Aristoteles erörtert in seinem Werk der nikomachischen Ethik eine ursprüngliche Auffassung eines guten Lebens. Er beschreibt und kategorisiert die für ein gutes Leben notwendigen Wesensmerkmale und Grunderfahrungen des Menschen. Aristoteles vermutet dabei bestimmte Merkmale, welche sich bei jedem Menschen mehr oder weniger stark ausgeprägt wiederfinden. Hier zeigt sich allerdings auch die größte Schwachstelle der aristotelischen Konzeption eines guten Lebens. Denn viele Kritiker können sich bei all den teilweise gravierenden kulturellen und traditionellen Unterschieden nur schwer vorstellen, dass es eine einzige Tugendlehre sein könnte, die das universell richtige Handeln erfasst und zudem eine allgemeingültige Vorstellung eines guten Lebens geben kann. Diese Vorstellung müsste von allen Menschen, aus den verschiedensten Völkern und Gesellschaften, geteilt werden.
Kann die aristotelische Tugendlehre ihrem universellen Geltungsanspruch nicht gerecht werden, weil sie die gesellschaftlichen Unterschiede vernachlässigt? Oder befinden sich doch gemeinsame Wesensmerkmale in jedem von uns, die wir gemeinsam unter einer von Kultur und Tradition verdeckenden Oberfläche teilen?
Ich möchte in dieser Arbeit die Tugendlehre, wie sie in der nikomachischen Ethik erörtert wurde, nachvollziehen und zeigen, dass und in welchem Umfang sie immer noch Relevanz für unser modernes gesellschaftliche Leben besitzt und inwiefern sie traditions- und kulturübergreifend wirkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tugendethik
- Der aristotelische Tugendkatalog
- Darstellung der Tugendethik
- Warum jeder Mensch nach Glückseligkeit strebt
- Probleme und Kritiken an der aristotelischen Tugendlehre
- Besitzt die aristotelische Tugendlehre dennoch interkulturelle Relevanz?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der aristotelischen Tugendlehre und untersucht ihre Relevanz für unser modernes gesellschaftliches Leben. Dabei wird die Frage gestellt, ob die aristotelische Tugendlehre einen universellen Geltungsanspruch hat, obwohl sie vor dem Hintergrund anderer Kulturen und Traditionen entstanden ist.
- Die aristotelische Tugendlehre und ihre Darstellung in der Nikomachischen Ethik
- Die Bedeutung von Tugenden für ein gutes Leben
- Die Rolle von Kultur und Tradition in der Ausprägung von Tugenden
- Die Frage nach der interkulturellen Relevanz der aristotelischen Tugendlehre
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der aristotelischen Tugendlehre und ihrer Relevanz für unser heutiges Leben ein. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der aristotelischen Tugendlehre und erläutert die Unterscheidung zwischen theoretischen und praktischen Tugenden. Das dritte Kapitel beleuchtet die aristotelische Vorstellung von Glückseligkeit und erklärt, warum jeder Mensch nach diesem Zustand strebt.
Schlüsselwörter
Aristotelische Tugendlehre, Nikomachische Ethik, Glückseligkeit, Eudaimonia, Tugendkatalog, interkulturelle Relevanz, Tradition, Kultur, gutes Leben, Habitus, Vernunft, ethisches Handeln, Mittelweg.
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- H K (Author), 2014, Besitzt die aristotelische Tugendlehre eine gesellschaftlich übergreifende Relevanz?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/298749