Als am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien vom englischen Mutterland ausgerufen wurde, war der Konflikt zwischen beiden Seiten bereits seit einem Jahr in einem Krieg eskaliert. Sieben Jahre später wurde die Trennung von Großbritannien im Friedensschluss von Paris formell vollzogen. Dieser bis dahin weltpolitisch einzigartige Schritt wurde von den Bevölkerungen in den Kolonien mit ähnlich enthusiastischen Freudenkundgebungen gefeiert, wie knapp eine Generation zuvor die Thronbesteigung des neuen Königs von England Georg III. im Jahre 1760.
Gemeinsam mit der britischen Armee hatte man damals den Weltmacht-Rivalen Frankreich besiegt und dem englischen Königreich zu neuem Ruhm und territorialer Ausdehnung verholfen. Man fühlte sich als ein fester Bestandteil des British Empire und die Idee einer unabhängigen Nation aus dem Verbund der Kolonien heraus war fernab jeder Vorstellung.
Wie konnte also die Identifikation der Kolonisten mit „ihrem“ König und dem britischen Empire innerhalb weniger Jahre in ein Negativ- und dann in ein Feindbild umschlagen? Welche Ereignisse und Entscheidungen riefen innerhalb der amerikanischen Administration, aber vor allem unter den Bewohnern der Kolonien, solche negativen Reaktionen gegenüber dem britischen Mutterland hervor? Ein Blick auf die politischen Entscheidungsprozesse und ihre Träger alleine reicht nicht aus, um dieses Phänomen der nationalen Entfremdung zu verdeutlichen. Denn angefangen bei der Forderung der politisch Verantwortlichen nach einer eigenen Steuererhebungskompetenz, über das generelle in-Frage-stellen der Verantwortlichkeit des englischen Parlaments, bis hin zur Erklärung der Unabhängigkeit von Großbritannien, wäre ohne die Unterstützung eines Großteils der Bevölkerung unmöglich gewesen. Ein klares Bild von der Gesellschaftsstruktur in den amerikanischen Kolonien ist daher notwendig, um gewisse Handlungen und Reaktionen in den Zeiten vor der Revolution und während des Krieges zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftspolitische Lage des 18. Jahrhunderts
- Britische Kolonialpolitik in Amerika
- 'Stamp Act' 1765
- 'Boston massacre' 1770
- Gründung des 'Continental Congress' 1774
- Die amerikanische Presse Mitte des 18. Jahrhunderts
- Drucker und Verleger
- Die Rolle der Post
- Regierung und Zensur
- Druckerzeugnisse
- Flugblätter
- Zeitungen
- Pamphlete
- 'Common Sense'
- Die amerikanische Gesellschaft während der Revolution
- Die Spaltung der Bevölkerung
- Die Entstehung einer amerikanischen Identität
- Der Unabhängigkeitskrieg 1775 - 1783
- Die Rolle der Miliz
- Amerikanischer Widerstand während des Unabhängigkeitskrieges
- Der Propagandakampf der Patrioten
- Patriotische Verleger
- Amerikanische Propaganda für die feindlichen Soldaten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle amerikanischer Medien im Unabhängigkeitskrieg. Ziel ist es, zu verstehen, wie Medien die Stimmung in der Bevölkerung beeinflussten und zur Entstehung einer amerikanischen Identität beitrugen. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Entwicklung, britischer Kolonialpolitik und der Reaktion der amerikanischen Bevölkerung.
- Der Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung während des Unabhängigkeitskrieges
- Die Entwicklung einer amerikanischen Identität im Kontext des Konflikts mit Großbritannien
- Die Rolle der Presse als Instrument der Propaganda und Meinungsbildung
- Die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen im 18. Jahrhundert in den amerikanischen Kolonien
- Die britische Kolonialpolitik und ihre Auswirkungen auf die amerikanische Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den Kontext des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs und stellt die Forschungsfrage nach dem Wandel der Identifikation der Kolonisten mit dem britischen Empire zu Feindseligkeit. Sie betont die Notwendigkeit, die gesellschaftliche Struktur der amerikanischen Kolonien zu betrachten, um die Ereignisse vor und während des Krieges zu verstehen.
Gesellschaftspolitische Lage des 18. Jahrhunderts: Dieses Kapitel beschreibt die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen im 18. Jahrhundert, die die amerikanische Revolution mitprägten. Es verortet die Revolution im Kontext der englischen und französischen Revolutionen und betont den Wandel von einer ständischen zu einer demokratischen, kommerziell-individualistischen Gesellschaft. Die Kapitel analysiert die Rolle von englischen Traditionen und Ideen der europäischen Aufklärung in der Unabhängigkeitserklärung.
