EINLEITUNG
A. Ellis war der Erste, der den phänomenologischen Standpunkt vertrat, dass das menschliche Verhalten nicht primär von äußeren Einflüssen, sondern von subjektiver Sicht, Interpretation und Bewertung der erlebten Ereignisse gesteuert wird und diesen Standpunkt auch konsequent auf die Psychotherapie übertrug. „Emotionale Probleme und Verhaltensstörungen sind demnach nicht primär das Resultat bestimmter äußerer Umstände, sondern einer verzerrten, irrationalen Sichtweise dieser Umstände.“ Grundlage für diese verzerrten Auffassungen sind allgemeine irrationale Überzeugungen, Werthaltungen und Einstellungen eines Individuums, wie z.B. die Überzeugung, von allen Menschen geliebt werden zu müssen. Die rational – emotive Therapie (RET) nach A. Ellis ist mittlerweile als wichtiger Ansatz in der kognitiven Verhaltenstherapie etabliert und wird heute mit als Wegbereiter dieser bezeichnet. Unter anderem auch weil einzelne Themen sowohl auf konzeptioneller und theoretischer, als auch auf klinischer und empirischer Ebene kontinuierlich bearbeitet wurden. Das Prinzip der ABC – Theorie psychischer Störungen ist schon rund 2000 Jahre alt. Ellis hat allerdings dazu beigetragen, dass dieses Prinzip heute als selbstverständlich gilt. Beim ABC – Konzept bilden nicht die Ereignisse selbst, sondern ihre Bewertung Anlass für Störungen.
In dieser Arbeit werden Grundlagen der RET vermittelt, sowie auf therapeutisches Konzept und Besonderheiten der RET eingegangen wird. Anschließend folgt eine kritische Betrachtung der RET. „Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Vorstellung von den Dingen.“
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- STÖRUNGSMODELL
- Die Funktion von Überzeugungen
- Die Bedeutung von irrationalen Überzeugungen
- THERAPEUTISCHES KONZEPT
- Therapietheorie und Vorgehen des Therapeuten
- Klärung durch Disput
- Therapieverfahren
- Kognitive Techniken
- Emotive Techniken
- Behaviorale Techniken
- BESONDERHEITEN DER RET
- Interpretation des Therapeuten
- Die Bedeutung der Selbstbejahung
- KRITISCHE BETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Grundlagen und Anwendungen der rational-emotiven Therapie (RET) nach A. Ellis, insbesondere im Kontext von Angststörungen. Die Arbeit beleuchtet das Störungsmodell der RET, das therapeutische Konzept und die Besonderheiten der Methode, bevor sie mit einer kritischen Betrachtung der RET abschließt.
- Das ABC-Konzept als Grundlage der RET: Die Bedeutung von individuellen Bewertungen von Ereignissen für die Entstehung von psychischen Störungen.
- Die Rolle irrationaler Überzeugungen: Wie starre und unrealistische Erwartungen zu emotionalen Problemen führen können.
- Therapeutische Ansätze der RET: Kognitive, emotive und behaviorale Techniken zur Veränderung irrationaler Überzeugungen.
- Besonderheiten der RET: Die Bedeutung der Selbstbejahung und die Rolle des Therapeuten in der Veränderungsprozesse.
- Kritische Betrachtung der RET: Bewertung der Wirksamkeit und Limitationen der Methode.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Grundprinzipien der RET nach A. Ellis ein und erläutert, wie subjektive Interpretationen und Bewertungen von Ereignissen zu emotionalen Problemen führen können. Das Störungsmodell der RET wird im zweiten Kapitel detailliert dargestellt. Hierbei wird das ABC-Konzept vorgestellt, das die Interaktion zwischen aktivierenden Ereignissen, Überzeugungen und Konsequenzen beleuchtet. Es wird außerdem die Rolle von irrationalen Überzeugungen bei der Entstehung von Angststörungen hervorgehoben. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem therapeutischen Konzept der RET. Es werden die Theorien und Vorgehensweisen des Therapeuten, die Klärung durch Disput sowie die verschiedenen Therapieverfahren der RET, wie kognitive, emotive und behaviorale Techniken, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Rationale-Emotive Therapie, Angststörungen, irrationale Überzeugungen, ABC-Konzept, kognitive Umstrukturierung, emotionale Regulierung, Verhaltensänderung, Selbstbejahung, kritische Betrachtung.
- Arbeit zitieren
- Jessica Kiss (Autor:in), 2004, Die rational-emotive Therapie nach A. Ellis. Grundlagen und Anwendungen bei Angststörungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/28555