„Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn? / Du kennst es nicht? Du wirst es kennenlernen!“ So fängt das gleichnamige Gedicht („Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?“) an.
Es ist das Land der Dichter und Denker. Das Land von Lessing, Goethe, Heine und Schiller. Gemeint ist Deutschland und die damit verbunden Kritik am wachsenden Militarismus. Indem Kästner das Schlüsselwort Zitronen aus Goethes Mignon-Lied mit dem ähnlich klingenden auch dreisilbigen Wort Kanonen im Titel ersetzt, verändert diese Verfremdung den Sinn des ursprünglichen Titels, unter dessen ein paradiesisches und
prunkvolles Land beschrieben wird, ganz im Gegensatz zu Kästners Gedicht über den militärischen Alltag.
Doch was will das Gedicht genau aussagen? Mit welchen Mitteln versucht es sein Ziel zu erreichen? Welche Stilmittel unterstützen die Wirkung? Wird im Gedicht der Zustand in Deutschland beschrieben? Gehört es zu der Kategorie der Neuen Sachlichkeit? Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Frage: Auf welche politische Aussage zielt das Gedicht von Erich Kästner und mit welchen Mitteln versucht es dieses zu
erreichen? Besonders hilfreiche Werke sind von Helmuth Kiesel (s.u.), Andreas Drouve (s.u.) und Walter Benjamins Aufsätze (s.u.).
Im ersten Teil dieser Arbeit geht es um Erich Kästner und seine Zeit bis zum Veröffentlichungszeitpunkt des Gedichts 1928. Angefangen mit einer kurzen Biografie Kästners geht es weiter mit einer kompakten Erläuterung der Bedeutung der Weimarer
Republik für die Literatur zur Ermöglichung einer Eingliederung des Gedichts in den historischen Kontext, gefolgt von einer Begriffserklärung der Neuen Sachlichkeit, damit das Gedicht auf die Aspekte dieser untersucht werden kann. Daraufhin wird die Definition Kästners der Gebrauchslyrik geschildert um die Kritik Walter Benjamins nachvollziehen zu können.
Teil zwei ist der essentielle Teil dieser Arbeit, in diesem wird das Gedicht analysiert. Eingeteilt in zusammenhängende Sinnabschnitte, werden Abschnitt für Abschnitt inhaltliche Aussagen mit den dazugehörigen Stilmitteln verknüpft interpretiert und auf den historischen Kontext und die Wirkung untersucht. Zum Schluss folgt das Fazit mit einer resümierenden Zusammenfassung der erarbeiteten
Ergebnisse im Hinblick auf die oben erwähnten noch offen stehenden Fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erich Kästner und seine Zeit bis 1928
- Weimarer Republik - das Streben nach gesellschaftlicher Veränderung
- Die Neue Sachlichkeit - der Drang nach Veränderung
- Kästners Gebrauchslyrik – Walter Benjamins Kritik
- „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?“
- „Kennst du es?“ (V.1-2)
- Beschreibung der militärischen Beobachtungen (V.3-16)
- Schilderung des Potentials zum Glücklichsein (V.17-22)
- Kritik an der Nicht-Ausschöpfung des Potentials (V.22-26)
- „Du wirst es kennenlernen.“ (V.27-28)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Gedicht „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?“ von Erich Kästner. Sie zielt darauf ab, die politische Aussage des Gedichts zu ergründen und die Mittel zu analysieren, mit denen diese Aussage erreicht werden soll.
- Der wachsende Militarismus in Deutschland während der Weimarer Republik
- Die Kritik an der fehlenden Vernunft und Individualität in der Gesellschaft
- Die Bedeutung der Gebrauchslyrik in der Weimarer Republik
- Die Verwendung von sprachlichen Mitteln zur Verstärkung der Wirkung
- Die Einordnung des Gedichts in den Kontext der Neuen Sachlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Gedicht „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?“ vor und benennt die Forschungsfrage. Im ersten Teil der Arbeit werden Erich Kästner und seine Zeit bis 1928 beleuchtet, wobei die Weimarer Republik und die Neue Sachlichkeit als historischer und literarischer Kontext vorgestellt werden. Des Weiteren wird die Definition der Gebrauchslyrik erläutert und Walter Benjamins Kritik an Kästners Werk dargestellt.
Der zweite Teil analysiert das Gedicht „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?“ anhand seiner einzelnen Strophen. Die Analyse beleuchtet die sprachlichen Mittel und den Zusammenhang mit dem historischen Kontext.
Im Fazit werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und die Frage nach der politischen Aussage des Gedichts und den dafür eingesetzten Mitteln beantwortet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Gebrauchslyrik, Weimarer Republik, Neue Sachlichkeit, Militarismus, Kritik, politische Aussage, sprachliche Mittel, Analyse, Erich Kästner, Walter Benjamin.
- Quote paper
- Hilal Akin (Author), 2013, Die politische Aussage Erich Kästners anhand von "Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/293265