Mit dem vergleichsweise alten Medium der Zeitung, der Etablierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach 1945 und dem Aufkommen der neuen Medien seit den 1990er Jahren entwickelte sich die BRD zu einer Mediengesellschaft, in der sich die Medien als neuer politischer Akteur etablierten, was auch dem Bundesverfassungsgericht nicht entging. (Vgl. Pfetsch et al. 2009: S.11f., BVerfGE 12, 227) Aber auch die Politik weiß mittlerweile, wie man sich die Medien zur Hilfe nehmen kann.
Mit dieser Seminararbeit sollen diese Zusammenhänge, aber vor allem das Zusammenspiel der intermediären Organisationen der Medien und Parteien sowie die Etablierung der Medien als neuen politischen Akteur untersucht werden, um die Fragestellung „Verursacht das Zusammenspiel der intermediären Akteure Medien und Politik in der heutigen Mediengesellschaft der BRD eine Krise der Demokratie?“ sowohl analysierend als auch reflektierend zu beantworten .
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung: Porträt der Akteure Parteien und Medien und ihre Beziehung
- 1.1 Die Medien und die Entwicklung der BRD zur Mediengesellschaft
- 1.2 Die Parteien und die Amerikanisierung des Parteiensystems
- 2 Hauptteil: Gegenüberstellung zweier Beziehungsmodelle
- 2.1 Die Kolonisierung der Politik durch die Medien nach Thomas Meyer
- 2.1.1 Meyer's Bild von den Medien
- 2.1.2 Die Mediokratie auf Polity-, Policy- und Politicsebene
- 2.2 Zwischenfazit: Die Mediokratie - eine Gefahr der Demokratie?
- 2.3 Die Dominanz der Parteien nach Ulrich Sarcinelli
- 2.4 Weitere Beziehungsmodelle von Politik und Medien
- 4 Fazit: Gibt es eine Krise der Demokratie in der Mediengesellschaft BRD?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Zusammenspiel von Medien und Parteien in der deutschen Mediengesellschaft und analysiert, ob dieses Zusammenspiel eine Krise der Demokratie verursacht. Die Arbeit vergleicht zwei Beziehungsmodelle, um diese Frage zu beantworten.
- Entwicklung der BRD zur Mediengesellschaft
- Amerikanisierung des Parteiensystems
- Das Konzept der Mediokratie nach Thomas Meyer
- Die Dominanz der Parteien nach Ulrich Sarcinelli
- Analyse der Beziehung zwischen Medien und Politik
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Porträt der Akteure Parteien und Medien und ihre Beziehung: Diese Einführung stellt die beiden intermediären Akteure Politik und Medien in der BRD vor und beschreibt deren Entwicklung. Sie beleuchtet die Entstehung der Mediengesellschaft in der BRD, beginnend mit der Etablierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach dem Zweiten Weltkrieg, über das Aufkommen privater Radiosender bis hin zur heutigen, stark ökonomisierten Medienlandschaft. Der Wandel der Parteien von ideologischen Volksparteien zu professionalisierten Wählerparteien wird ebenfalls thematisiert, wobei die "Amerikanisierung" des Parteiensystems im Fokus steht. Dieser Teil legt die Grundlage für die Analyse der komplexen Beziehung zwischen Medien und Politik im weiteren Verlauf der Arbeit.
2 Hauptteil: Gegenüberstellung zweier Beziehungsmodelle: Der Hauptteil vergleicht zwei gegensätzliche Modelle der Beziehung zwischen Medien und Politik. Einerseits wird Thomas Meyers Konzept der Mediokratie detailliert dargestellt und analysiert. Hierbei wird Meyers Sichtweise auf die Medien und deren Einfluss auf die Politik auf den drei Ebenen Polity, Policy und Politics beleuchtet. Andererseits wird die Perspektive Ulrich Sarcinellis präsentiert, die sich auf die Dominanz der Parteien konzentriert. Dieser Vergleich ermöglicht eine umfassendere Betrachtung der komplexen Interaktionen zwischen Medien und Politik und der damit verbundenen Herausforderungen für die Demokratie. Der Abschnitt untersucht kritisch die Folgen der "Amerikanisierung" sowohl im Mediensystem als auch im Parteiensystem. Der Fokus liegt auf Meyers Werk "Mediokratie", welches im Grundlagenseminar behandelt und vertieft wird.
Schlüsselwörter
Mediengesellschaft, Amerikanisierung, Parteiendemokratie, Mediokratie, Politik, Medien, Intermediäre Akteure, Demokratie, Volkspartei, Wählerpartei, Thomas Meyer, Ulrich Sarcinelli.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Medien und Parteien in der BRD
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht das Zusammenspiel von Medien und Parteien in der deutschen Mediengesellschaft und analysiert, ob dieses Zusammenspiel eine Krise der Demokratie verursacht. Im Mittelpunkt steht der Vergleich zweier gegensätzlicher Beziehungsmodelle, um diese Frage zu beantworten.
Welche Akteure stehen im Fokus der Analyse?
Die Arbeit konzentriert sich auf die beiden intermediären Akteure Medien und Parteien in der Bundesrepublik Deutschland und deren wechselseitige Beziehung.
Welche Entwicklungen werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der BRD zur Mediengesellschaft, beginnend mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk bis hin zur heutigen, ökonomisierten Medienlandschaft. Weiterhin wird die „Amerikanisierung“ des Parteiensystems von ideologischen Volksparteien zu professionalisierten Wählerparteien thematisiert.
Welche Beziehungsmodelle werden verglichen?
Die Seminararbeit vergleicht das Konzept der Mediokratie nach Thomas Meyer mit dem Modell der Parteien-Dominanz nach Ulrich Sarcinelli. Meyers Konzept wird detailliert auf den Ebenen Polity, Policy und Politics analysiert.
Was ist die Kernaussage von Thomas Meyers Mediokratie-Konzept?
Thomas Meyers Konzept der Mediokratie beschreibt den Einfluss der Medien auf die Politik. Die Arbeit untersucht, wie Medien die Politik auf den drei Ebenen Polity (Institutionen), Policy (Inhalte) und Politics (Prozesse) beeinflussen und ob dies eine Gefahr für die Demokratie darstellt.
Welche Rolle spielt Ulrich Sarcinellis Perspektive?
Ulrich Sarcinellis Perspektive konzentriert sich auf die Dominanz der Parteien im Verhältnis zu den Medien. Der Vergleich mit Meyers Mediokratie-Konzept ermöglicht eine umfassendere Betrachtung der komplexen Interaktionen zwischen Medien und Politik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, einen Hauptteil mit der Gegenüberstellung der beiden Beziehungsmodelle und ein Fazit. Die Einführung porträtiert die Akteure Medien und Parteien und deren Entwicklung. Der Hauptteil analysiert die Konzepte von Meyer und Sarcinelli. Das Fazit befasst sich mit der Frage nach einer möglichen Krise der Demokratie in der deutschen Mediengesellschaft.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mediengesellschaft, Amerikanisierung, Parteiendemokratie, Mediokratie, Politik, Medien, Intermediäre Akteure, Demokratie, Volkspartei, Wählerpartei, Thomas Meyer, Ulrich Sarcinelli.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit untersucht die Frage, ob es aufgrund des Zusammenspiels von Medien und Parteien in der deutschen Mediengesellschaft eine Krise der Demokratie gibt. Die Antwort ergibt sich aus dem Vergleich der analysierten Beziehungsmodelle.
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- Christopher Braemer (Author), 2013, Mediokratie. Kritische Analyse des Zusammenspiels von Medien und Politik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/314155