Frederic Winslow Taylor (1900) und Adam Smith (1790) schufen höhere Produktivität durch Arbeitsteilung und durch das Funktionsmeisterprinzip. Bei diesem Prinzip werden einzelne Produktionsschritte von Funktionsmeistern gesteuert, d.h. es gibt für jeden Arbeitsbereich einen eigenen Meister. Z.B. für die Planung, Steuerung, Produktion und Qualität. Ein nennenswerter Vorteil, der hierdurch entstand war, dass die Qualität enorm hoch war, da einzelne Mitarbeiter immer den gleichen Arbeitsschritt ausführten und somit von Zeit zu Zeit u.a. die gleiche Qualität in kürzerer Zeit herstellten. Ein großes Problem, das sich hierbei aber immer mehr abzeichnete war, dass bei Problemen nicht unbedingt schnell gehandelt werden konnte, da man über mehrere Ebenen „kommunizieren“ musste.
Durch Toyota wurde 1990 der Begriff des Lean Managements geprägt. Hierbei lag der Fokus nicht mehr auf einzelnen Funktionen, sondern auf dem gesamten Prozess. Es wurde festgestellt, dass die beste Prozesseffizienz durch Integration von Funktionen, am besten in einer Person, erreicht wird. So liegt jetzt z.B. die Qualitätssicherung nicht mehr bei einem Funktionsmeister der Qualitätssicherung am Ende eines Prozesses, sondern wird ständig von jedem Mitarbeiter selbst durchgeführt (man spricht hierbei von der so genannten Selbstkontrolle). Dieser Wandel von der Funktionsorientierung zur Prozessorientierung bewirkte revolutionäre Änderungen, welche neuen Möglichkeiten, Tools, etc. im Bereich der Prozessorientierung eröffneten.
Zuerst werden zum besseren Verständnis grundlegende Fragen erläutert, wie z.B. was einen Geschäftsprozess charakterisiert, was Geschäftsprozessmanagement bedeutet und warum Prozessorientierung für manche Unternehmen besser ist als Funktionsorientierung, erläutert. Nach einer kurzen Aufführung und Erläuterung allgemeiner Standards, die zur Beschreibung von Geschäftsprozessen momentan verwendet werden, schildert das weitere Kapitel die Hauptmerkmale, Integration und Ziele von BPML. BPML stellt eine Sprache dar, die von der BPMI Organisation neu, zur Modellierung von Geschäftsprozessen, entwickelt wurde. Ab-schließend wird ein Ausblick auf die Möglichkeiten von BPML und die damit vorhandene Evo-lution in der Informatik gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 BUSINESS PROCESS MANAGEMENT (BPM)
- 2.1 CHARAKTERISIERUNG GESCHÄFTSPROZESSE
- 2.2 CHARAKTERISIERUNG GESCHÄFTSPROZESSMANAGEMENT (BPM)
- 2.2.1 Discovery (Entwicklung)
- 2.2.2 Design (Planung)
- 2.2.3 Deployment (Einsetzung)
- 2.2.4 Execution (Ausführung)
- 2.2.5 Interaction (Interaktion)
- 2.2.6 Monitoring and control (Überwachung und Kontrolle)
- 2.2.7 Optimization (Optimierung)
- 2.2.8 Analysis (Analyse)
- 2.3 WELCHE ZIELE HABEN BUSINESS PROCESS MANAGEMENT SYSTEME? (BPMS)*
- 2.4 PROZESSMANAGEMENT ALS BEREICHSÜBERGREIFENDES ORGANISATIONSKONZEPT
- 2.4.1 Gründe für eine Prozessorientierung der Unternehmensorganisation
- 2.4.2 Notwendigkeit der Prozessorientierung
- 2.4.3 Vorteile der Prozessorientierung
- 3 BPM STANDARDS
- 3.1 WEB SERVICES FLOW LANGUAGE (WSFL)
- 3.2 BUSINESS PROCESS EXECUTION LANGUAGE FOR WEB SERVICES (BPEL4WS)
- 3.3 EXTENSIBLE LANGUAGE (XLANG)
- 4 BUSINESS PROCESS MODELING LANGUAGE (BPML)
- 4.1 ALLGEMEINE DEFINITIONEN
- 4.1.1 Metasprache
- 4.1.2 Standard Generalized Markup Language (SGML)
- 4.1.3 Extensible Markup Language (XML)
- 4.2 EIGENSCHAFTEN VON BPML
- 4.3 BUSINESS PROCESS MODELING NOTATION (BPMN)
- 4.4 POSITIONIERUNG VON BPML IN WORKFLOW, INTEGRATION UND ERP
- 4.4.1 BPML und Workflow Systeme
- 4.4.2 BPML und Enterprise Application Integration (EAI)
- 4.4.3 BPML und ERP
- 4.5 WELCHE ZIELE HAT BPML?
- 5 AUSBLICK AUF MÖGLICHKEITEN BPML UND DIE DAMIT VORHANDENE EVOLUTION IN DER INFORMATIK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit untersucht die Business Process Modeling Language (BPML) als neuen Ansatz für die Entwicklung eines prozessorientierten Unternehmens. Dabei werden die Grundlagen des Business Process Managements (BPM) und die verschiedenen BPM Standards, darunter BPEL4WS und XLANG, betrachtet. Die Arbeit beleuchtet die Eigenschaften von BPML, ihre Positionierung im Kontext von Workflow, Integration und ERP-Systemen sowie die Ziele und Einsatzmöglichkeiten der Sprache.
- Einführung in das Business Process Management (BPM)
- Analyse verschiedener BPM-Standards
- Detaillierte Darstellung der Business Process Modeling Language (BPML)
- Bewertung der Einsatzmöglichkeiten von BPML in der Praxis
- Zusammenfassung der Potentiale von BPML für die Weiterentwicklung der Informatik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung zur Thematik und führt in das Thema Business Process Modeling Language (BPML) ein. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Business Process Management (BPM), beschreibt die Charakterisierung von Geschäftsprozessen und beleuchtet die verschiedenen Phasen des BPM. Das Kapitel analysiert auch die Ziele von BPMS und die Vorteile einer prozessorientierten Organisationsstruktur. Kapitel 3 gibt einen Überblick über verschiedene BPM-Standards, darunter WSFL, BPEL4WS und XLANG. Im Fokus von Kapitel 4 steht die BPML: Die Arbeit erläutert die allgemeinen Definitionen, Eigenschaften und die Positionierung von BPML in verschiedenen IT-Systemen. Schließlich werden die Ziele von BPML und die daraus resultierenden Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Informatik in Kapitel 5 dargestellt.
Schlüsselwörter
Business Process Modeling Language (BPML), Business Process Management (BPM), Workflow, Integration, Enterprise Resource Planning (ERP), Enterprise Application Integration (EAI), Web Services, XML, Standards, Prozessmanagement, Prozessorientierung, Geschäftsprozesse, Unternehmenssteuerung.
- Quote paper
- Michaela Bergmann (Author), 2004, Business Process Modeling Language (BPML). Ein neuer Weg für die Enwicklung zum prozessorientierten Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/29111