Diese Facharbeit widmet sich der Frage, wie Eichendorff das Motiv der Natur in seiner Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ verwendet, um den Taugenichts als Repräsentanten der Romantik darzustellen. Anja Peters beschreibt die Natur als „allegorisch zugerichtete Welt“, die einen „Zeichenwert“ hat und so den Taugenichts als Romantiker etabliert. Auf Basis dieser These werden exemplarische Passagen sowohl nach inhaltlicher, als auch stilistischer Gestaltung analysiert.
Kapitel 2 untersucht die immanenten Bestandteile des Motivs der Natur, die den Taugenichts als typischen Romantiker etablieren. Darum beleuchtet Kapitel 2.1 zuerst die Facetten des Motivs der Natur in der Romantik, wobei sich herausstellt, dass es aus drei wesentlichen Kategorien besteht: Es ist ästhetischer Raum der Selbstverwirklichung, Spiegel der Seele, sowie Begegnungsstätte mit Gott.
Daran orientiert, widmet sich Kapitel 2.2 der Darstellung des Motivs der Natur als ästhetischer Raum der Selbstverwirklichung während einer epochentypischen Lebenswanderschaft, was den Taugenichts zum Romantiker macht. Es wird festgestellt, dass er sich in Innenräumen, welche der Aufklärung zuzuordnen sind, unwohl fühlt. Stattdessen macht ihn die Ästhetik der ursprünglichen und unberührten Natur, fernab der gesellschaftlichen Zwänge, glücklich und ist somit nicht für das Leben der Aufklärung geeignet. Stilistisch untermalt Eichendorff die romantische Lebensweise mit der Verknüpfung des Naturmotivs und dem Motiv der Geige, sowie der Lebenswanderschaft nach Rom.
Kapitel 2.3 untersucht das Motiv der Natur als Spiegel der Seele, was den Taugenichts ebenfalls als Romantiker etabliert. Es wird deutlich, dass die Naturwahrnehmung und Naturdarstellung zum einen die Freude, zum anderen Zweifel, Trauer und Heimweh des Taugenichts veranschaulicht.
Daraufhin beleuchtet Kapitel 2.4 wie das Motiv der Natur als Begegnungsstätte mit Gott den Taugenichts zum Prototypen der Romantik macht. Die transzendente Verbindung zu Gott in der Natur regeneriert ihn und erlaubt ihm, Gottes Wort als kategorischer Imperativ zu empfangen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Das Motiv der Natur um den Taugenichts als Repräsentanten der Romantik darzustellen...
- 2.1 Das Motiv der Natur in der Epoche der Romantik..
- 2.2 Die Natur als ästhetischer Raum der Selbstverwirklichung und Freiheit zur Darstellung des Taugenichts als Romantiker....
- 2.3 Die Natur als Spiegel der Seele zur Darstellung des Taugenichts als Romantiker.........
- 2.3 Die Natur als Begegnungsstätte mit Gott zur Darstellung des Taugenichts als Romantiker....
- 3. Fazit...
- 4. Bibliographie.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Facharbeit analysiert, wie Joseph von Eichendorff in seiner Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ das Motiv der Natur einsetzt, um den Taugenichts als typischen Vertreter der Romantik darzustellen. Sie beleuchtet, wie die Natur in Eichendorffs Werk als ästhetischer Raum, Spiegel der Seele und Begegnungsstätte mit Gott fungiert und den Taugenichts als eine Figur charakterisiert, die durch Freiheit, Gefühl und Spiritualität geprägt ist.
- Das Motiv der Natur als ästhetischer Raum der Selbstverwirklichung und Freiheit
- Die Natur als Spiegel der Seele und Ausdruck der Emotionen
- Das Motiv der Natur als Begegnungsstätte mit Gott und seine pantheistische Dimension
- Die Rolle der Lebenswanderschaft und der Musik in der Darstellung des Taugenichts als Romantiker
- Die stilistischen Mittel, die Eichendorff zur Gestaltung des Naturmotivs und zur Charakterisierung des Taugenichts einsetzt
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 2.1 legt zunächst die Bedeutung des Naturmotivs in der Romantik dar und hebt die drei wesentlichen Kategorien hervor: die Natur als ästhetischer Raum, als Spiegel der Seele und als Begegnungsstätte mit Gott. Kapitel 2.2 untersucht die Natur als ästhetischen Raum der Selbstverwirklichung und Freiheit. Der Taugenichts findet in der unberührten Natur, fernab gesellschaftlicher Zwänge, Glück und Zufriedenheit und ist somit eine Figur, die der Aufklärung entflieht.
Kapitel 2.3 analysiert die Natur als Spiegel der Seele. Die Naturwahrnehmung und -darstellung spiegeln die Emotionen des Taugenichts wider, einschließlich seiner Freude, Zweifel, Trauer und Heimweh. Kapitel 2.4 widmet sich der Rolle der Natur als Begegnungsstätte mit Gott. Die Verbindung zur Transzendenz in der Natur schenkt dem Taugenichts Trost und ermöglicht ihm, Gottes Wort als kategorischen Imperativ zu empfangen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Facharbeit sind: Joseph von Eichendorff, „Aus dem Leben eines Taugenichts“, Romantik, Naturmotiv, ästhetischer Raum, Spiegel der Seele, Begegnungsstätte mit Gott, Selbstverwirklichung, Freiheit, Lebenswanderschaft, Musik, pantheistisches Weltbild, stilistische Analyse.
- Arbeit zitieren
- Ellen Saleck (Autor:in), 2015, Das Motiv der Natur in Joseph von Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/310578