Der Kinderschutz in der Schule und der Beitrag der Lehrkräfte sind für die Prävention, Früherkennung und Intervention in Fällen der Gefährdung des Kindeswohls besonders wichtig. Nicht zuletzt deshalb, weil sich Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit in der Schule aufhalten und LehrerInnen mit am häufigsten Fälle, in denen Kinder misshandelt oder vernachlässigt werden, entdecken können. Hierbei ist vor allem eine gute Kooperation mit den KollegInnen, JugendsozialarbeiterInnen, SchulpsychologInnen und der Schulleitung notwendig. Ebenso wichtig ist die Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachbehörde, dem Jugendamt. Nur in gemeinsamer Verantwortung, können beide Stellen effektiv zum Kinderschutz beitragen. Mit einem geeigneten Instrument könnten LehrerInnen durch verbindliche Verfahren und Reaktionsketten mehr Handlungssicherheit erhalten und das Gefühl des „Alleinseins“ in Fällen von Kindeswohlgefährdung kann damit vermindert werden. Dieses Instrument kann zudem helfen, einen adäquaten Umgang mit den betroffenen Kindern, Jugendlichen und deren Eltern zu finden und es erleichtern, zusammen mit ihnen an Hilfemöglichkeiten zu arbeiten.
Durch zahlreiche Befragungen von SchulleiterInnen aller Schulformen und MitarbeiterInnen eines Jugendamtes wurde der Inhalt eines solchen Instruments, eines Handlungsleitfadens, ermittelt und dessen Notwendigkeit überprüft. Die Befragungen sollten vor allem die praktische Anwendbarkeit dieser Hilfestellung garantieren, da nur „Betroffene“ aus der Praxis die erforderlichen und nützlichen Inhalte benennen können.
Die Standardisierung fachlichen Handelns an Schulen und die verbindliche Form interinstitutioneller Zusammenarbeit zwischen Schulen und dem Jugendamt hilft, Barrieren abzubauen und die für den Kinderschutz notwendige Kooperation in eine richtige Richtung zu lenken. Es kann nur frühzeitig interveniert werden, wenn alle beteiligten Stellen, demzufolge auch Schulen und LehrerInnen, verantwortungsbewusst mit dem Thema Kinderschutz umgehen. Denn das Gesamtziel aller ist es, den Kindern und Jugendlichen einen guten Start in ihr weiteres Leben zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Danksagung
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 1.1. Kindeswohlgefährdung – ein komplexes Thema
- 1.2. Die rechtliche Grundlage des Kinderschutzes
- 1.2.1. Das SGB VIII
- 1.2.2. Der §8a SGB VIII
- 1.3. Die Schnittstellenproblematik zwischen Jugendamt und Schule
- 1.4. Zielsetzung und Forschungsfragen
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Kindeswohlgefährdung – Definition und Formen
- 2.2. Die Rolle der Schule im Kinderschutz
- 2.3. Die Aufgaben des Jugendamtes im Kinderschutz
- 2.4. Die Kooperation zwischen Jugendamt und Schule
- 3. Methodik
- 3.1. Forschungsdesign
- 3.2. Datenerhebung
- 3.2.1. Leitfadeninterview
- 3.3. Datenauswertung
- 4. Ergebnisse
- 4.1. Die Ergebnisse der Leitfadeninterviews
- 4.1.1. Die Sichtweise der SchulleiterInnen
- 4.1.2. Die Sichtweise des Jugendamtes
- 4.2. Analyse der Ergebnisse
- 5. Diskussion
- 5.1. Die Bedeutung der Kooperation zwischen Jugendamt und Schule
- 5.2. Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit
- 5.3. Handlungsempfehlungen für die Praxis
- 6. Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Zusammenarbeit von Jugendamt und Schulen im Landkreis XY im Hinblick auf den Kinderschutz und den Umgang mit Fällen der Gefährdung des Kindeswohls. Ziel ist es, die Schnittstellenproblematik zwischen beiden Institutionen zu analysieren und Handlungsempfehlungen für eine effektivere Kooperation zu entwickeln.
- Kindeswohlgefährdung und ihre Formen
- Die rechtlichen Grundlagen des Kinderschutzes
- Die Rolle von Schulen und Jugendämtern im Kinderschutz
- Die Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Schule
- Handlungsempfehlungen für eine effektivere Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Kindeswohlgefährdung ein und erläutert die rechtlichen Grundlagen des Kinderschutzes. Sie beleuchtet die Schnittstellenproblematik zwischen Jugendamt und Schule und formuliert die Zielsetzung und Forschungsfragen der Arbeit.
Das Kapitel „Theoretische Grundlagen“ definiert Kindeswohlgefährdung und ihre Formen, beschreibt die Rolle der Schule im Kinderschutz und die Aufgaben des Jugendamtes. Es analysiert die Kooperation zwischen Jugendamt und Schule und die Herausforderungen dieser Zusammenarbeit.
Das Kapitel „Methodik“ erläutert das Forschungsdesign, die Datenerhebung und die Datenauswertung der Arbeit. Es beschreibt die Durchführung der Leitfadeninterviews mit SchulleiterInnen und MitarbeiterInnen des Jugendamtes.
Das Kapitel „Ergebnisse“ präsentiert die Ergebnisse der Leitfadeninterviews und analysiert die Sichtweisen der SchulleiterInnen und des Jugendamtes. Es beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen.
Das Kapitel „Diskussion“ diskutiert die Bedeutung der Kooperation zwischen Jugendamt und Schule, die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit und formuliert Handlungsempfehlungen für die Praxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kindeswohlgefährdung, Kinderschutz, Jugendamt, Schule, Kooperation, Schnittstellenproblematik, Handlungsleitfaden, §8a SGB VIII, Landkreis XY.
- Quote paper
- Barbara Wunder (Author), 2014, Im Fokus der Kindeswohlgefährdungen. Die Schnittstellenproblematik des §8a SGB VIII zwischen Jugendamt und Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/284657