Platons Politeia gilt als sein philosophisches Hauptwerk und stellt bis heute eines der einflussreichsten Werke der politischen Philosophie dar. Neben ihrer philosophiegeschichtlichen Bedeutung sucht die Bandbreite der in der Politeia behandelten Themen ihresgleichen: neben Kunst und Musik, Erziehung und Bildung, den Rechten der Frau, Ökonomie und Arbeitsteilung, dem glücklichen Leben, sowie dem Verhältnis von Gut und Böse, steht vor allem die Gerechtigkeit im Mittelpunkt der Überlegungen Platons. Platons erklärtes Ziel ist es, das Wesen der Gerechtigkeit zu bestimmen und herauszufinden, „ob die Gerechten […] besser leben als die Ungerechten und glücklicher sind“ – schließlich gehe es dabei „nicht um irgendeine belanglose Frage, sondern darum, wie man leben soll.“
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die durch Sokrates forcierte Entwicklung des Gerechtigkeitsbegriffes in der Politeia nachzuvollziehen. Dazu sollen die zur Formulierung des platonischen Gerechtigkeitsbegriffes im vierten Buch der Politeia führenden Argumente des Sokrates und seiner Gesprächspartner systematisch dargestellt und kritisch Stellung zu deren Folgerichtigkeit und Bedeutung für die Gesamtargumentation bezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorbetrachtungen zum Wesen der Gerechtigkeit
2.1 Dialoge mit Kephalos und Polemarchos
2.2 Die Gegenargumentation des Thrasymachos
3. Das Lob der Ungerechtigkeit
3.1 Glück und Gerechtigkeit
3.2 Der Nutzen der Gerechtigkeit
4. Herleitung des Gerechtigkeitsbegriffes
4.1 Die Entwicklung des Idealstaates
4.2 Der platonische Idealstaat
4.3 Die Beschaffenheit der Seele
4.4 Der Analogieschluss
5. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis II
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- Alexander Clemens (Author), 2015, Der Gerechtigkeitsbegriff in Platons Politeia, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/313578