Die Lehre der Vier Weltreiche basiert auf den Danielbüchern 2 und 7 der Bibel. Besonders im Mittelalter versuchte man, die vorchristlich gedeuteten Königreiche mit konkreten Herrschaftsgebilden in Verbindung zu bringen. Allerdings geriet man in Erklärungsnot, als das Römische Reich als letztes Gebilde anfing sich aufzulösen. Eine Lösung lieferte die Lehre der translatio imperii, die Übertragung des Reiches.
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem mittelalterlichen Geschichtsdenken. Herausgearbeitet werden soll hierbei besonders, wie die mittelalterlichen Geschichtsschreiber versuchten, ihr Geschichtsbild in eine strukturelle Abfolge von Zeitabschnitten zu gliedern. Ganz speziell geht es um die von den mittelalterlichen Geschichtsschreibern gedeutete Einteilung der Weltgeschichte in vier Weltreiche.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundlage der Vier-Reiche-Lehre - die Danielbücher
- Daniel 2 – der Traum Nebukadnezars
- Daniel 7 der Traum Daniels
- Vergleich
- Mittelalterliche Deutung der Danielbücher
- Translatio Imperii
- Das Geschichtsbild Ottos von Freising
- Chronica sive Historia de duabus civitatibus
- Weltreichlehre
- Civitas dei
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht das Geschichtsdenken im Mittelalter, insbesondere die Einteilung der Weltgeschichte in vier Weltreiche. Sie analysiert die Grundlage dieser Lehre in den biblischen Danielbüchern und beleuchtet die Deutung der Prophezeiungen durch mittelalterliche Geschichtsschreiber. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Geschichtsbild Ottos von Freising und seiner Chronica sive historia de duabus civitatibus, die als ein Beispiel für die konventionelle Vorstellungswelt des hohen Mittelalters dient.
- Die Vier-Reiche-Lehre und ihre biblischen Grundlagen in den Danielbüchern
- Die Deutung der Danielbücher durch mittelalterliche Geschichtsschreiber
- Das Geschichtsbild des hohen Mittelalters und seine Repräsentation durch Otto von Freising
- Die Chronica sive historia de duabus civitatibus als Beispiel für die mittelalterliche Geschichtsschreibung
- Die Rolle der Translatio Imperii im mittelalterlichen Geschichtsdenken
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt die Bedeutung des Geschichtsbewusstseins im Mittelalter. Sie erläutert die Forschungsfrage und stellt die wichtigsten Quellen und Autoritäten vor.
- Die Grundlage der Vier-Reiche-Lehre - die Danielbücher: Dieses Kapitel beleuchtet die biblischen Grundlagen der Vier-Reiche-Lehre und analysiert den Traum Nebukadnezars und dessen Deutung durch Daniel. Es stellt die Bedeutung der Danielbücher für die mittelalterliche Geschichtsschreibung dar.
- Mittelalterliche Deutung der Danielbücher: Dieses Kapitel widmet sich der Interpretation der Danielbücher durch mittelalterliche Geschichtsschreiber. Es analysiert die Verbindung zwischen den prophetischen Texten und realen Herrschaftsgebilden und untersucht die zeitliche Begrenzung der Vier Weltreiche.
- Translatio Imperii: Dieses Kapitel beschreibt die Lehre der Reichsübertragung, ein wichtiger Bestandteil des mittelalterlichen Geschichtsdenkens. Es analysiert die Verbindung zwischen der Translatio Imperii und der Vier-Reiche-Lehre und untersucht die Rolle der Lehre in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung.
- Das Geschichtsbild Ottos von Freising: Dieses Kapitel stellt das Geschichtsbild des hochmittelalterlichen Klerikers Otto von Freising vor und analysiert seine Chronica sive historia de duabus civitatibus als Beispiel für die konventionelle Vorstellungswelt der Epoche. Es untersucht die Bedeutung der Chronik für die heutige historische Forschung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Vier-Reiche-Lehre, die Danielbücher, mittelalterliche Geschichtsschreibung, das Geschichtsbild des hohen Mittelalters, Otto von Freising, Chronica sive historia de duabus civitatibus und die Translatio Imperii. Weitere wichtige Begriffe sind Bibelinterpretation, Prophetie, Geschichtsbewusstsein, Weltreich, Reichsübertragung und zeitgenössische Vorstellungswelt.
- Arbeit zitieren
- Julius Ledge (Autor:in), 2014, Geschichtsschreibung im Mittelalter. Die Einteilung der Weltgeschichte in Vier Weltreiche, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/283675