Johann Wolfgang von Goethe setzte sich in seinen Werken sehr mit dem Motiv der Sehnsucht und der Liebe auseinander, so auch in "Faust I".
Da Mephisto den in Sachen Liebe noch unerfahrenen Faust nur als Körperwesen ansprechen kann, muss er versuchen, Faust in diesem Machtbereich zu befriedigen. Dazu „benutzt“ Mephisto, die Gier und die Lust, die er in Faust zunächst wecken muss.
Im weiteren Verlauf des Werkes wird deutlich, dass die Liebe, die Faust zu Beginn ausschließlich in einer idealisierten Reinform sieht, sich immer mehr zu körperlichem Verlangen und zu Begierde wandelt. Dabei missachtet Mephisto den sehnlichsten Wunsch Fausts, sich durch Liebe entgrenzen zu können.
Als Verknüpfung der Ausgangsthese mit der Zielthese dient die Szene Wald und Höhle. Die Wandlung der Liebe geht konform mit der „Verwandlung Fausts von einem Geist- zu einem Körperwesen“. Dies habe ich als Zielthese meiner Hausarbeit gewählt, die anhand der Szenen Marthens Garten und Kerker überprüft wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Wandlung der Liebe bis hin zur Begierde
- Die Szene Hexenküche als Einstieg in die Welt Mephistopheles
- Die Begegnung mit Gretchen in der Szene „Straße“
- Fausts Wandlung in der Szene Abend
- Die erste Annäherung in der Szene Garten
- Ein Gartenhäuschen
- Die Szene Wald und Höhle als Wendepunkt in dem Faustroman
- Die Verwandlung Fausts von einem Geist- zu einem Körperwesen
- Die Szene Marthens Garten als Anfang vom Ende
- Die Veränderung Fausts in der Kerkerszene
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Liebesmotiv in Goethes Faust I. Der Fokus liegt auf der Transformation der Liebe von idealisierter Reinheit hin zur Begierde, getrieben durch Mephistos Einfluss und Fausts eigene Entwicklung.
- Die Wandlung des Liebesmotivs von idealisierter Liebe zu körperlicher Begierde
- Mephistos Rolle bei der Manipulation von Fausts Liebesleben
- Fausts Entwicklung von einem geistig orientierten Wesen zu einem körperlich geprägten Individuum
- Die Bedeutung der Schlüsselszene "Hexenküche" für Fausts Transformation
- Die Darstellung von Gretchens Rolle im Kontext von Fausts Liebesleben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung legt die zentrale These der Arbeit dar: die Wandlung der Liebe bei Faust von idealisierter Reinheit zu Begierde. Sie skizziert den Forschungsansatz, der sich auf die Analyse ausgewählter Szenen konzentriert, um die Transformation des Liebesmotivs und Fausts Entwicklung vom Geist- zum Körperwesen nachzuvollziehen. Die Auswahl der Szenen ("Hexenküche", "Straße", "Abend", "Garten", "Ein Gartenhäuschen", "Wald und Höhle", "Marthens Garten", "Kerker") wird begründet und die Verbindung zwischen der Wandlung der Liebe und Fausts Transformation als Geist- und Körperwesen hervorgehoben.
Die Wandlung der Liebe bis hin zur Begierde: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Liebesmotivs bei Faust, beginnend mit der "Hexenküche". Hier wird Mephistos Strategie, Faust durch die Verabreichung eines Liebestranks körperlich und geistig zu verjüngen, um seine Begierde zu entfachen, detailliert untersucht. Die Begegnung mit Gretchen in der Szene "Straße" zeigt Fausts Unerfahrenheit und die Ambivalenz seiner Gefühle – einerseits angezogen von Gretchens Anstand, andererseits von ihren körperlichen Reizen. Die weiteren Szenen beleuchten die zunehmende Ausprägung der Begierde bei Faust und die manipulative Rolle Mephistos.
