Es geht um Netzwerke. Wir alle möchten teilnehmen an der Erziehung der Kinder, auf dass diese ihren Platz in der Gesellschaft finden. Das Dorf heute sind wir: Eltern, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Institutionen, Ärzte, die Gemeinde, der Verein, das Jugendamt und andere. Der Staat trägt Verantwortung für die Kindertageseinrichtung. Er schafft damit Räume, in denen Eltern dem Staat ihre Kinder anvertrauen. Die Familien erwarten, dass hier, in den KiTa’s, Bildung, Betreuung und Erziehung stattfindet und auch gelingt und nachhaltig verankert wird.
Wie sagt ein afrikanisches Sprichwort:
Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.
Die Zeiten, in denen sich die Krippen und Elementareinrichtungen als Insel verstehen und sich darauf konzentrieren, dem Kind einen Schonraum vor den Herausforderungen des Alltags zu bieten, sind vorbei. Auch weil diese Herausforderungen heute von den Kindern und ihren Eltern in die Einrichtung getragen werden, hat dies zu einer bedeutenden Veränderung des Selbstverständnisses von Institutionen geführt. Darüber hinaus erweisen sich diese Anforderungen zum Teil als so komplex, dass eine Einrichtung im Elementarbereich mit den individuellen Ressourcen und Kompetenzen an ihre Grenzen stößt. Nicht nur dadurch sind Kooperation und Vernetzung mit anderen Einrichtungen sinnvoll und notwendig geworden, auch weil auf Bundes-, Länder- und Kommunaler Ebene zunehmend anerkannt wird, dass in öffentlicher Verantwortung die Rahmenbedingungen für Familien verbessert werden müssen.
Seit der Novelle des Achten Buches, Sozialgesetzbuch – Kinder- und Jugendhilfe, umfasst der gesetzliche Auftrag der Elementareinrichtungen neben der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern auch die Vernetzung und das Zusammenwirken der Kindertageseinrichtungen. Kooperation und Vernetzung werden als positiv besetzte Problemlösungsstrategien verstanden, mit der hohe Erwartungen verbunden sind und die alternativlos zu sein scheinen.
In dieser Arbeit erfolgen zunächst die rechtlichen Grundlagen und nachstehend Begriffsklärungen für das allgemeine Verständnis. Im dritten Schritt werden unterschiedliche Kooperationsmöglichkeiten und Netzwerkmöglichkeiten pädagogischer und sozialer Einrichtungen erläutert und nach deren Handlungsmöglichkeiten überprüft. Ziel ist es, den Schlüssel zur Kooperation und Vernetzung zu finden, um als Bildungseinrichtung motiviert zu sein und sich zu vernetzen. Zum Abschluss wird das Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Grundlagen
- Begriffsklärungen
- Kooperation
- Vernetzung
- Individuelle (soziale) Netzwerke
- Institutionelle Netzwerke
- Individuelle Kooperation und Vernetzung
- Institutioneller Kooperation und Vernetzung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung von individuellen und institutionellen Netzwerken für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen. Sie analysiert die rechtlichen Grundlagen für Kooperation und Vernetzung im SGB VIII und beleuchtet verschiedene Formen der Zusammenarbeit.
- Rechtliche Grundlagen von Vernetzung und Kooperation im SGB VIII
- Begriffliche Abgrenzung von Kooperation und Vernetzung
- Analyse individueller und institutioneller Netzwerke
- Bedeutung von Kooperation und Vernetzung für die Arbeit von Kindertageseinrichtungen
- Potentiale und Herausforderungen von Vernetzung und Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die zunehmende Bedeutung von Netzwerken für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen und führt die Relevanz des Themas in den Kontext der modernen Gesellschaft ein.
Im Kapitel „Rechtliche Grundlagen“ wird der gesetzliche Auftrag der Kindertageseinrichtungen im SGB VIII hinsichtlich Vernetzung und Kooperation beleuchtet. Es wird deutlich, dass die Förderung von Zusammenarbeit zwischen Kitas und anderen Institutionen im Gesetz verankert ist.
Das Kapitel „Begriffsklärungen“ widmet sich der Abgrenzung der Begriffe „Kooperation“ und „Vernetzung“ und erläutert die unterschiedlichen Formen und Dimensionen der Zusammenarbeit.
Das Kapitel „Individuelle Kooperation und Vernetzung“ fokussiert auf die Rolle individueller Netzwerke für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen, z.B. die Zusammenarbeit mit Eltern, Verwandten, Freunden, Nachbarn und Fachkräften.
Das Kapitel „Institutionelle Kooperation und Vernetzung“ befasst sich mit den vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, wie z.B. Jugendämtern, Familienberatungsstellen, Schulen, und weiteren Einrichtungen im Gemeinwesen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die zentralen Themenbereiche der Kooperation und Vernetzung im Kontext der Arbeit von Kindertageseinrichtungen. Die Schlüsselbegriffe umfassen die rechtlichen Grundlagen im SGB VIII, die Analyse individueller und institutioneller Netzwerke, sowie die Bedeutung von Kooperation und Vernetzung für die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen.
- Arbeit zitieren
- Anke Jendahl (Autor:in), 2014, Kooperation und Vernetzung. Welche Rolle spielen individuelle und institutionelle Netzwerke für die Arbeit der Kindertageseinrichtungen?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/313339