Unter Sportpädagogik wird jene wissenschaftliche Disziplin verstanden, die sich auf die Zusammenhänge von Sport und Erziehung bezieht. Einigkeit besteht auch darüber, dass die Sportpädagogik darauf gerichtet sein muss, theoretische Grundlagen für eine sportlicherziehbare Praxis zu liefern, durch die die menschliche Entwicklung gefördert und die Lebensgestaltung bereichert wird. Insofern korrespondiert das Erkenntnisinteresse der Sportpädagogik mit der pädagogischen Verantwortung in der Praxis.1 Bei der Sportpädagogik handelt es sich wie o. a. um eine wissenschaftliche Disziplin, in der es um die Zusammenhänge von Sport und Erziehung geht. Sie ist zudem unabhängig von der Einbindung in bestimmte Organisationen, d. h. sie ist in der schulischen und außerschulischen Jugenderziehung im und durch Sport zu finden und trägt ebenfalls bei Weiterentwicklung und Lebensgestaltung älterer Menschen bei. Die Sportpädagogik muss den Sport in der geläufigen Praxis untersuchen und reflektieren. Der Begriff Sportpädagogik setzte sich erst in den 70er Jahren durch, als in Westdeutschland sich der Begriff „Sport“ als Überbegriff für alle Formen und Inhalte von Leibeserziehungen durchzusetzen begann und ist somit erst rund 30 Jahre alt. Die Sportpädagogik löste die „Theorie der Leibeserziehung“ ab, da diese als zu einseitig empfunden wurde. 1 Vgl. Grupe/Kurz in: Röthig, P. (Hg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Schorndorf 1992, S. 438
Inhaltsverzeichnis
- 1 Definition „Sportpädagogik“
- 2 Allgemeine Perspektive der Sportpädagogik
- 3 Historische Entwicklung der Sportpädagogik im engeren Sinne
- 3.1 Jean Jaques Rousseau (1712 - 1778)
- 3.2 Philanthropen (um 1750)
- 3.3 Deutsches Turnen
- 3.4 Reformpädagogische Leibeserziehung
- 3.5 NS-Leibeserziehung
- 3.6 Körpererziehung in der DDR
- 4 Sportpädagogik in der Gegenwart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den historischen Grundlagen der Sportpädagogik. Sie verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Sportpädagogik von ihren Anfängen bis zur Gegenwart nachzuzeichnen und wichtige Einflüsse und Strömungen zu beleuchten. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Entstehung und die Wandlung des Verhältnisses von Sport und Erziehung gelegt.
- Die Definition und das Wesen der Sportpädagogik
- Die Rolle der Sportpädagogik im Wandel der Zeit
- Die Bedeutung von pädagogischen Ansätzen für die Entwicklung der Sportpädagogik
- Der Einfluss gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen auf die Sportpädagogik
- Der Zusammenhang zwischen Sport und Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition und dem Verständnis des Begriffs „Sportpädagogik“. Es werden die zentralen Elemente und Ziele der Disziplin beleuchtet, sowie ihre wissenschaftliche Basis und ihr Einfluss auf die praktische Gestaltung von Sport und Erziehung.
Das zweite Kapitel bietet einen allgemeinen Überblick über die Sportpädagogik und betrachtet ihre Rolle im Kontext der menschlichen Entwicklung. Es wird die hohe Wertschätzung des Sports und der körperlichen Erziehung in der heutigen Gesellschaft hervorgehoben und im Vergleich zu früheren Epochen betrachtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der historischen Entwicklung der Sportpädagogik im engeren Sinne. Es stellt zentrale Persönlichkeiten und Strömungen vor, die die Sportpädagogik prägten. So wird z. B. das pädagogische Konzept von Jean-Jacques Rousseau im Zusammenhang mit der natürlichen Erziehung beleuchtet. Darüber hinaus werden die Philanthropen und ihre Bedeutung für die Institutionalisierung der Leibeserziehung sowie das deutsche Turnen und seine Rolle in der nationalen Identität behandelt.
Schlüsselwörter
Sportpädagogik, Leibeserziehung, Körpererziehung, Bewegung, Erziehung, Historische Entwicklung, Rousseau, Philanthropen, Deutsches Turnen, Reformpädagogik, NS-Zeit, DDR, Gesellschaft, Zivilisation, Bildung, Wissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Markus Markmann (Autor:in), 2003, Historische Grundlagen der Sportpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/30240