Sechs bis zehn Prozent der Vorschulkinder sind von einer Sprachentwicklungsstörung betroffen, was eine Auseinandersetzung mit abweichenden Spracherwerbsprozessen umso interessanter und auch notwendig macht. Besonders für Personen, die unmittelbar mit betroffenen Kindern in Kontakt treten könnten, insbesondere stellt es sich als hilfreich dar, sich mit Spracherwerbsstörungen, deren Diagnostik und Therapiemöglichkeiten zu befassen.
In Bezug auf die Fragestellung meiner Arbeit sollen im ersten Teil zunächst die drei gängigsten Spracherwerbstheorien in Hinblick auf den Erwerb grammatischen Wissens untersucht werden. Für eine ausreichende Darstellung von wissenschaftlichen Studien und Stellungnahme zu den einzelnen Theorien bietet diese Arbeit keinen Raum.
Hauptsächlich werde ich mich auf folgende Literatur beziehen: Gisela Klann-Delius bietet mit ihrem Band „Spracherwerb“ einen Überblick über die Geschichte der Spracherwerbsforschung, eine Einführung in die Problematik des Spracherwerbs, stellt verschiedene Erklärungsansätze vor und setzt sich mit neuesten Forschungsdiskussionen auseinander. Jürgen Dittmann beschreibt in seinem Buch „Der Spracherwerb des Kindes. Verlauf und Störungen“ ähnlich wie auch Gisela Szagun in „Sprachentwicklung beim Kind. Ein Lehrbuch“ und Harald Clahsen mit seinem Werk „Spracherwerb in der Kindheit. Eine Untersuchung zur Entwicklung der Syntax bei Kleinkindern“ den kindlichen Spracherwerb und verschiedene Spracherwerbstheorien. Darauffolgend soll der Erwerbsprozess der korrekten Verbstellung im Deutschen dargestellt werden.
Der zweite Teil dieser Arbeit beinhaltet die kurze Darstellung der Spracherwerbsstörung „Dysgrammatismus“ und widmet sich daraufhin
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kindlicher Grammatikerwerb
- Nativistischer Ansatz nach Chomsky
- Kognitivistischer Ansatz nach Piaget
- Interaktionistischer Ansatz
- Ein Beispiel des ungestörten Grammatikerwerbs: Die Verbstellung
- Sprachentwicklungsstörung: Dysgrammatismus
- Was ist Dysgrammatismus? – Versuch einer Definition
- Ein Beispiel des dysgrammatischen Grammatikerwerbs: Die Verbstellung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Erwerb grammatischen Wissens bei Kindern und der Sprachentwicklungsstörung Dysgrammatismus. Sie untersucht die drei gängigen Spracherwerbstheorien im Hinblick auf den Erwerb grammatischen Wissens und beleuchtet anhand der Verbstellung im Deutschen den Unterschied zwischen einem ungestörten und einem dysgrammatischen Grammatikerwerb.
- Die drei wichtigsten Theorien des Spracherwerbs: Nativismus, Kognitivismus und Interaktionismus
- Die Rolle der Universalgrammatik im Spracherwerb
- Der Einfluss kognitiver Entwicklung auf den Spracherwerb
- Die Bedeutung der Interaktion mit der Umwelt für den Spracherwerb
- Die Sprachentwicklungsstörung Dysgrammatismus und seine Auswirkungen auf den Grammatikerwerb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprachentwicklungsstörung Dysgrammatismus ein und erläutert die Relevanz der Auseinandersetzung mit abweichenden Spracherwerbsprozessen. Sie stellt die drei wichtigsten Spracherwerbstheorien vor und gibt einen kurzen Überblick über die verwendete Literatur.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Kindlichen Grammatikerwerb. Es werden die drei wichtigsten Theorien des Spracherwerbs (Nativismus, Kognitivismus und Interaktionismus) ausführlicher dargestellt und anhand von Beispielen erläutert.
Das dritte Kapitel widmet sich der Sprachentwicklungsstörung Dysgrammatismus. Es wird eine Definition des Dysgrammatismus gegeben und anhand der Verbstellung im Deutschen ein Beispiel für einen dysgrammatischen Grammatikerwerb dargestellt.
Schlüsselwörter
Spracherwerb, Grammatikerwerb, Dysgrammatismus, Nativismus, Kognitivismus, Interaktionismus, Universalgrammatik, Verbstellung, Sprachentwicklungsstörung.
- Quote paper
- Katharina Müller (Author), 2015, Dysgrammatismus. Die Verbstellung bei unauffälligen und dysgrammatischen Grammatikerwerb, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/302536