Zielkostenmanagement (Target Costing) ist eines der neueren Kostenmanagementsysteme. Die Grundidee fußt darauf, dass eine Kostenkorrektur bei marktreifen Produkten kaum noch sinnvoll möglich ist, da durch die Produktentwicklung wesentliche Kosten schon festgelegt sind. Insofern versucht die Zielkostenrechnung, sowohl den möglichen Kundennutzen eines Produktes wie auch den marktakzeptablen Preis im Vorhinein zu eruieren. Vom festgelegten Preis her werden dann retrograd die Produktionsprozesse so organisiert, dass der Zielpreis erreicht (oder unterschritten) werden kann.
Gerade in der Sozialwirtschaft finden wir nun einen Markt vor, der in Teilen sehr stark reguliert ist. Zwar sollen auch hier marktwirtschaftliche Mechanismen eine zunehmend stärkere Rolle spielen, doch steht in der Regel einer Vielzahl von Anbietern ein Oligopol oder gar Monopol auf der Nachfrageseite gegenüber. In manchen Segmenten dieses Marktes ist die Regulierung so stark, dass Preis und Leistungsanforderung einseitig von staatlicher Seite festgesetzt werden.
Da der Marktpreis von daher nur begrenzt durch den Anbieter beeinflusst werden kann, bietet sich die Idee des Target Costing als umfassendes Steuerungsinstrument an. Die Frage lautet dann, wie die eigenen Prozesse organisiert sein müssen, damit der festgesetzte Preis (einschließlich eines Gewinns) für den Anbieter auskömmlich ist.
Diese Untersuchung zeigt auf, inwieweit die Ideen des Target Costing für die Sozialwirtschaft hilfreich und übertragbar sind und was dies in der Konsequenz bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
- Anstelle eines Vorworts
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Methodisches Vorgehen und wissenschaftstheoretische Einordnung
- Grundzüge des „,klassischen“ Target Costing
- Geschichte und Definition
- Methodik
- Zielkostenfindung und Zielkostenfestlegung
- Zielkostenspaltung
- Zielkostenanalyse und Zielkostenerreichung
- Relevante Merkmale und Zielsetzungen des Target Costing
- Kostenmanagement
- Produktlebenszyklusorientierung und Vollkostenrechnung
- Marktorientierung und Segmentierung
- Mitarbeiterbezogene Aspekte
- Ergänzung des Target Costing durch die Prozesskostenrechnung
- Geschichte der Prozesskostenrechnung
- Methodik und zentrale Grundannahmen der Prozesskostenrechnung
- Verknüpfung von Target Costing und Prozesskostenrechnung
- Target Costing im Dienstleistungssektor
- Spezifische Merkmale von Dienstleistungen
- Die Anwendung von Target Costing im Dienstleistungssektor
- Erste Bewertung des „klassischen" Target Costing
- Grundzüge der Sozialwirtschaft
- Sozialwirtschaft - eine Klärung des Begriffs und der damit verbundenen Arbeitsfelder
- Der Kundenbegriff in der Sozialwirtschaft - das sozialrechtliche Dreiecksverhältnis
- Das „Markt"-Verständnis der Sozialwirtschaft
- Sozialunternehmen als Erbringer personenbezogener sozialer Dienstleistungen
- Kostenmanagement in der Sozialwirtschaft
- Übertragung des Target Costing-Ansatzes in die Sozialwirtschaft
- Target Costing in der Sozialwirtschaft – Aspekte der Übertragung
- Die organisationalen Voraussetzungen einer Target Costing Implementierung
- Aspekte des strategischen Kostenmanagements
- Das Ziel: Nutzenmaximierung für den Kunden
- No Frills! - Nicht das Beste, sondern das Notwendige.
- Die Verbindung von Target Costing und Prozesskostenrechnung in sozialwirtschaflichen Arbeitsfeldern
- Mitarbeiterorientierung und -motivation
- Target Costing - Probleme und Lösungspotentiale in der Übertragung
- Vollkostenrechnung vs. Teilkostenrechnung – Das Problem der Fixkostenproportionalisierung.
