Interaktivität, Multimedialität und Vernetzung sind Begriffe, die mit Neuen Medien assoziiert werden und auch Didaktische Szenarien entscheidend prägen, dabei jedoch ständigen Innovationsprozessen unterliegen. Vor dem Hintergrund einer verstärkten Berücksichtigung von virtuellen Betreuungsangeboten sind Medien- und sozial-kommunikative Kompetenzen für Lehrende an Hochschulen mittlerweile unabdingbar. Auch die FernUni Hagen setzt sich seit jeher mit neuen und veränderten Möglichkeiten mentorieller Betreuung auseinander. Für das Fernstudium ist diese ein zentraler Erfolgs- und Motivationsfaktor für die Studenten.
Die vorliegende Arbeit fokussiert im Rahmen multimedialer Lernumgebungen den Videochat. Ziel ist es, einen Instruktionsentwurf gemäß dem 4C/ID-Modell nach van Merriënboer für Modulbetreuer der FernUni Hagen zu entwickeln. Dieser Schulungsentwurf soll den Adressaten auf systematischem Wege die komplexen Fertigkeiten vermitteln, die notwendig sind, um die Zielkompetenz „einen Videochat zu einem Studienbrief durchführen“ zu erlangen.
In einem theoretischen Exkurs wird die Dominanz der Allgemeinen Didaktik in Deutschland anhand des Konzeptes der Pfadabhängigkeit aufgezeigt, ein zentraler Unterschied zwischen dieser und dem Instructional Design (ID) skizziert sowie die „Zone der proximalen Entwicklung“ von Lev Vygotsky als Bezugstheorie des 4C/ID vorgestellt. Anschließend folgt die hierarchische Kompetenzanalyse und die Umsetzung der vier Komponenten des Blueprint: der Bildung von Aufgabenklassen (AK), Entwicklung der Lernaufgaben sowie der Einsatz von prozeduralen, unterstützenden Informationen und Part-task Practice im Rahmen der LA.
In Anlehnung an Flechsig (1996) wird deren Umsetzbarkeit nach den Didaktischen Szenarien „Fallmethode“ und „Famulatur“ geprüft sowie eine Aussage zum Grad der Fidelity getroffen. Anschließend wird der vorliegende Instruktionsentwurf im ADDIE-Phasenmodell verortet. Eine kritische Reflektion im Hinblick auf eine praktische Umsetzung des 4C/ID-Entwurfes markiert den Schlusspunkt dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung
- 4C/ID-Modell
- Szenario
- Überblick
- Theoretischer Exkurs
- Pfadabhängigkeit
- Unterschied zwischen Didaktik und Instruktionsdesign
- Bezugstherorie des 4CD/ID-Modells
- Hierarchische Kompetenzanalyse
- Hierarchiefunktion
- Hierarchieerstellung
- (Non-) Rekurrente Fertigkeiten
- Aufgabenklassen
- Funktion
- vereinfachende Annahmen und Aufgabenklassen
- Entwicklung von Lernaufgaben
- Lernaufgaben
- Variabilität
- Mediale Umsetzung
- Prozedurale und unterstützende Informationen
- Unterstützende Information
- Prozedurale Information
- Part-task Practice
- Didaktische Szenarien
- Fallmethode und Famulatur
- Fidelity
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Instruktionsentwurfs für Modulbetreuer der FernUni Hagen, die Videochats zu Studienbriefen durchführen sollen. Der Entwurf basiert auf dem 4C/ID-Modell von van Merriënboer und zielt darauf ab, den Teilnehmern die notwendigen Fertigkeiten für die eigenständige Durchführung von Videochats zu vermitteln.
- Das 4C/ID-Modell als Rahmenwerk für Instruktionsdesign
- Die Entwicklung von Lernaufgaben für die Durchführung von Videochats
- Die Integration von unterstützenden und prozeduralen Informationen
- Die Anwendung von Part-task Practice im Lernprozess
- Die Evaluation des Instruktionsentwurfs im Kontext der Didaktischen Szenarien "Fallmethode" und "Famulatur"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Videochats als Instrument der multimedialen Lernumgebung ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor. Der theoretische Exkurs beleuchtet die Dominanz der Allgemeinen Didaktik in Deutschland, den Unterschied zwischen Didaktik und Instruktionsdesign sowie die Bezugstheorie des 4C/ID-Modells. In Kapitel 3 erfolgt die hierarchische Kompetenzanalyse, die Grundlage für die Entwicklung von Aufgabenklassen in Kapitel 4 bildet. Kapitel 5 widmet sich der Entwicklung von Lernaufgaben und ihrer medialen Umsetzung, während Kapitel 6 prozedurale und unterstützende Informationen im Rahmen des Instruktionsdesigns behandelt. Kapitel 7 beleuchtet die Bedeutung der Part-task Practice und Kapitel 8 analysiert die Umsetzbarkeit des Entwurfs in den Didaktischen Szenarien "Fallmethode" und "Famulatur".
Schlüsselwörter
4C/ID-Modell, Instruktionsdesign, Videochat, FernUni Hagen, multimediale Lernumgebung, Kompetenzanalyse, Aufgabenklassen, Lernaufgaben, prozedurale Information, unterstützende Information, Part-task Practice, Didaktische Szenarien, Fallmethode, Famulatur, Fidelity
- Quote paper
- Thorsten Strama (Author), 2015, Das Vier-Komponenten-Instruktionsdesign-Modell (4C/ID). Als Lehrender der FernUniversität Hagen einen Video-Chat zu einem Studienbrief durchführen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/305133