Das Medium 'Film' spielt seit geraumer Zeit eine der prägendsten Rollen im Alltag von Kindern und Jugendlichen; dennoch findet eine kritische Auseinandersetzung mit den audiovisuellen Medien in der Schule kaum statt. Ist der Deutschunterricht sehr darauf bedacht, Schülern die Kompetenzen zu vermitteln, sich bewusst und differenziert mit Lektüre zu befassen, wird Filmen weiterhin eine stark unterrepräsentierte Rolle zuteil. Dass die Nutzung beider Medien im Rahmen des Unterrichts durchaus vorteilhaft ist, möchte die vorliegende Arbeit versuchen zu zeigen.
Anhand des Films "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte" von Michael Haneke und Andreas Altmanns Biografie "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend" sollen die unterschiedlichen darstellerischen Möglichkeiten beider Medien untersucht werden. Hierzu werden sowohl Film als auch Buch zuerst zusammengefasst; im Anschluss werden exemplarisch jeweils zwei Episoden eingehend beleuchtet und analysiert. Auf dieser Aufgabe soll der Schwerpunkt der Arbeit liegen und dabei die unterschiedlichen stilistischen Mittel von Literatur und Film verdeutlichen. In einer kurzen Gegenüberstellung der ausgewählten Episoden soll anschließend die didaktische Komponente geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zusammenfassungen
- 2.1 Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte
- 2.2 Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend
- 3 Gegenüberstellung I: Die Darstellung von Gewalt
- 3.1 "Reinigung durch Züchtigung" (00:23:29 - 00:26:55) - Haneke
- 3.2 Beginn des Krieges zwischen Vater und Sohn: Kapitel 76 - Altmann
- 3.3 Einschätzung beider Szenen
- 4 Gegenüberstellung II: Sexualmoral
- 4.1 Die Wurzel allen Übels (00:56:39 - 01:00:28) - Haneke
- 4.2 Religiöse Infiltrierung: Kapitel 102 - Altmann
- 4.2 Einschätzung beider Szenen
- 5 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die unterschiedlichen Möglichkeiten der Gewaltdarstellung und der Darstellung von Sexualmoral im Film und in der Literatur. Anhand des Films "Das weiße Band" von Michael Haneke und der Biografie "Das Scheißleben meines Vaters..." von Andreas Altmann werden exemplarisch Szenen verglichen und deren didaktische Relevanz beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem Vergleich stilistischer Mittel beider Medien.
- Vergleich der Gewaltdarstellung in Film und Literatur
- Analyse der Darstellung von Sexualmoral in Film und Literatur
- Untersuchung der stilistischen Mittel in Film und Literatur
- Didaktische Überlegungen zum Einsatz von Film und Literatur im Unterricht
- Vergleich der Erzählperspektiven und deren Wirkung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz der kritischen Auseinandersetzung mit audiovisuellen Medien im Deutschunterricht und stellt die Forschungsfrage nach den unterschiedlichen darstellerischen Möglichkeiten von Film und Literatur dar. Der Film "Das weiße Band" und Altmanns Biografie werden als Untersuchungsgegenstände ausgewählt. Die Methodik der Arbeit, die auf einer vergleichenden Analyse ausgewählter Episoden basiert, wird skizziert.
2.1 Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte: Michael Hanekes Film "Das weiße Band" schildert das Leben in einem norddeutschen Dorf vor dem Ersten Weltkrieg. Die strenge soziale Ordnung und die darin eingebettete Gewalt prägen den Alltag, insbesondere die Kindheit der Dorfbewohner. Mysteriöse, zunehmend sadistischere Vorfälle bringen diese Ordnung ins Wanken, wobei der Verdacht auf eine Gruppe von Kindern fällt. Die Erzählweise des Films ist rückblickend und schafft eine Atmosphäre von Geheimnis und Unbehagen.
2.2 Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend: Andreas Altmanns Biografie beschreibt seine Kindheit und Jugend in Altötting nach dem Zweiten Weltkrieg. Gezeichnet von einer schwachen Mutter und einem gewalttätigen Vater, schildert Altmann ein Leben voller Demütigung und Gewalt. Die Biografie zeichnet ein eindrückliches Bild von den Folgen elterlicher Gewalt und dem langen Weg zur Emanzipation vom Trauma der Kindheit.