- Zielkostenspaltung - eine kritische Bewertung
- Das un-dynamische Target Costing - Kritik aus investitionsrechnerischer Perspektive
- Der unbekannte Dritte - Wie kalkulieren Sozialunternehmen im Dienstleistungs-Target Costing den „externen“ Faktor" und die Leistungsbereitschaft
- Schwierigkeiten und Fehler bei der Zielpreisbildung
- Der MEHR-Wert des Target Costing - eine analoge Übertragung mit erweiterten Ziel-Perspektiven
- Outcome statt Output - eine andere sozialwirtschaftliche Zielgröße für das Target Costing
- Target Costing als handlungsleitende Idee einer ,,wert"-orientierten Sozialwirtschaft
- Zum Schluss der Ausstieg
- Handlungsempfehlungen zur Einführung des Target Costing in sozialwirtschaftliche Arbeitsfelder
- Target Costing in der Sozialwirtschaft – Aspekte der Übertragung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Übertragung des Target Costing Ansatzes in die Sozialwirtschaft. Ziel ist es, die Anwendbarkeit und Relevanz dieses Kostenmanagementsystems für sozialwirtschaftliche Arbeitsfelder zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Übertragung des Target Costing auf den sozialwirtschaftlichen Kontext ergeben.
- Die Übertragbarkeit des Target Costing auf die Sozialwirtschaft
- Die Herausforderungen und Chancen der Zielkostenrechnung in sozialwirtschaftlichen Arbeitsfeldern
- Die Bedeutung von Mitarbeiterorientierung und -motivation im Kontext des Target Costing
- Die Rolle von Outcome statt Output als Zielgröße im sozialwirtschaftlichen Target Costing
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Einführung des Target Costing in der Sozialwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Zielkostenmanagement (Target Costing) ein und stellt die Relevanz des Ansatzes für die Sozialwirtschaft dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundzüge des „klassischen“ Target Costing, inklusive seiner Geschichte, Methodik und relevanten Merkmale. Es werden die Zielkostenfindung, Zielkostenspaltung und Zielkostenanalyse sowie die Verknüpfung mit der Prozesskostenrechnung behandelt. Das Kapitel schließt mit einer ersten Bewertung des „klassischen“ Target Costing.
Kapitel 3 widmet sich den Grundzügen der Sozialwirtschaft. Es werden der Begriff der Sozialwirtschaft, der Kundenbegriff im sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis, das „Markt“-Verständnis der Sozialwirtschaft und die Rolle von Sozialunternehmen als Erbringer personenbezogener sozialer Dienstleistungen beleuchtet. Abschließend wird das Kostenmanagement in der Sozialwirtschaft betrachtet.
Kapitel 4 untersucht die Übertragung des Target Costing-Ansatzes in die Sozialwirtschaft. Es werden die Aspekte der Übertragung, wie die organisationalen Voraussetzungen, das strategische Kostenmanagement, die Zielsetzung der Nutzenmaximierung für den Kunden, die Verbindung von Target Costing und Prozesskostenrechnung sowie die Mitarbeiterorientierung und -motivation, analysiert. Des Weiteren werden Probleme und Lösungspotentiale der Übertragung, wie die Vollkostenrechnung vs. Teilkostenrechnung, die Zielkostenspaltung, das un-dynamische Target Costing, die Kalkulation des „externen“ Faktors und die Schwierigkeiten bei der Zielpreisbildung, diskutiert. Abschließend werden der MEHR-Wert des Target Costing, die Verwendung von Outcome statt Output als Zielgröße und die Entwicklung einer „wert“-orientierten Sozialwirtschaft betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Zielkostenmanagement, Target Costing, Sozialwirtschaft, Kostenmanagement, Prozesskostenrechnung, Mitarbeiterorientierung, Nutzenmaximierung, Outcome, Wertorientierung, Handlungsempfehlungen.
- Grundzüge des „,klassischen“ Target Costing
- Quote paper
- Axel Pulm (Author), 2013, Target Costing in der Sozialwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/285993