Rechtfertigung der Themenstellung und Ziel der Arbeit
Die Liberalisierung in der Energiewirtschaft bzw. der Energiemärkte wurde in den zurückliegenden Jahren stark vorangetrieben. Dies ist vor allem auf dem Elektrizitätsmarkt ersichtlich, auf welchen sich im Folgendem beschränkt werden soll. So verabschiedete z.B. das europäische Parlament 1996 die "Europäische Richtlinie zur Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes", in welcher sie einen Zeitplan für die Öffnung und die entsprechenden Öffnungsgrade der Energiemärkte innerhalb Europas festlegte. Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Öffnung des Elektrizitätsmarktes zu erklären, und aufzuzeigen, dass eine vollständige Liberalisierung nicht möglich ist, da nach wie vor Bereiche dieses Marktes ein natürliches Monopol darstellen, welches reguliert werden muss. Hierzu werden zunächst einige grundlegende Begriffe und die Besonderheiten des Elektrizitätsmarktes erklärt. Danach wird herausgearbeitet, ob es noch Bereiche gibt, bei denen es sich um ein natürliches Monopol handelt, und wie gegebenenfalls die Preisregulierung in diesen Bereichen ausgestaltet werden kann. Im Folgenden werden verschiedene Modelle zur Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes vorgestellt. In einem letzten Punkt wird gezeigt, welche Anforderungen die EU (z.B. in der oben genannten Richtlinie) stellt, und wie diese Anforderungen bzw. welches der Liberalisierungsmodelle in Deutschland umgesetzt wurde.
Der Elektrizitätsmarkt
Besonderheiten des Elektrizitätsmarktes
Der Elektrizitätsmarkt und insbesondere das Produkt Strom weisen sehr viele technische und physikalische Besonderheiten auf, durch welche der Transport, sowie auch die Erzeugung und der Verkauf stark beeinflußt werden. Dadurch, dass Energie nicht in großen Mengen oder nur zu enorm hohen Kosten speicherbar ist, müssen auf diesem Markt Angebot und Nachfrage stets übereinstimmen. Dies ist vor allem dadurch problematisch, da sowohl das Angebot, als auch die Nachfrage sehr unelastisch sind.
Inhaltsverzeichnis
- Rechtfertigung der Themenstellung und Ziel der Arbeit
- Der Elektrizitätsmarkt
- Besonderheiten des Elektrizitätsmarktes
- Grundlegende Begriffe
- Untergliederung des Elektrizitätsmarktes
- Rendite-/Preisregulierung
- Liberalisierungsmodelle
- Alleinabnehmermodell
- Modell spezifischer Durchleitungsrechte
- Poolmodell
- Common-Carrier-Modell
- Der deutsche Elektrizitätsmarkt
- Regelungen der EU-Richtlinie
- Situation und Umsetzung der Richtlinie in Deutschland
- Die Verbändevereinbarungen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes, wobei der Fokus auf die Herausforderungen liegt, die eine vollständige Liberalisierung aufgrund der besonderen Eigenschaften dieses Marktes mit sich bringt. Ziel ist es, die Regulierungsbedürfnisse im Elektrizitätsmarkt aufzuzeigen und die verschiedenen Liberalisierungsmodelle zu erläutern, die in der Praxis Anwendung finden.
- Besonderheiten des Elektrizitätsmarktes
- Natürliches Monopol und Regulierungsbedarf
- Verschiedene Liberalisierungsmodelle
- Die Rolle der EU-Richtlinien in der Liberalisierung
- Umsetzung der Liberalisierung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Rechtfertigung der Themenstellung und dem Ziel der Arbeit. Es stellt die Bedeutung der Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes im Kontext der europäischen Richtlinie von 1996 dar. Das zweite Kapitel erläutert die Besonderheiten des Elektrizitätsmarktes, die eine vollständige Liberalisierung erschweren. Es werden grundlegende Begriffe definiert und die spezifischen Eigenschaften des Strommarktes beleuchtet.
Schlüsselwörter
Liberalisierung, Elektrizitätsmarkt, natürliches Monopol, Regulierung, Preisregulierung, EU-Richtlinie, Liberalisierungsmodelle, Deutschland.
- Quote paper
- Stephan Wallburg (Author), 2002, Liberalisierung in der Energiewirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/29968