Ich möchte in dieser Hausarbeit die Verarbeitung des Frauenbildes der Zwanziger Jahre in der Literatur näher beleuchten. Dabei werde ich auch den Blick auf die realen Lebenszustände der Frau in der Weimarer Republik richten. Ich habe mich für die folgenden vier Romane entschieden: Marieluise Fleißer „Eine Zierde für den Verein- Roman vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen“, Christa Anita Brück „Schicksale hinter Schreibmaschinen“, Rudolf Braune „Das Mädchen an der Orga Privat“ und Erich Kästner „Fabian- die Geschichte eines Moralisten“. Diese Auswahl ist nicht zufällig so getroffen worden. Jeder dieser Romane stellt ein anderes und doch zeitweise ähnliches Frauenbild dar. Wichtig in dieser Arbeit ist auch das Geschlecht der Autoren, da ein Vergleich der Literatur mit der Realität angestellt werden soll und man meinen könnte, dass Männer anders über Frauen schreiben, als Frauen über Frauen. Ich möchte der wissenschaftlichen Arbeit zwei Vorbemerkungen voranstellen. Zum einen werde ich biographische Aspekte außer acht lassen. Marieluise Fleißer hat zwar ihre Heimatstadt Ingolstadt und ihre Ehe zu Bepp Haindl verarbeitet, auch Kästners Muttchen findet sich in „Fabian“ wieder, Rudolf Braune kann seine sozialistische Einstellung nicht verbergen und Christa Anita Brück schreibt, wie nur jemand schreiben kann, der selbst als Stenotypistin gearbeitet hat. Doch letztlich sollten diese Tatschen bei der Beleuchtung des Frauenbildes nicht von Belang sein, sondern das Leben der weiblichen Angestellten in dieser Zeit.
Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass ich nicht alle in den Romanen behandelten Aspekte weiblichen Lebens so tief beleuchten kann, wie es beispielsweise Heide Soltau in ihrem Buch „Trennungs-Spuren“ getan hat. Dies ist mir im Rahmen einer Hausarbeit nicht möglich und ich möchte versuchen, den Umfang nicht allzu weit auszudehnen. Ich werde mich demzufolge auf die wichtigsten Themen beschränken. Damit meine ich die Schwerpunkte: Beruf, Wohnsituation und Lebensgefühl.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die neue Frau
- Zwei männliche Sichtweisen
- Zwei weibliche Sichtweisen
- Schlussbemerkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Darstellung des Frauenbildes der zwanziger Jahre in ausgewählten Romanen der Weimarer Republik, wobei der Fokus auf die Lebensrealität der Frauen in dieser Zeit liegt. Es werden vier Romane analysiert: „Eine Zierde für den Verein“ von Marieluise Fleißer, „Schicksale hinter Schreibmaschinen“ von Christa Anita Brück, „Das Mädchen an der Orga Privat“ von Rudolf Braune und „Fabian – die Geschichte eines Moralisten“ von Erich Kästner. Die Arbeit betrachtet das Frauenbild aus der Perspektive der Autorinnen und Autoren, indem sie die Geschlechterdifferenz bei der Darstellung weiblicher Charaktere analysiert.
- Die Neue Frau als Phänomen der Weimarer Republik
- Das Bild der Frau in den verschiedenen Romanen
- Vergleich der männlichen und weiblichen Sichtweisen auf die Frau
- Die Lebensrealität der Frau in Beruf, Wohnsituation und Lebensgefühl
- Der Einfluss der Frauenbewegung auf das Frauenbild
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und benennt die vier ausgewählten Romane, die im Hauptteil analysiert werden. Sie erläutert die Relevanz der Untersuchung der Geschlechterdifferenz bei der Darstellung des Frauenbildes in der Literatur. Die Einleitung skizziert zudem die wichtigsten Themenfelder, die im Hauptteil behandelt werden, wie Beruf, Wohnsituation und Lebensgefühl der Frau in der Weimarer Republik.
Hauptteil
Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich in drei Unterkapitel. Im ersten Unterkapitel wird das Konzept der „Neuen Frau“ in den zwanziger Jahren anhand historischer und literarischer Quellen erörtert. Das Unterkapitel untersucht die verschiedenen Ausprägungen des Frauentyps, die sowohl aus den Vereinigten Staaten als auch aus der Sowjetunion in die Weimarer Republik Einzug hielten. Die Entstehung des „Neuen Frauenbildes“ wird auf die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit zurückgeführt, insbesondere die Rolle der Frauen in der Kriegs- und Nachkriegszeit, die gestiegene Scheidungsrate und die Erfolge der Frauenbewegung.
Die beiden folgenden Unterkapitel analysieren dann die Darstellung des Frauenbildes in den vier ausgewählten Romanen, wobei die männlichen und weiblichen Autorinnen getrennt betrachtet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vergleich der jeweiligen Sichtweisen auf die Frau und ihrer Rolle in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit thematisiert die „Neue Frau“ in der Weimarer Republik, das Frauenbild in der Literatur, die Lebensrealität der Frau in den zwanziger Jahren, die Rolle der Frauenbewegung, die Geschlechterdifferenz in der Literatur, die Analyse von Romanen, die weibliche Angestellte, Beruf, Wohnsituation, Lebensgefühl, Emanzipation, amerikanische und sowjetische Einflüsse, Mode, Konsum.
- Quote paper
- Jenny Maus (Author), 2003, Das Bild der "neuen Frau" bei Autorinnen und Autoren der Weimarer Republik - ein exemplarischer Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31510