Der Sturm und Drang ist eine Strömung, die ausschließlich als Entwicklung
der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts anzusehen ist. Namensgeber ist
das gleichnamige Werk von Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831).
Der Sturm1 war 1770 etwas junges, aufbrausendes, etwas das keinen
Kompromiss zuließ. Das emphatische Gefühl im ewigen Streit mit der Pflicht
und der sprichwörtlich deutschen Disziplin. Vor allem aber war der Sturm
männlich, zumindest könnte man dies annehmen, wenn man den Großteil der
späteren Forschung über diese literarische Epoche betrachtet. Über die zweite
Seite, die weibliche Version des Sturm, gibt es indes nur wenig zu hören und
zu lesen. Frauen kommen aber auch in der männlichen Sturm-Literatur vor,
meist in passiven Rollen. Andererseits schrieben Frauen auch über die
Männer ihrer Zeit, und gewiss nicht bewundernd und unterwürfig. Andere
Perspektiven ergeben andere Themen und andere Ideen. Im Folgenden
werde ich also in mehreren Phasen beide Seiten zu ihrem Teil kommen
lassen, die speziellen Intentionen der weiblichen/ männlichen Sturm-Autoren
beleuchten und miteinander vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist der Sturm und Drang?
- 2.1 13 Aspekte des Sturm und Drang
- 2.2 Politisch-gesellschaftlicher Hintergrund
- 2.3 Entstehung: Das neue Menschenbild
- 2.4 Die Phasen der Sturm-Bewegung
- 3. Der männliche Sturm und Drang
- 3.1 Johann Wolfgang Goethe: Götz von Berlichingen (1773)
- 3.2 Friedrich Schiller: Die Räuber (1781)
- 3.3 Heinrich Leopold Wagner: Die Kindermörderin (1776)
- 5. Frauen im Sturm und Drang: Männerphantasien
- 5.1 Die brave Jungfrau
- 5.2 Die Mäzenin
- 5.3 Die verkannte Muse: Goethes Schwester
- 5.4 Die Verführte
- 6. Der weibliche Sturm und Drang
- 6.1 Biographie Christiane Karoline Schlegel (1739-1833)
- 6.2 Christiane Caroline Schlegel: Düval und Charmille (1778)
- 6.3 Biographie Johanne Sophie Albrecht (1757-1840)
- 6.4 Johanne Sophie Albrecht: Theresgen (1781)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Frauen und Männern im Sturm und Drang, wobei sie sowohl die männlich dominierte Perspektive als auch die weniger beachteten weiblichen Stimmen beleuchtet. Das Ziel ist es, ein umfassenderes Bild dieser literarischen Epoche zu zeichnen und die unterschiedlichen Rollen und Perspektiven von Frauen und Männern zu analysieren.
- Die Charakterisierung männlicher und weiblicher Figuren im Sturm und Drang
- Die Rolle der Frau in der männlich geprägten Sturm und Drang Literatur
- Der Vergleich der männlichen und weiblichen Schreibweisen und Themen im Sturm und Drang
- Die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe des Sturm und Drang und deren Einfluss auf die Literatur
- Die Entwicklung des neuen Menschenbildes im Sturm und Drang
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Sturm und Drang ein und betont die bisherige Fokussierung auf die männliche Seite dieser literarischen Bewegung. Die Arbeit kündigt an, sowohl die männlichen als auch die weiblichen Perspektiven zu untersuchen und miteinander zu vergleichen, um ein umfassenderes Verständnis dieser Epoche zu schaffen. Der Fokus liegt auf der Analyse der unterschiedlichen Rollen und der spezifischen Intentionen der Autoren beider Geschlechter.
2. Was ist der Sturm und Drang?: Dieses Kapitel definiert den Sturm und Drang, indem es 13 wesentliche Aspekte nach Matthias Luserke darstellt. Es umfasst die Abgrenzung zur Aufklärung, die neuen Themen und die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Der Fokus liegt auf der individuellen Freiheit, dem Bruch mit Konventionen und der Darstellung von Leidenschaft und Scheitern. Der politisch-gesellschaftliche Hintergrund, geprägt vom Absolutismus und der Kleinstaaterei Deutschlands, wird ebenfalls beleuchtet und als Kontext für die revolutionären Ideen des Sturm und Drang dargestellt. Die beschriebenen Aspekte umfassen die stilistischen Mittel, die Themenauswahl und den gesellschaftlichen Kontext der Bewegung.
3. Der männliche Sturm und Drang: Dieses Kapitel analysiert die Werke bedeutender männlicher Autoren des Sturm und Drang, darunter Goethe mit "Götz von Berlichingen" und Schiller mit "Die Räuber". Es werden die zentralen Themen, die Charakterisierung der männlichen Protagonisten und deren Handlungen im Kontext der Epoche diskutiert. Die Analyse von Heinrich Leopold Wagners "Die Kindermörderin" erweitert die Perspektive und zeigt die Auseinandersetzung mit tabuisierten Themen innerhalb dieser literarischen Bewegung. Die Kapitel behandelt die typischen Merkmale des männlichen Sturm und Drang, wie z.B. den Fokus auf individuelle Freiheit, Rebellion und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen.