Die Szene Wald und Höhle als Wendepunkt in dem Faustroman: Diese Zusammenfassung würde die Bedeutung der "Wald und Höhle"-Szene als einen zentralen Wendepunkt in Fausts Liebesleben und seiner gesamten Entwicklung untersuchen. Sie würde analysieren, wie diese Szene die vorherige Entwicklung des Liebesmotivs zusammenfasst und gleichzeitig den Weg für die folgenden Ereignisse ebnet. Die Analyse würde sich auf die Veränderung in Fausts Beziehung zu Gretchen und seiner eigenen Selbstwahrnehmung konzentrieren.
Die Verwandlung Fausts von einem Geist- zu einem Körperwesen: Dieses Kapitel befasst sich mit Fausts Transformation von einem geistig orientierten Individuum zu einem körperlich geprägten Wesen. Die Szenen "Marthens Garten" und der "Kerker" werden als Schlüsselmomente für diese Entwicklung analysiert. Die Zusammenfassung würde die Auswirkungen dieser Transformation auf Fausts Liebesleben und sein Verhältnis zu Gretchen detailliert untersuchen, unter Berücksichtigung der vorherigen Kapitel.
Schlüsselwörter
Goethe, Faust I, Liebesmotiv, Begierde, Mephisto, Gretchen, Geist-Körper-Dichotomie, Transformation, Wandlung, Verführung, Sinnlichkeit, Moral, Religion.
Goethes Faust I: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert das Liebesmotiv in Goethes Faust I, insbesondere die Transformation der Liebe von idealisierter Reinheit hin zur Begierde unter dem Einfluss Mephistos und Fausts eigener Entwicklung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung Fausts von einem geistig orientierten Wesen zu einem körperlich geprägten Individuum.
Welche Szenen werden in der Analyse betrachtet?
Die Analyse konzentriert sich auf ausgewählte Schlüsselszene, um die Wandlung des Liebesmotivs und Fausts Transformation nachzuvollziehen. Dazu gehören: „Hexenküche“, „Straße“, „Abend“, „Garten“, „Ein Gartenhäuschen“, „Wald und Höhle“, „Marthens Garten“ und „Kerker“.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind die Wandlung des Liebesmotivs von idealisierter Liebe zu körperlicher Begierde, Mephistos manipulative Rolle, Fausts Entwicklung vom Geist- zum Körperwesen, die Bedeutung der „Hexenküche“ für Fausts Transformation und die Darstellung Gretchens im Kontext von Fausts Liebesleben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die die These und den Forschungsansatz darlegt, gefolgt von Kapiteln, die die Wandlung der Liebe und die Transformation Fausts in detaillierten Szenenanalysen untersuchen. Es gibt eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen.
Welche These wird in der Einleitung aufgestellt?
Die zentrale These ist die Wandlung der Liebe bei Faust von idealisierter Reinheit zu Begierde, die durch Mephistos Einfluss und Fausts eigene Entwicklung vorangetrieben wird.
Welche Rolle spielt Mephisto in der Analyse?
Mephisto spielt eine entscheidende Rolle als Manipulator, der Fausts Begierde weckt und seine Transformation zum körperlich geprägten Wesen fördert. Seine Strategien und sein Einfluss auf Fausts Liebesleben werden detailliert untersucht.
Wie wird Gretchens Rolle dargestellt?
Gretchens Rolle wird im Kontext von Fausts Liebesleben analysiert, wobei ihr Verhältnis zu Faust und die Auswirkungen von Fausts Transformation auf sie im Mittelpunkt stehen.
Welche Bedeutung hat die Szene „Hexenküche“?
Die „Hexenküche“ wird als Schlüsselszene betrachtet, die den Beginn von Fausts Transformation und die strategische Manipulation durch Mephisto zeigt.
Welche Bedeutung hat die Szene „Wald und Höhle“?
Die Szene „Wald und Höhle“ wird als Wendepunkt in Fausts Liebesleben und seiner gesamten Entwicklung gesehen, die die vorherige Entwicklung zusammenfasst und den Weg für folgende Ereignisse ebnet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Goethe, Faust I, Liebesmotiv, Begierde, Mephisto, Gretchen, Geist-Körper-Dichotomie, Transformation, Wandlung, Verführung, Sinnlichkeit, Moral, Religion.
- Quote paper
- Olaf Breithecker (Author), 2009, Das Motiv der Liebe in Goethes „Faust I“. Die Wandlung der Liebe bis zur Begierde, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/313537