Britische Kolonialpolitik in Amerika: Dieses Kapitel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der britischen Kolonialpolitik, die zum Ausbruch des Unabhängigkeitskriegs beitrugen. Es analysiert Maßnahmen wie den 'Stamp Act' und das 'Boston Massacre', die den Widerstand der Kolonisten provozierten. Die Gründung des 'Continental Congress' wird als wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit dargestellt.
Die amerikanische Presse Mitte des 18. Jahrhunderts: Dieses Kapitel untersucht das koloniale Pressewesen, seine Akteure (Drucker, Verleger), seine Funktion (Verbreitung politischer Ideen), seine Herausforderungen (Zensur), und seine verschiedenen Formen (Flugblätter, Zeitungen, Pamphlete, wie "Common Sense"). Es betont die Rolle der Medien bei der Meinungsbildung und politischen Mobilisierung.
Die amerikanische Gesellschaft während der Revolution: Dieses Kapitel behandelt die gesellschaftliche Spaltung während der Revolution und die Entstehung einer amerikanischen Identität. Es analysiert die Herausforderungen und das Risiko, das mit der Unabhängigkeit verbunden war, trotz der Sorgen um wirtschaftliches Überleben und sozialen Zusammenhalt.
Der Unabhängigkeitskrieg 1775 - 1783: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Unabhängigkeitskrieg selbst, wobei der Fokus auf der Rolle der Miliz und dem amerikanischen Widerstand liegt. Es analysiert den Propagandakampf der Patrioten, die Rolle patriotischer Verleger und die amerikanische Propaganda gegenüber feindlichen Soldaten.
Schlüsselwörter
Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg, Medien, Propaganda, öffentliche Meinung, Kolonialpolitik, amerikanische Identität, Gesellschaftsstruktur, Presse, Flugblätter, Zeitungen, Pamphlete, "Common Sense", Britisches Empire.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Die Rolle amerikanischer Medien im Unabhängigkeitskrieg
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle amerikanischer Medien während des Unabhängigkeitskrieges (1775-1783). Der Fokus liegt auf dem Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung, die Entstehung einer amerikanischen Identität und den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Entwicklung, britischer Kolonialpolitik und der Reaktion der amerikanischen Bevölkerung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die gesellschaftspolitische Lage im 18. Jahrhundert in den amerikanischen Kolonien, die britische Kolonialpolitik (inkl. 'Stamp Act' und 'Boston Massacre'), die amerikanische Presse (Drucker, Verleger, Zensur, Flugblätter, Zeitungen, Pamphlete wie "Common Sense"), die gesellschaftliche Spaltung während der Revolution, die Entstehung einer amerikanischen Identität, der Unabhängigkeitskrieg selbst (inkl. der Rolle der Miliz und Propaganda), und der Einfluss der Medien auf die Meinungsbildung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Gesellschaftspolitische Lage des 18. Jahrhunderts, Britische Kolonialpolitik in Amerika, Die amerikanische Presse Mitte des 18. Jahrhunderts, Die amerikanische Gesellschaft während der Revolution, Der Unabhängigkeitskrieg 1775 - 1783, und Fazit.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit möchte zeigen, wie Medien die Stimmung in der Bevölkerung beeinflussten und zur Entstehung einer amerikanischen Identität beitrugen. Es soll der Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Entwicklung, britischer Kolonialpolitik und der Reaktion der amerikanischen Bevölkerung analysiert werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg, Medien, Propaganda, öffentliche Meinung, Kolonialpolitik, amerikanische Identität, Gesellschaftsstruktur, Presse, Flugblätter, Zeitungen, Pamphlete, "Common Sense", Britisches Empire.
Wie wird die Rolle der Presse beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die amerikanische Presse des 18. Jahrhunderts als wichtigen Akteur im Unabhängigkeitskrieg. Sie analysiert die Rolle von Druckern und Verlegern, die Herausforderungen durch Zensur, die verschiedenen Formen von Druckerzeugnissen (Flugblätter, Zeitungen, Pamphlete) und deren Einfluss auf die Meinungsbildung und politische Mobilisierung.
Wie wird die Entstehung einer amerikanischen Identität dargestellt?
Die Entstehung einer amerikanischen Identität wird im Kontext des Konflikts mit Großbritannien und der gesellschaftlichen Spaltung während der Revolution dargestellt. Die Arbeit untersucht, wie Medien und Propaganda zur Herausbildung dieses neuen nationalen Bewusstseins beitrugen.
Welche Aspekte der britischen Kolonialpolitik werden behandelt?
Die Arbeit analysiert wichtige Aspekte der britischen Kolonialpolitik, die zum Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges beitrugen, insbesondere Maßnahmen wie den 'Stamp Act' und das 'Boston Massacre', und die Gründung des 'Continental Congress'.
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- Thorsten Volberg (Author), 2003, Der Einfluss amerikanischer Medien im Unabhängigkeitskrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31310