Im Judentum wird versucht die „Heiligung des Alltags‟ zu leben und „jede Einzelheit des Lebens wird geheiligt, indem alles zur Gelegenheit wird, Gottes Willen zu erfüllen und den Bund mit ihm konkret werden zu lassen.‟ Allerdings begleitet die Unterscheidung von Werktagen und Festtagen das ganze Leben und gibt dem Lebensverlauf eine bestimmte Ordnung.
Obwohl das Leben des Volkes Israel von der Natur geprägt war, was im jüdischen Kalender zu sehen ist, findet sich in der jüdisch-christlichen Kultur die von der Natur unabhängige Sieben-Tage-Woche. Die Wochentage haben im Hebräischen keinen Namen außer dem siebten Tag, dem Sabbat. Der Sabbat gilt als das Grundfest des Judentums und ist als „Zeichen des irdischen Bundes‟ sein wichtigstes Fest. Der Tag danach ist im Christentum der Herrentag und bildet den Mittelpunkt des christlichen Lebens. Beides sind Tage, an denen die Glaubensgemeinden zusammenkommen, um Gott zu verehren. Deshalb werden diese zwei Tage nach einer allgemeinen Beschreibung der beiden Festkalender in der vorliegenden Arbeit betrachtet.
Der jüdische und der christliche Festkalender wurden nach dem Säe- und Erntezyklus eingerichtet. Das Judentum entwickelt sich aus agrarischen und bäuerlichen Festen und gibt ihnen eine neue spirituelle Dimension, indem es seine Gotteserfahrung feiert. Die Judenchristen feierten die jüdischen Feste weiter, allerdings mit einer christologischen Perspektive.
Sowohl das Judentum als auch das Christentum haben als Kern ein grundsätzliches Fest: Pascha bzw. Ostern. Beide Feste werden 49 Tage lang fortgesetzt und am 50. Tag, am Pfingsttag, vollendet. Das Paschafest und das Wochenfest (Pfingsten) sind die einzigen jüdischen Feste im christlichen Festkalender, deswegen werden auch diese zwei bedeutungsvollen Feste erläutert
Inhaltsverzeichnis
- A. EINLEITUNG
- B. JÜDISCHE UND CHRISTLICHE FESTE
- 1. DER KALENDER
- 1.1 Der jüdische Kalender
- 1.2 Der christliche Kalender
- 2. SABBAT UND SONNTAG
- 2.1 Sabbat
- 2.1.1 Sabbat im Alten Testament
- 2.1.2 Bedeutung des Sabbat
- 2.2 Sonntag
- 2.2.1 Sonntag im Neuen Testament
- 2.2.2 Bedeutung des Sonntages
- 2.3 Verhältnisse zwischen Sabbat und Sonntag
- 3. PASCHA UND OSTERN
- 3.1 Pascha
- 3.1.1 Pascha im Alten Testament
- 3.1.2 Bedeutung des Pascha
- 3.2 Ostern
- 3.2.1 Ostern im Neuen Testament
- 3.2.2 Bedeutung des Osterfestes
- 3.3 Von Pascha zu Ostern
- 4. Wochenfest und Pfingsten
- 4.1 Wochenfest
- 4.1.1 Wochenfest im Alten Testament
- 4.1.2 Bedeutung des Wochenfest
- 4.2 Pfingsten
- 4.2.1 Pfingsten im Neuen Testament
- 4.2.2 Bedeutung des Pfingsten
- 4.3 Parallelen zwischen Wochenfest und Pfingsten
- C. SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Parallelen zwischen dem jüdischen und christlichen Festkalender. Die Untersuchung der historischen und heilsgeschichtlichen Hintergründe dieser Feste soll ein tieferes Verständnis der Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Religionen ermöglichen.
- Die Bedeutung des Sabbats im Judentum und des Sonntags im Christentum
- Die Rolle des Pascha im Judentum und des Osterfestes im Christentum
- Die Verbindung zwischen dem Wochenfest im Judentum und dem Pfingstfest im Christentum
- Die Entwicklung des jüdischen und christlichen Festkalenders
- Die Bedeutung des Festkalenders für die religiöse Praxis beider Religionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die Bedeutung des Festkalenders im Judentum und im Christentum. Die Kapitel B.1 und B.2 beleuchten die Struktur und den Ursprung des jüdischen und christlichen Festkalenders. Die Kapitel B.3 und B.4 vergleichen die Feste Pascha/Ostern und Wochenfest/Pfingsten und zeigen die Parallelen zwischen beiden Festen auf. Der Schluss der Arbeit fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Schlüsselwörter
Jüdischer Festkalender, Christlicher Festkalender, Sabbat, Sonntag, Pascha, Ostern, Wochenfest, Pfingsten, Heilsgeschichte, Religionsgeschichte, Vergleichende Religionswissenschaft.
- Quote paper
- Roberto Garcia (Author), 2015, Parallelen zwischen jüdischem und christlichem Festkalender, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/296134