Die Ausgestaltung des deutschen Gesundheitswesens zielt zunehmend auf Kosteneinsparungen ab. Dennoch ist das gesetzlich vorgeschriebene Wirtschaftlichkeitsgebot nicht das einzige Kriterium für gegenwärtige Gesundheitspolitik. Als Kehrseite des Wirtschaftlichkeitsgebots ist im deutschen Sozialgesetz auch das Qualitätsgebot fest verankert. Demnach „haben Qualität und Wirksamkeit der Leistungen dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen und den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen.“
Die Qualität soll transparent werden und so mehr Wettbewerb zwischen den Anbietern schaffen. Die qualitätsorientierte Vergütung (auch Pay-for-Performance oder P4P genannt) wird seit zwei Jahrzehnten vor allem im englischsprachigen Raum zunehmend als Steuerungsinstrument im Gesundheitswesen eingesetzt. Im deutschen Gesundheitswesen richtet sich die Vergütung jedoch größtenteils noch auf die Leistungsmenge und nicht auf das Qualitätsniveau. Wie können eine Qualitätssteigerung gemessen und die Leistungserbringer für mehr Qualität entlohnt werden?
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, im ersten Schritt einen Überblick über die Struktur der ambulanten Pay-for-Performance-Modelle zu geben und im zweiten Schritt anhand einer systematischen Literaturrecherche zu untersuchen, in wie weit diese Modelle eine Qualitätssteigerung in der ambulanten Medizin bewirken können. Ausgehend von einem theoretischen Ansatz wird zuerst eine auf Qualitätsindikatoren basierende Honorierung im ambulanten Bereich des deutschen Gesundheitswesens erläutert.
Es werden auch Beispiele zu P4PProjekten innerhalb und außerhalb Deutschlands kurz skizziert. Anhand einer Medline-Recherche wird die wissenschaftliche Evidenz des P4PAnsatzes diskutiert. Anschließend wird die Problematik der P4PModelle aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Basiswissen über die qualitätsorientierte Vergütung
- 2.1 Begriffsdefinition
- 2.2 Qualitätsmessgrößen
- 2.3 Vor- und Nachteile der Pay-for-Performance
- 2.4 Beispiele von P4P-Projekten im ambulanten Bereich
- 3 Systematische Literaturrecherche zur Evidenz von Pay for Performance
- 3.1 Recherche in Google Scholar
- 3.2 Recherche in Datenbank Medline
- 4 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Konzept der qualitätsorientierten Vergütung im ambulanten Bereich, insbesondere dem Pay-for-Performance-Modell (P4P). Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die Struktur von P4P-Modellen zu geben und anhand einer systematischen Literaturrecherche zu untersuchen, inwiefern diese Modelle eine Qualitätssteigerung in der ambulanten Medizin bewirken können.
- Die Struktur von P4P-Modellen im ambulanten Bereich
- Die Rolle von Qualitätsindikatoren bei der Vergütung
- Die wissenschaftliche Evidenz von P4P-Modellen
- Die Problematik von P4P-Modellen
- Die Implementierung von P4P-Modellen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema der qualitätsorientierten Vergütung ein und beleuchtet die Bedeutung von Qualität und Wirtschaftlichkeit im deutschen Gesundheitswesen. Das zweite Kapitel behandelt die Grundlagen der qualitätsorientierten Vergütung, einschließlich der Begriffsdefinition, der relevanten Qualitätsmessgrößen und einer Analyse der Vor- und Nachteile von P4P-Modellen. Es werden auch Beispiele von P4P-Projekten im ambulanten Bereich vorgestellt. Das dritte Kapitel widmet sich der wissenschaftlichen Evidenz von P4P-Modellen. Anhand einer systematischen Literaturrecherche wird untersucht, inwieweit P4P-Modelle eine Qualitätssteigerung in der ambulanten Medizin bewirken können.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: erfolgsorientierte Vergütung, Pay-for-Performance, Qualitätsindikatoren, ambulantes Gesundheitswesen, Qualitätssteigerung, Medline-Recherche, Evidenz.
- Quote paper
- Xeniya Weis (Author), 2015, Pay-for-Performance in der ambulanten Versorgung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/301430