Das Erkenntnisziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, die soziologisch wie philosophisch gleichermaßen grundlegende Frage nach dem Verständnis von Individuum und Gesellschaft vor dem Hintergrund der Beschreibung zweier theoretischer Modelle von Identität zu erhellen. Da jede soziologische Beschäftigung mit der menschlichen Identität von einer allgemeinen Analyse des Verhältnisses von Person und Sozialität ausgehen muss, wird der Sozialisationsprozess als Zusammenspiel von individuellen Anlagen und Vergesellschaftung beschrieben, um seine Auswirkungen auf die Identität der Person zu verdeutlichen.
Die ausgewählten Ansätze in George Herbert Meads 'Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus' und Ernst Kriecks 'Philosophie der Erziehung' werden auf ihre Grundannahmen zum Verständnis von Individuum und Gesellschaft und ihres jeweiligen Identitätskonzepts hin analysiert und einander gegenübergestellt. Mit dieser Betrachtung soll "der blinde Fleck" der Soziologie dechiffriert und darauf hingewiesen werden, dass Soziologen bei ihrer theoretischen Arbeit immer auch mit philosophischen Fragen der Begriffsbestimmung konfrontiert sind bzw. ausgesprochen oder unausgesprochen von je spezifischen nichtsoziologischen Prämissen, von bestimmten Menschen- und Weltbildern, ausgehen. Mit dem Anspruch, einen Beitrag zur soziologischen Lesart Kriecks zu leisten, wagt sich die Arbeit auf ein bislang kaum aus soziologischer Perspektive bearbeitetes Feld. Dabei legt sie den Fokus auf die die genuin philosophischen Fragen, mit denen die gewählten Autoren bei ihrer theoretischen Arbeit konfrontiert waren und betont dabei die moralphilosophischen Elemente beider Ansätze.
Inhaltsverzeichnis
I... Einleitung
1.1 Das soziologische Werk Ernst Kriecks
1.2 Das soziologische Werk George Herbert Meads
II. Hauptteil
11.1 George Herbert Mead
II.1.1 Theoretische Voraussetzungen für Meads Werk
II.1.2 Übersetzungsprobleme
11.1.3 Sprache als Grundlage (höher)entwickelter Gesellschaften
11.1.4 Die Universalität von Erfahrungen
11.1.5 Play und Game: Zwei Stadien der Rollenübernahme
11.1.6 Verallgemeinerter Anderer
11.1.7 Gesellschaft
11.1.8 Das innere Gespräch: I und Me
11.1.9 Meads Definition von Identität
11.2 Ernst Krieck
11.2.1 Krieck als Soziologe - Die reine Erziehungswissenschaft
11.2.2 Das organische Weltbild Kriecks
11.2.3 Die Gesellschaft
11.2.4 Das Individuum
11.2.5 Die drei Phasen der geistigen menschlichen Entwicklung
11.2.6 Kriecks Definition von Identität
III. Schluss
111.1 Kriecks und Meads Definitionen von Identität im Vergleich
111.2 Krieck, Mead und der blinde Fleck der Soziologie
111.3 Die Bedeutung der Philosophie für die Soziologie
IV. Quellen- und Literaturverzeichnis
IV.. 1 Quellenverzeichnis
IV. 2 Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Florian Stenke (Author), 2013, Das Individuum in der Gesellschaft. Identitäts-Modelle bei Ernst Krieck und George Herbert Mead, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/284348