„San Salvador“ erschien zuerst 1964 im Band „Eigentlich möchte Frau Blum den
Milchmann kennenlernen“. Dieser Band enthielt 21 Kurzgeschichten des damals
noch unbekannten Schweizer Autors Peter Bichsel und wurde völlig unerwartet
zum großen Erfolg sowohl bei Literaturkritikern als auch auf dem Buchmarkt.
Bichsels Motive in diesem Buch sind „Sachverhalte aus dem Alltag kleiner Leute,
er schildert unscheinbare Situationen, er vergegenwärtigt Zustände, er erzählt geringfügige
Vorgänge, er veranschaulicht kaum wahrnehmbare Stimmungen, er
zeigt Reaktionen“.1 Bichsel zeigt Menschen wie es Tausende gibt, niemand weiß,
woher sie kommen und wohin sie gehen. Sie hinterlassen keine
Spur. Eine Biographie von ihnen existiert nicht. Wenige haben
einen Namen, oder wo ein Name genannt wird, ist er so unauffällig,
daß er bald in Vergessenheit gerät.2 Auch aus diesem Grund sind Bichsels Kurzgeschichten für die Schule ideal, denn
sie spiegeln viele Merkmale einer Kurzgeschichte wider, wie offener Anfang, offenes
Ende, keine individualisierten Charaktere. Vorherrschendes Thema im vorliegenden Band sind dabei anonymisierte Menschen, die von „einer großen Einsamkeit befallen“3 sind und sich nicht verständigen
können – auch dann nicht, wenn sie miteinander sprechen. „Sie leben und
warten jeder für sich allein“.4 Auch dies ist ein Thema, was sich in der Schule zu behandeln lohnt, da es sich mit
den alltäglichen Erfahrungen in unserer Gesellschaft und in unseren Beziehungen
zu anderen Menschen leider nur zu häufig deckt. Hilfreich ist dabei, dass sich
Bichsels alltägliche Charaktere in alltäglichen Situationen befinden und so die
Übertragung bzw. Abstraktion relativ leicht fällt. [...] 1 Reich-Ranicki, Marcel: Literatur der kleinen Schritte. Deutsche Schriftsteller heute. München: Piper 1967. S. 91. 2 Meier, Regula A.: Peter Bichsels Kurzprosa in “Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“. In: Stefan Grunwald (Hrsg.): Theorie und Kritik. Zur vergleichenden und neueren deutschen Literatur. Festschrift für Gerhard Loose zum 65. Geburtstag. Bern:
Franke 1974. S. 141-148. S. 147. 3 Ebd. 4 Reich-Ranicki, M.: Literatur der kleinen Schritte. S. 94.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. „San Salvador“
- 1.1 Inhalt und Gliederung
- 1.2 Strukturskizze
- 1.3 Erzählweise
- 1.4 Arbeitsanregung zur Textinterpretation
- 2. Vergleich: „Musikdosen“
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht das Thema Isolation und Sprachlosigkeit in Peter Bichsels Kurzgeschichten, insbesondere in „San Salvador“ und im Vergleich zu „Musikdosen“. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der Figuren, die Erzählweise und die Möglichkeiten der didaktischen Annäherung im Schulunterricht. Die Arbeit zielt darauf ab, die literarischen Mittel Bichsels zu beleuchten und ihre Relevanz für die Interpretation der Geschichten herauszuarbeiten.
- Isolation und Sprachlosigkeit als zentrale Themen
- Darstellung anonymisierter Figuren im Alltag
- Analyse der Erzähltechnik und Struktur der Kurzgeschichten
- Didaktische Implikationen und Möglichkeiten der Textinterpretation im Unterricht
- Vergleichende Analyse verschiedener Kurzgeschichten Bichsels
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung präsentiert den Kontext der Kurzgeschichte „San Salvador“ innerhalb des Bandes „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“ und hebt Bichsels typische Motive hervor: Alltagssituationen kleiner Leute, unscheinbare Ereignisse und kaum wahrnehmbare Stimmungen. Es wird die besondere Eignung von Bichsels Kurzgeschichten für den Schulunterricht aufgrund ihrer Merkmale wie offener Anfang und Ende und nicht-individualisierter Charaktere betont. Das vorherrschende Thema der Isolation und Sprachlosigkeit wird als relevant für die alltäglichen Erfahrungen der Schüler hervorgehoben.
1. „San Salvador“: In „San Salvador“ wird der Abend eines Mannes namens Paul geschildert, der auf seine Frau und die Kinder aufpasst. Die Geschichte gliedert sich in mehrere Abschnitte, die Pauls Tätigkeiten und Gedanken wiedergeben. Er probiert einen neuen Füller aus, schreibt Sätze wie „Mir ist es hier zu kalt“ und „Ich gehe nach Südamerika“, aber setzt seine Auswanderungspläne nicht um. Die Geschichte zeigt Pauls innere Zerrissenheit und seine Unfähigkeit, seine Gefühle auszudrücken oder seine Situation zu ändern. Die Rückkehr seiner Frau am Ende unterstreicht die Kontinuität der bestehenden, stillen Sprachlosigkeit und Isolation. Pauls Handlungen – das Ausprobieren des Füllers, das Schreiben der Sätze, die sinnlosen Tätigkeiten – sind Ausdruck seines inneren Konflikts und seiner Unfähigkeit zur Kommunikation.
2. Vergleich: „Musikdosen“: (Kapitelzusammenfassung fehlt im gegebenen Text, daher kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden.)
3. Fazit: (Kapitelzusammenfassung fehlt im gegebenen Text, daher kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden.)
Schlüsselwörter
Peter Bichsel, San Salvador, Kurzgeschichte, Isolation, Sprachlosigkeit, Alltag, Anonymität, Erzähltechnik, Textinterpretation, Didaktik, „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“, Musikdosen.
Häufig gestellte Fragen zu Peter Bichsels "San Salvador"
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Was ist das Ziel der Ausarbeitung?
Die Ausarbeitung zielt darauf ab, die literarischen Mittel Bichsels in "San Salvador" und "Musikdosen" zu beleuchten und deren Relevanz für die Interpretation der Geschichten herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Figuren, der Erzählweise und den Möglichkeiten der didaktischen Annäherung an die Texte im Schulunterricht.
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- Quote paper
- Mirja Schnoor (Author), 2004, Peter Bichsel: San Salvador, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/30831