Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Tageliedern „Sine klâwen“ und „Den Morgenblic“ von Wolfram von Eschenbach, welche zu den bedeutendsten Tageliedern des deutschen Mittelalters zählen. Neben seinen lyrischen Qualitäten ist der Dichter Eschenbach vor allem für seine epischen Werke Parzival oder Willhalm bekannt.
Da viele Menschen mit Gefühlen wie Liebe oder Trennungsschmerz vertraut sind und somit die Situation des Liebespaares in Tageliedern nachempfinden können, eignet sich diese Thematik als Untersuchungsgegenstand einer Hausarbeit. Dass die Liebe aus gesellschaftlichen Gründen nicht an die Öffentlichkeit geraten darf, ist auch heute noch eine Problematik, die Liebende beschäftigt. Dieser Aspekt ermöglicht eine Parallele zwischen dieser Arbeit und der Aktualität herzustellen.
Primär gilt zu klären, was im Allgemeinen charakteristisch für die Tagelieder des deutschen Mittelalters ist. Auch werden anhand zweier konkreter Beispielstexte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Tageliedern erörtert.
Um den Einstieg in diese Arbeit zu erleichtern, werden zunächst die Merkmale, wie beispielsweise der Rollenverteilung und der Handlungsablauf eines typischen Tageliedes aufgezeigt. Im weiteren Verlauf wird das Tagelied „Sine klâwen“ vorgestellt, auf stilistischer Ebene analysiert und interpretiert. Im Anschluss folgt das zweite Lied Eschenbachs „Den Morgenblic“. Auch hier erfolgt eine ausführliche Analyse. Die Ergebnisse der Analyse beider Tagelieder werden anschließend miteinander verglichen. Die zentrale Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den beiden Tageliedern wird in einer abschließenden Zusammenfassung im Schlussteil beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Handlungsverlauf
- Figurenkonstellation
- Gesellschaftszustände
- Sîne klâwen durch die wolken sint geslagen
- Den morgenblic bî wahtaeres sange erkôs
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Tageliedern „Sine klâwen“ und „Den Morgenblic\" von Wolfram von Eschenbach, welche zu den bedeutendsten Tageliedern des deutschen Mittelalters zählen. Die Arbeit analysiert die beiden Werke und beleuchtet die Besonderheiten dieser lyrischen Gattung im Kontext des mittelhochdeutschen Minnesangs. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Tagelieder, die mit dem Vergleich ihrer Handlung, Figurenkonstellation und stilistischen Besonderheiten herausgearbeitet werden.
- Charakteristika des mittelhochdeutschen Tagelieds
- Analyse der Handlung und der Figurenkonstellation
- Untersuchung der stilistischen Besonderheiten der beiden Tagelieder
- Vergleich der beiden Werke hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Einordnung der Tagelieder in den Kontext der mittelalterlichen Gesellschaftsstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Tagelieds als lyrische Form des Minnesangs ein. Sie beschreibt den historischen Kontext der Tagelieder und stellt die beiden Werke von Wolfram von Eschenbach, „Sine klâwen“ und „Den Morgenblic", als bedeutende Vertreter dieser Gattung vor. Die Einleitung erläutert die Relevanz der Thematik für die heutige Zeit und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Hauptteil
Handlungsverlauf
Der Abschnitt „Handlungsverlauf" beschreibt die typische Handlung eines Tagelieds: Das Liebespaar trifft sich heimlich, genießt die Nacht miteinander und wird von einem Wächter oder der aufgehenden Sonne getrennt. Dieser Abschiedsschmerz steht im Vordergrund, wobei die Liebe als Grund für die Sehnsucht und das Leid der Figuren hervorgehoben wird.
Figurenkonstellation
Die „Figurenkonstellation" des Tagelieds wird in diesem Abschnitt näher betrachtet. Die Hauptfigur ist meist die Frau, die den Abschied vom Geliebten beklagt. Der Mann spielt eine eher passive Rolle, während der Wächter als zusätzliche Figur die Situation der Liebenden aus der Ferne beobachtet. Diese Figurenkonstellation wird mit Beispielen aus der Literatur belegt.
Gesellschaftszustände
Dieser Abschnitt widmet sich den Gesellschaftsstrukturen des Mittelalters und ihren Auswirkungen auf die Darstellung von Liebe und Ehe im Tagelied. Die Ständegesellschaft, die strikte Regeln für die soziale Interaktion und die Ehe definierte, prägte auch die literarische Darstellung von Liebesbeziehungen und die Darstellung der Frauen. Der Abschnitt erläutert, wie das Tagelied diese gesellschaftlichen Normen untergräbt und die Frau als Subjekt ihrer Gefühle darstellt.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit konzentriert sich auf die Gattung des Tagelieds im mittelhochdeutschen Minnesang. Die Schwerpunktthemen sind die Analyse von zwei Werken Wolframs von Eschenbach, „Sine klâwen“ und „Den Morgenblic", sowie die Veranschaulichung der Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der beiden Werke. Die Arbeit beleuchtet die Handlungsstruktur, die Figurenkonstellation und die stilistischen Merkmale der Tagelieder im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft und den zeitgenössischen gesellschaftlichen Normen.
- Quote paper
- Valeria Konovalova (Author), 2015, Tagelieder im Vergleich. "Sîne klawen" und "Den morgenblic bî wahtaeres sange erkôs" von Wolfram von Eschenbach, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/314039