5. Frauen im Sturm und Drang: Männerphantasien: Dieses Kapitel widmet sich der Darstellung von Frauen in den Werken männlicher Sturm und Drang Autoren. Es werden verschiedene Frauentypen analysiert, darunter die brave Jungfrau, die Mäzenin, die verkannte Muse und die Verführte, um die männliche Sicht auf die Frau und deren Rolle in der Gesellschaft zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Analyse der stereotypen Darstellungen und der Frage, wie diese Stereotype die tatsächliche Rolle von Frauen in der damaligen Gesellschaft widerspiegeln oder verzerren.
6. Der weibliche Sturm und Drang: Dieses Kapitel präsentiert Biografien und Werke von weiblichen Autorinnen des Sturm und Drang, wie Christiane Caroline Schlegel und Johanne Sophie Albrecht. Es analysiert ihre literarischen Werke und beleuchtet die Unterschiede in der Themenauswahl und Darstellung im Vergleich zu den männlichen Autoren. Hier wird der weibliche Beitrag zum Sturm und Drang beleuchtet und die spezifischen Intentionen der Autorinnen im Kontext der damaligen Gesellschaft erörtert.
Schlüsselwörter
Sturm und Drang, Männer, Frauen, Literatur des 18. Jahrhunderts, Goethe, Schiller, Individuum, Freiheit, Rebellion, Gesellschaft, Aufklärung, Männerphantasien, Weibliche Autoren, Charakterisierung, Rollenbilder.
Häufig gestellte Fragen zum Text "Sturm und Drang: Männer und Frauen"
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text untersucht die Darstellung von Männern und Frauen im Sturm und Drang, einer literarischen Epoche des 18. Jahrhunderts. Er beleuchtet sowohl die männlich dominierte Perspektive als auch die weiblichen Stimmen und zielt auf ein umfassenderes Verständnis dieser Epoche ab.
Welche Aspekte des Sturm und Drang werden behandelt?
Der Text beschreibt zunächst den Sturm und Drang selbst, definiert ihn anhand von 13 Aspekten und beleuchtet seinen politisch-gesellschaftlichen Hintergrund. Er analysiert die zentralen Themen, die Charakterisierung der Figuren und die Schreibweisen sowohl männlicher als auch weiblicher Autoren. Die Rolle der Frau in der Literatur, die Entwicklung des neuen Menschenbildes und die gesellschaftlichen Einflüsse werden ebenfalls thematisiert.
Welche Autoren und Werke werden analysiert?
Der Text analysiert Werke von bedeutenden männlichen Autoren wie Goethe ("Götz von Berlichingen") und Schiller ("Die Räuber"), sowie von Heinrich Leopold Wagner ("Die Kindermörderin"). Im Fokus stehen auch weibliche Autorinnen wie Christiane Caroline Schlegel ("Düval und Charmille") und Johanne Sophie Albrecht ("Theresgen"). Ihre Biografien und die Analyse ihrer Werke sind Bestandteil des Textes.
Wie werden Frauen im Sturm und Drang dargestellt?
Der Text unterscheidet zwischen der Darstellung von Frauen in Werken männlicher Autoren (z.B. als "brave Jungfrau", "Mäzenin", "verkannte Muse" oder "Verführte") und der Darstellung von Frauen in Werken weiblicher Autoren. Er untersucht die stereotypen Darstellungen und deren Spiegelung der tatsächlichen gesellschaftlichen Rolle von Frauen.
Welche Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Sturm und Drang werden hervorgehoben?
Der Text vergleicht die Schreibweisen, Themenauswahl und die spezifischen Intentionen der männlichen und weiblichen Autoren. Er beleuchtet die Unterschiede in der Charakterisierung von Figuren und der Darstellung von Rollenbildern.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text möchte ein umfassenderes Bild des Sturm und Drang zeichnen, indem er sowohl männliche als auch weibliche Perspektiven in den Blick nimmt. Das Ziel ist eine differenzierte Analyse der unterschiedlichen Rollen und Perspektiven von Frauen und Männern in dieser literarischen Epoche.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Sturm und Drang, Männer, Frauen, Literatur des 18. Jahrhunderts, Goethe, Schiller, Individuum, Freiheit, Rebellion, Gesellschaft, Aufklärung, Männerphantasien, Weibliche Autoren, Charakterisierung, Rollenbilder.
Welche Kapitelstruktur hat der Text?
Der Text ist in Kapitel gegliedert, die eine Einleitung, eine Definition des Sturm und Drang, eine Analyse des männlichen Sturm und Drang, eine Analyse der Darstellung von Frauen in männlichen Werken, sowie eine Analyse des weiblichen Sturm und Drang umfassen. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung.
- Arbeit zitieren
- Ralf Klossek (Autor:in), 2004, Helden und Heldinnen: Frauen und Männer des Sturm und Drang, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/31081