3.1 "Reinigung durch Züchtigung" (00:23:29 – 00:26:55) - Haneke: Diese Szene zeigt die Züchtigung zweier Kinder durch den Pfarrer. Die Inszenierung durch Haneke nutzt lange Einstellungen, Dunkelheit und Verzögerungen, um beim Zuschauer ein Gefühl der beklemmenden Dauer und des Unbehaglichkeit zu erzeugen. Die Gewalt wird nicht explizit gezeigt, sondern durch die Inszenierung implizit vermittelt, wodurch die Wirkung verstärkt wird.
3.2 Beginn des Krieges zwischen Vater und Sohn: Kapitel 76 - Altmann: Altmann beschreibt die erste physische Auseinandersetzung mit seinem gewalttätigen Vater, ausgelöst durch den Diebstahl von Briefmarken. Die Darstellung der Gewalt ist detailliert und nüchtern, ohne Sentimentalität. Altmann analysiert das Verhalten seines Vaters im Kontext seiner Kriegsvergangenheit und deutet dessen Handlungsweise als Ausdruck von seelischem Leid, nicht als Rechtfertigung.
Schlüsselwörter
Gewaltdarstellung, Sexualmoral, Film, Literatur, Michael Haneke, Andreas Altmann, "Das weiße Band", Biografie, Kindheit, Erziehung, Vergleichende Analyse, Didaktik, Stilmittel, Erzählperspektive.
Häufig gestellte Fragen zu "Vergleichende Analyse von Gewaltdarstellung und Sexualmoral in Film und Literatur"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Darstellung von Gewalt und Sexualmoral im Film "Das weiße Band" von Michael Haneke und der Biografie "Das Scheißleben meines Vaters..." von Andreas Altmann. Der Fokus liegt auf dem Vergleich stilistischer Mittel beider Medien und deren didaktischer Relevanz im Unterricht.
Welche Filme und Bücher werden analysiert?
Die Arbeit analysiert Michael Hanekes Film "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte" und Andreas Altmanns Biografie "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend".
Welche Themen werden im Detail untersucht?
Die Arbeit untersucht den Vergleich der Gewaltdarstellung und der Darstellung von Sexualmoral in Film und Literatur. Es werden die stilistischen Mittel beider Medien analysiert, und es werden didaktische Überlegungen zum Einsatz von Film und Literatur im Unterricht angestellt. Auch der Vergleich der Erzählperspektiven und deren Wirkung wird untersucht.
Wie wird der Vergleich zwischen Film und Literatur durchgeführt?
Der Vergleich erfolgt anhand exemplarischer Szenen aus dem Film und der Biografie. Konkret werden Szenen wie die Züchtigung von Kindern im Film ("Reinigung durch Züchtigung") und die erste physische Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn in der Biografie ("Beginn des Krieges zwischen Vater und Sohn") gegenübergestellt und analysiert.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer vergleichenden Analyse ausgewählter Episoden aus Film und Biografie. Es wird die stilistische Gestaltung beider Medien verglichen, um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Darstellung von Gewalt und Sexualmoral zu beleuchten.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerung wird in der "Schlussbetrachtung" zusammengefasst. Die Arbeit liefert einen detaillierten Vergleich der Darstellung von Gewalt und Sexualmoral in Film und Literatur und bietet didaktische Implikationen für den Einsatz von Film und Literatur im Unterricht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Gewaltdarstellung, Sexualmoral, Film, Literatur, Michael Haneke, Andreas Altmann, "Das weiße Band", Biografie, Kindheit, Erziehung, Vergleichende Analyse, Didaktik, Stilmittel, Erzählperspektive.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu den Zusammenfassungen der beiden Werke ("Das weiße Band" und Altmanns Biografie), Gegenüberstellungen der Gewaltdarstellung und der Sexualmoral, und eine Schlussbetrachtung. Innerhalb der Gegenüberstellungen werden spezifische Szenen aus Film und Biografie detailliert analysiert.
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- Anonym (Author), 2012, Michael Hanekes "Das weiße Band" und Andreas Altmanns Biografie. Die Vereinbarkeit von Literatur und Film im Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/308077