Diese Arbeit beschäftigt sich mit zwei Phänomenen der Semantik, der Polysemie und der Homonymie. Es handelt sich hier um zwei sehr eng verwandte Phänomene. Meistens werden die Polysemie und die Homonymie getrennt behandelt, und dennoch steht ihre Gemeinsamkeit im Vordergrund. Gerade diese Gemeinsamkeit führt dazu, dass diese beiden Formen lexikalischer Mehrdeutigkeit ähnliche Auswirkungen auf die Form - Inhaltsrelation des sprachlichen Zeichens haben. Die große Bedeutung des sprachlichen und schriftlichen Kontextes, in dem die Wörter stehen, ist wichtig, da Homonymie und Polysemie nicht zu Verständigungsproblemen führen sollen. Ob nun ein bestimmter Fall lexikalischer Mehrdeutigkeit dem Phänomen der Homonymie oder dem Vorkommen der Polysemie zuzuordnen ist, ist manchmal schwer zu entscheiden. So eignen sich beide Phänomene für Wortspiele, Witze und Sprichwörter, die mir auch zur Untersuchung der beiden Phänomene dienen sollen. Zunächst soll, angefangen bei dem Begriff der Polysemie, im ersten Kapitel anhand von Definitionen erläutert werden, was man unter den beiden Begriffen überhaupt versteht und inwiefern es unterschiedliche Ansätze insbesondere beim Homonymiebegriff gibt. Beginnen werde ich mit der lexikalischen Mehrdeutigkeit der Polysemie, um von verwandten Bedeutungen zu klar getrennten Bedeutungen überzugehen, wie sie bei der Homonymie vorliegen. An die Begriffserklärungen schließt sich eine kurze Analyse der gegenseitigen Beziehung zueinander an, wo insbesondere die Frage im Vordergrund steht, wann von Homonymie oder Polysemie zu sprechen ist. Es geht insbesondere darum, zu erkennen, wann ein Ausdruck mit zwei Bedeutungsvarianten als Homonymie oder Polysemie zu bezeichnen ist. Hierzu werden zwei wichtige Ansätze knapp erläutert. In einem dritten Teil der Arbeit werden die beiden Phänomene daraufhin untersucht, wie sie in der Sprache auftreten können. Anschließend geht es um die Rolle des sprachlichen Kontextes bei lexikalischer Mehrdeutigkeit. In einem praktisch-analytischen Teil wird dann untersucht, wie Sprachspiele und literarische Kleinformen (Witze, Sprüche und Wortspiel) von der Ambiguität (von der Polysemie und von der Homonymie) „leben“. Nun viel Spaß !- im wahrsten „Sinne des Wortes“!
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Semantizität / Definition der Polysemie und Homonymie
- Polysemie = Mehrfachbedeutung
- Erklärung des Begriffs Homonymie
- Unterscheidung zwischen Homonymie und Polysemie
- Stiliztischer Nutzen von Homonymie und Polysemie im Witz und Wortspiel
- Die Textsorte Witz und das Wortspiel
- Die Bedeutung des Wortes Witz
- Geschichte des Witzes
- Die Ambiguität im Witz und im Wortspiel
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den semantischen Phänomenen der Polysemie und Homonymie. Die Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten dieser beiden Phänomene und analysiert ihre Auswirkungen auf die Form-Inhaltsrelation des sprachlichen Zeichens. Sie beleuchtet die Rolle des sprachlichen Kontextes bei der Vermeidung von Verständigungsproblemen und analysiert die Verwendung von Homonymie und Polysemie in Wortspielen, Witzen und Sprichwörtern.
- Definition und Unterscheidung von Polysemie und Homonymie
- Der Einfluss des sprachlichen Kontextes auf die Bedeutung von Wörtern
- Die Rolle von Homonymie und Polysemie im Witz und Wortspiel
- Die Ambiguität als wesentliches Merkmal von Witz und Wortspiel
- Die Bedeutung der Semantik für die Interpretation von Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik der Polysemie und Homonymie ein. Es werden Definitionen der beiden Begriffe erläutert und unterschiedliche Ansätze, insbesondere beim Homonymiebegriff, vorgestellt.
- Im zweiten Kapitel wird die Polysemie genauer betrachtet. Die verschiedenen Bedeutungen eines sprachlichen Zeichens werden analysiert und die Rolle des etymologischen Kriteriums bei der Unterscheidung von Polysemie und Homonymie herausgestellt.
- Das dritte Kapitel widmet sich der Homonymie und untersucht die verschiedenen Arten der Homonymie sowie die Bedeutung des sprachlichen Kontextes für die Unterscheidung von Homonymie und Polysemie.
- Das vierte Kapitel untersucht den stilistischen Nutzen von Homonymie und Polysemie im Witz und Wortspiel. Die Textsorte Witz und das Wortspiel werden näher beleuchtet, und es wird die Bedeutung des Wortes Witz erörtert.
- Im fünften Kapitel wird die Rolle der Ambiguität im Witz und Wortspiel analysiert. Es wird gezeigt, wie Homonymie und Polysemie für die humoristische Wirkung von Witzen und Wortspielen genutzt werden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter: Polysemie, Homonymie, Lexikalische Mehrdeutigkeit, Ambiguität, Wortspiel, Witz, Sprachlicher Kontext, Semantik, Sprachwissenschaft.
- Quote paper
- Steffi Thalwitzer (Author), 2004, Homonymie und Polysemie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/30286