Der als Brotmarsch in die Geschichte eingegangene Zug der Pariser Frauen nach Versailles am 5. und 6. Oktober 1789 markiert das erste massive Eingreifen der Frauen in den Gang der Französischen Revolution. Durch die Initiative der Oktobertage intervenierten die Pariserinnen gegen die akuten sozialökonomischen und politischen Krisenerscheinungen, festigten so die Errungenschaften der Julirevolution und brachten den Monarchen Ludwig XVI., die königliche Familie sowie die Nationalversammlung zurück in die Hauptstadt.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Beweggründe der Marschteilnehmerinnen zu analysieren. Waren die Motive der Initiative primär sozialökonomischer oder politischer Natur? Ist der Marsch folglich als sozialökonomische Konsequenz oder als politische Aktion zu bewerten? Wie ging der Protestzug von statten? Lassen sich im spezifischen Verhalten der Aufständischen politische Implikationen erkennen? Wie fiel die Rezeption der Zeitgenossen aus? Blieben Frauen auch in den folgenden Revolutionsjahren aktiv?
Als Quellen dienen das Lied der Fischweiber, zeitgenössische Augenzeugenberichte, Zeitungsartikel, Verhörprotokolle, die Rechtfertigungsschrift von Reine-Louise Audu, der Gründungsaufruf des politischen Frauenklubs Société des Citoyennes Républicaines Révolutionnaires sowie die Rede für das Verbot der Frauenvereinigungen von dem Abgeordneten Amar.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Der Marsch der Pariser Frauen nach Versailles 1789 - Sozialökonomische Konsequenz oder politische Aktion?
- Sozialökonomische und politische Ursachen des Marsches
- Sozialökonomische Krise
- Politische Krise
- Ereignisse am 5. und 6. Oktober 1789
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit analysiert die Beweggründe der Frauen, die am 5. und 6. Oktober 1789 am Marsch nach Versailles teilnahmen. Ziel ist es herauszufinden, ob die Motive des Protestzuges primär sozialökonomischer oder politischer Natur waren, und folglich den Marsch als sozialökonomische Konsequenz oder als politische Aktion zu bewerten.
- Sozialökonomische Ursachen des Marsches
- Politische Ursachen des Marsches
- Die Rolle der Frauen in der Französischen Revolution
- Das Verhalten der Frauen während des Marsches
- Die Rezeption des Marsches durch Zeitgenossen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt den Marsch der Pariser Frauen nach Versailles in den historischen Kontext der Französischen Revolution und beleuchtet die Rolle der Frauen in der Frühphase der Revolution.
Kapitel 2 analysiert die sozialökonomischen und politischen Ursachen des Marsches. Die soziale Krise des Jahres 1789 mit dem Mangel an Brot und den hohen Lebenshaltungskosten wird im Detail untersucht. Der Abschnitt beleuchtet auch die politische Krise, die durch das Vetorecht des Königs und die damit verbundene Weigerung entstand, die Augustdekrete zu unterzeichnen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Französische Revolution, Frauenbewegung, sozialökonomische Krise, politische Krise, Protestzug, Marsch nach Versailles, Oktobertage, Brotpreis, Versorgungslage, politische Partizipation, Nationalversammlung, Monarchie, Revolutionärinnen
- Quote paper
- Daniel Konhäuser (Author), 2013, Frauen in der Französischen Revolution. Der Marsch nach Versailles 1789 als sozialökonomische Konsequenz oder politische Aktion?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/307882