Das Thema dieser Arbeit ist die Inszenierung von Bildhinhalten durch bildgestalterische Mittel im Fotojournalismus bzw. der Pressefotografie und die damit verbundene Konstruktion von Wirklichkeit im/durch den Fotojournalismus. Die Auseinandersetzung erfolgt anhand einer Literaturrecherche. Es wird festgestellt, dass die dem Fotojournalisten während der Aufnahme zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Bildgestaltung den Inhalt einer Pressefotografie inszenieren und somit die Bildaussage verfälschen können. Davon Gebrauch zu machen, wird durch ökonomische und kommerzielle Handlungsmotive, wie u.a. der Selektion nach Aufmerksamkeitspotenzial, d.h. Nachrichtenwert begünstigt. Weiter wird festgestellt, dass Objektivität bzw. Authentizität keine inhärente Eigenschaft des Fotojournalismus/der Pressefotografie darstellt. In Zusammenhang damit entsteht Wirklichkeitskonstruktion im Fotojournalismus. Es wird weiter deutlich, dass Medien laut des Konstruktivismus „die eine Wirklichkeit“ nicht transportieren können, genauso wenig der Fotojournalismus. An dieser Stelle wird sowohl die informative Bildunterschrift als auch die visuelle Medienkompetenz des Rezipienten für eine kritische Meinungsbildung bedeutsam.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Hauptteil
- 1 Fotojournalismus
- 1.1 Fotojournalismus – Definition und Tätigkeiten
- 1.2 Das Pressefoto - Funktionen und Besonderheiten
- 2 Manipulationsmöglichkeiten im Produktionsprozess eines Pressefotos
- 2.1 Manipulation
- 2.2 Inszenierung von Bildinhalten als Manipulation
- 2.3 Die neue Bildwirklichkeit als inszenierende Manipulation
- 2.4 Gestaltungsmittel der Bildkomposition als inszenierende Manipulation
- 3 Ökonomische und kommerzielle Ursachen für eine gestalterisch-inszenierende Bildmanipulation
- 3.1 Aufmerksamkeitsökonomie und Verkauf
- 3.2 Selektion anhand des Nachrichtenwertes als ökonomisches Handlungsmotiv
- 3.2.1 Der Schlüsselbild-Effekt
- 3.3 Kunstkommerzielle Verwendung von Pressebildern - der World Press Photo Award
- 4 Konstruktion von Wirklichkeit im Fotojournalismus
- 4.1 Objektivitätsanspruch und Authentizität im Fotojournalismus
- 4.2 Wirklichkeit im Konstruktivismus
- 4.2.1 Medienwirklichkeit - Die ptolemäische und kopernikanische Perspektive
- 4.3 Wirklichkeitskonstruktion im Fotojournalismus – das Pressefoto als Ausschnitt der Realität
- 5 Möglichkeiten zur Reduktion von Wirklichkeitskonstruktion
- 5.1 Die Bildunterschrift
- 5.2 Visual Literacy
- 1 Fotojournalismus
- III Fazit
- IV Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bakkalaureatsarbeit befasst sich mit der Konstruktion von Wirklichkeit im Fotojournalismus. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Ursachen der Anwendung von bildkompositorischen Mitteln zur gestalterisch-inszenierenden Manipulation während der Aufnahme einer Pressefotografie zu untersuchen. Die Arbeit analysiert, wie bildgestalterische Mittel den Inhalt eines Pressefotos beeinflussen und somit die Bildaussage verfälschen können.
- Inszenierung von Bildinhalten durch bildgestalterische Mittel im Fotojournalismus
- Konstruktion von Wirklichkeit im/durch den Fotojournalismus
- Ökonomische und kommerzielle Handlungsmotive im Fotojournalismus
- Objektivitätsanspruch und Authentizität im Fotojournalismus
- Medienwirklichkeit und Wirklichkeitskonstruktion im Konstruktivismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Sie stellt die Forschungsfrage und die Methode der Arbeit vor.
Das Hauptteil der Arbeit befasst sich mit der Analyse der Manipulationsmöglichkeiten im Produktionsprozess eines Pressefotos. Es werden verschiedene Gestaltungsmittel der Bildkomposition vorgestellt, die zur Inszenierung von Bildinhalten und zur Manipulation der Bildaussage eingesetzt werden können.
Weiterhin werden die ökonomischen und kommerziellen Ursachen für eine gestalterisch-inszenierende Bildmanipulation untersucht. Es wird gezeigt, wie die Selektion nach Aufmerksamkeitspotenzial und Nachrichtenwert die Bildgestaltung beeinflussen kann.
Im Anschluss wird die Konstruktion von Wirklichkeit im Fotojournalismus beleuchtet. Es wird der Objektivitätsanspruch des Fotojournalismus hinterfragt und die Rolle des Konstruktivismus in der Medienwirklichkeit erläutert.
Abschließend werden Möglichkeiten zur Reduktion von Wirklichkeitskonstruktion im Fotojournalismus vorgestellt. Die Bedeutung der Bildunterschrift und der visuellen Medienkompetenz des Rezipienten für eine kritische Meinungsbildung wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Fotojournalismus, Pressefotografie, Bildkomposition, Inszenierung, Manipulation, Wirklichkeitskonstruktion, Objektivität, Authentizität, Konstruktivismus, Medienwirklichkeit, Visual Literacy, Bildunterschrift, Nachrichtenwert, Aufmerksamkeitspotenzial, Ökonomie, Kommerz.
- Quote paper
- Melanie Maiterth (Author), 2014, Konstruktion von Wirklichkeit im Fotojournalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/281626