Im Folgenden möchte ich die unterschiedlichen Auswirkungen einer postpartalen Erkrankung auf Kinder herausarbeiten. Hierbei konzentriere ich mich vornehmlich auf das Säuglings- und Kleinkindalter, wende mich aber auch den langfristigen Folgen zu, die für ältere Kinder relevant sind. Im Anschluss daran werde ich verschiedene Interventions- und Hilfsmöglichkeiten genauer beleuchten, die vor allem im interdisziplinären Bereich angesiedelt sind. Hierbei richte ich meinen Blick auf präventive Maßnahmen sowie auf pädagogische und therapeutische Ansätze, die speziell auf Mütter und ihre Kinder ausgerichtet sind.
Jede Lebenslage, die zu drastischen Veränderungen im Familiensystem führt, birgt automatisch Stress- und Belastungsfaktoren in sich. Die Auswirkungen depressiver Störungen treffen somit nicht nur die erkrankte Person, sondern sie werden zum Problem für das ganze Familiensystem. In diesem Zusammenhang kann man davon sprechen, dass psychische Erkrankungen Familienkrankheiten sind. Dass auch Kinder in dieses Familiensystem eingebunden sind und somit unter der Erkrankung der Eltern leiden, war lange Zeit nicht im Bewusstsein der Fachöffentlichkeit. Noch vor einigen Jahren wurden sie als vergessene Risikogruppe klassifiziert. 1996 diskutierte man auf dem Kongress „Hilfen für Kinder psychisch Kranker“ die vielfältigen Probleme, denen Kinder depressiver Eltern ausgesetzt sind. Dabei erkannte man, dass sie unter erheblichen Belastungen leiden, die tief greifende Auswirkungen auf ihre Lebenssituation haben
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Begriffsbestimmung
- Depressionen
- Pränatal und postpartal/postnatal
- Depressionen in der Postpartalzeit
- Postpartale Depressionen und ihre Folgen für die Kinder
- Psychische Erkrankungen als Familienerkrankungen
- Die Lebenssituation betroffener Kinder
- Auswirkungen von postpartalen Erkrankungen auf die Kinder
- Langfristige Auswirkungen
- Regulationsstörungen in der frühen Kindheit
- Störung der Mutter-Kind-Interaktion
- Deprivationsverhalten
- Schutzfaktoren für die psychische Entwicklung
- Hilfs- und Interventionsmöglichkeiten
- Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit
- Psychoanalyse im sozialen Feld
- Gesetzliche Grundlagen
- Kooperation Jugendhilfe und Psychiatrie
- Präventive Hilfsangebote
- Geburtsvorbereitungskurse
- Edinburgh Postnatal Depression Scala (EPDS)
- Feinfühligkeitstraining
- Interventionsangebote für Mütter und ihre Kinder
- Schreibaby-Ambulanz
- Modellprojekt „Patenschaften“
- Kindergruppenprojekt AURYN
- Säuglings-Mutter-Psychotherapie
- Stationäre Mutter-Kind-Behandlung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Auswirkungen postpartaler Depressionen auf Kinder und untersucht verschiedene Interventions- und Hilfsmöglichkeiten, die insbesondere im interdisziplinären Bereich angesiedelt sind. Dabei liegt der Fokus auf dem Säuglings- und Kleinkindalter, wobei auch langfristige Folgen für ältere Kinder betrachtet werden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "postpartale Depression"
- Analyse der Auswirkungen postpartaler Depressionen auf die Entwicklung von Kindern
- Bedeutung von Schutzfaktoren für die psychische Entwicklung von Kindern
- Vorstellung von Interventions- und Hilfsmöglichkeiten für Mütter und ihre Kinder
- Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der postpartalen Depressionen und ihrer Auswirkungen auf Kinder ein. Das zweite Kapitel liefert eine allgemeine Begriffsbestimmung, die den Fokus auf Depressionen im Allgemeinen und die spezifische Bedeutung des Begriffs „postpartal“ legt.
Kapitel drei beschäftigt sich detailliert mit den Auswirkungen postpartaler Depressionen auf Kinder. Es werden unterschiedliche Auswirkungen auf die psychische Entwicklung von Kindern, wie Langfristige Auswirkungen, Regulationsstörungen in der frühen Kindheit, Störung der Mutter-Kind-Interaktion und Deprivationsverhalten, untersucht.
Kapitel vier befasst sich mit Hilfs- und Interventionsmöglichkeiten für betroffene Mütter und ihre Kinder.
Kapitel fünf widmet sich dem Thema „Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit“.
Schlüsselwörter
Postpartale Depression, Kinder, Entwicklung, psychische Erkrankungen, Hilfsmöglichkeiten, Interventionsangebote, Ressourcenorientierung, Soziale Arbeit, präventive Maßnahmen, Mutter-Kind-Beziehung.
- Quote paper
- Diplom- Sozialpädagogin Stephanie Herrmann (Author), 2006, Die Folgen von postpartalen Depressionen auf Kinder und Hilfsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/280835