Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben einen sehr großen Einfluss auf die Beteiligten des Wirtschaftsgeschehens. Die Stagnationstendenz der Vorjahre, das hohe Niveau der Arbeitslosigkeit sowie die fortschreitende Deregulierung und Globalisierung der Märkte, haben tiefe Veränderungen bewirkt und steigern den Wettbewerbsdruck.
Die nötigen Anpassungsmassnahmen werden mit massiven Kosteneinsparungsprogrammen, Reengineeringprojekten und der Implementierung von „lean“-Strukturen von Unternehmen durchgeführt. Bisher standen vor allem Prozesse und Kosten des Kerngeschäftes im Vordergrund. Das Augenmerk der Manager richtet sich verstärkt auf die Kostensenkungs- und Einsparungspotenziale der betrieblich genutzten Immobilie und des Immobilienanlagevermögens. Dadurch hat sich die Sichtweise der Investoren gegenüber der Immobilie deutlich verändert. „Traditionell waren sie sichere, werthaltige und vor allem vor Inflation schützende Investments.“ Dagegen herrscht heute die Erkenntnis vor, dass Immobilien zu einem äußerst sensiblen Wirtschaftsinstrument von Unternehmen in sehr wettbewerbsintensiven Märkten geworden sind. Sie zeichnen sich durch einen realen Wert in einem sehr dynamischen Umfeld aus und stellen Risikokapital mit einem enormen Optimierungspotenzial dar.
Das Immobilienportfoliomanagement ist ein Steuerungssystem, welches den geänderten Fokus unterstützt. Es lässt sich als systematische Planung, Steuerung und Kontrolle eines Bestandes von Grundstücken und Gebäuden mit dem Ziel, Erfolgspotenziale aufzubauen, definieren. Seine Hauptaufgabe besteht darin, eine Optimierung der Struktur des Immobilienvermögens mit dem Ziel der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Verbesserung der Rentabilität der Assets und der Streuung des Risikos herbeizuführen. Immobilieninvestitionen sind geprägt durch eine starke Objekt- und Transaktionsorientierung; der Investor richtet sich überwiegend nach operativen und monetären Größen wie zum Beispiel Verkehrswerten, Mietindexierungen und Ausschüttungsrenditen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen des Portfoliomanagements
- Die Instrumente des Portfoliomanagements bei Immobilien
- Portfoliobewertung eines Investitionsobjektes anhand einer Büroimmobilie
- Ausgliederung des Immobilienbestandes bei der XXX AG
- Strategien im Portfoliomanagement
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Portfolio- und Risikomanagement im Immobilienbereich aus der Sicht einer Hypothekenbank. Das Ziel der Arbeit ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten des Immobilienportfoliomanagements im Kontext der aktuellen Marktbedingungen aufzuzeigen und praktische Handlungsempfehlungen für Hypothekenbanken zu entwickeln.
- Entwicklung und Bedeutung des Immobilienportfoliomanagements
- Instrumente und Methoden des Portfoliomanagements
- Risiken im Immobilienbereich und deren Management
- Praxisbezogene Anwendung des Portfoliomanagements bei Hypothekenbanken
- Strategien und Controlling im Immobilienportfoliomanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und -abgrenzung der Arbeit dar. Sie beleuchtet die wachsende Bedeutung des Immobilienportfoliomanagements vor dem Hintergrund der aktuellen Marktbedingungen.
Kapitel 2 befasst sich mit den Grundlagen des klassischen und des Immobilien-Portfoliomanagements, wobei die Notwendigkeit und der Zweck des Immobilienportfoliomanagements im Detail behandelt werden.
Kapitel 3 widmet sich den Instrumenten des Immobilienportfoliomanagements, darunter Ablaufmodelle, zweidimensionale Basismodelle der Portfolioanalyse, die Balanced Scorecard sowie Risikoaspekte und -diversifikation.
Kapitel 4 beleuchtet die Portfoliobewertung eines Investitionsobjektes anhand einer Büroimmobilie, um die Anwendung der erlernten Konzepte in der Praxis zu veranschaulichen.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Ausgliederung des Immobilienbestandes bei der XXX AG, wobei die steuerlichen und rechtlichen Aspekte sowie Datenerhebung und Organisationsstruktur im Fokus stehen.
Kapitel 6 befasst sich mit Strategien im Portfoliomanagement, darunter Normstrategien, Wettbewerbsstrategien und das Immobiliencontrolling als Unterstützungsmodul.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Portfolio- und Risikomanagement, Immobilien, Hypothekenbanken, Marktbedingungen, Instrumente, Methoden, Risiken, Strategien, Controlling.
- Quote paper
- Jens Herpfer (Author), 2004, Portfolio- und Risikomanagement bei Immobilien aus der Sicht einer Hypothekenbank, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31909