Das Gedicht, das Nathanael in der Erzählung "Der Sandmann" für seine Geliebte Clara dichtet, ist eine Stelle von vielen bei Hoffmann, in denen das Ergebnis einer besonders lebhaften Fantasie zum Ausdruck kommt. Die bedingungslos romantische Hauptfigur erschafft mit seiner gesamten poetischen Kraft ein Gedicht, das sich auf unzählige Arten interpretieren lässt und somit auch auf den unterschiedlichsten Wegen Zugang zur Interpretation erlangt werden kann. Man kann sich die Frage stellen: Was sind die Gründe für einen solchen Ausbruch an fantastischen, ja beinahe verstörenden Gedanken Nathanaels? Ist die Antwort in seiner Psyche zu suchen? Ausgelöst durch biographische Ereignisse, die sich durch Aspekte der zeitgenössischen Psychologie erklären lassen? Sind es übersinnliche Phänomene, die von Nathanael Besitz ergreifen und ihn zu solchen Gedanken verführen oder ist es der „versteckte(n) Poet in unserem Inneren“.), der sich in jedem von uns verbirgt? Oder ist all dies in Hoffmanns Werk bloß dichterische Willkür ohne besondere Intention, außer der Unterhaltung der Rezipienten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Fragestellung
- Die romantische Naturphilosophie nach Gotthilf Heinrich Schubert
- Ansichten der Nachtseite der Naturwissenschaft
- Die Symbolik des Traumes
- Untersuchung der dämonischen Phänomene in den Texten von E.T.A. Hoffmann aus naturphilosophischer Sicht
- Das öde Haus
- Der Sandmann
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen für die fantastischen, ja beinahe verstörenden Gedanken des Protagonisten Nathanael in E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“ zu ergründen. Hierbei wird untersucht, ob diese Gedanken aus seiner Psyche, ausgelöst durch biographische Ereignisse oder übersinnliche Phänomene, stammen. Weiterhin wird die Frage beleuchtet, ob es sich um die „versteckte(n) Poet in unserem Inneren“ handelt oder ob Hoffmanns Werk bloß dichterische Willkür ohne besondere Intention darstellt.
- Analyse der fantastischen Elemente in Hoffmanns Erzählungen
- Untersuchung des Einflusses der romantischen Naturphilosophie auf Hoffmanns Werk
- Erörterung der Rolle des „dämonischen Prinzips“ in Hoffmanns Erzählungen
- Einbezug zeitgenössischer psychologischer Theorien zur Erklärung von Phänomenen in Hoffmanns Texten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Das zweite Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Fragestellung anhand der Diskussion über „Das öde Haus“ im Rahmen des Hauptseminars „E.T.A. Hoffmann – Dichtung zwischen Psychologie und Jurisprudenz“. Das dritte Kapitel widmet sich der romantischen Naturphilosophie nach Gotthilf Heinrich Schubert, insbesondere den Ansichten zur „Nachtseite der Naturwissenschaft“ und der Symbolik des Traumes. Das vierte Kapitel untersucht die dämonischen Phänomene in Hoffmanns Texten, insbesondere in „Das öde Haus“ und „Der Sandmann“, unter dem Einfluss der romantischen Naturphilosophie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen „Dämonisches“, „Fantasie“, „Naturphilosophie“, „Psychologie“, „E.T.A. Hoffmann“, „Der Sandmann“, „Das öde Haus“, „romantische Literatur“. Die zentralen Konzepte sind „dämonisches Prinzip“, „fixer Wahn“, „poetischer Mensch“, „übersinnliche Phänomene“, „romantische Naturphilosophie“.
- Quote paper
- Johannes Dentler (Author), 2013, Das Dämonische bei E.T.A. Hoffmann in "Das öde Haus" und "Der Sandmann", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/292929