definiert das Burnout-Syndrom und stellt die Geschichte seiner Erforschung dar. Es erläutert die Entstehung des Begriffs und die zentralen Symptome, die mit Burnout verbunden sind. Das dritte Kapitel widmet sich verschiedenen Modellen zur Erklärung des Burnout-Syndroms, wobei insbesondere das "Soziale Kompetenz-Modell" von Harrisson und das "Kybernetische Modell" von Heifetz und Bersani näher betrachtet werden. Das vierte Kapitel analysiert die Ursachen und Entstehungsbedingungen von Burnout, wobei es auf persönliche Voraussetzungen, soziale Einflüsse, institutionelle Bedingungen und berufliche Belastungen eingeht. Das fünfte Kapitel betrachtet die Symptome des Burnout-Syndroms, während das sechste Kapitel spezifische Belastungsfaktoren in sozialen Berufen beleuchtet und Fallbeispiele aus der Praxis heranzieht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das Burnout-Syndrom, seine Ursachen, Symptome und Präventionsmöglichkeiten in sozialen Berufen. Zentrale Themen sind: emotionale Erschöpfung, Dehumanisierung, reduzierte Leistungsfähigkeit, soziale Kompetenz, Stress, Überlastung, Arbeitsbedingungen, institutionelle Faktoren, Präventionsmaßnahmen, Burnout-Modelle, und Fallbeispiele aus der Praxis.
- Quote paper
- Mirjam Letz (Author), 2004, Burnout in sozialen Berufen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31936