„Am Anfang war Napoleon.“ So eröffnet Thomas Nipperdey seine Deutsche Geschichte. Treffender hätte er sie nicht einleiten können, nicht nur in Bezug auf Deutschland, sondern gerade und ganz besonders mit Blick auf das neue Gesicht Europas. Napoléon hatte die Karte Europas nachhaltig verändert, sodass viele Neuerungen beibehalten wurden. Doch erst der Wiener Kongress nahm sich der dauerhaften Neugestaltung Europas an. Die Wiener Nachkriegsordnung sorgte für eine jahrzehntelange Friedensperiode, die erst durch den Krimkrieg und die späteren Kriege um die deutsche Reichseinigung endgültig aufgehoben wurde. Doch die Idee des Kongresses, das Mächtekonzert, sollte noch lange weiter bestehen. Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit der Wiener Kongress und die von ihm geschaffene Ordnung Europas als politischer Integrationsprozess betrachtet werden kann. Dabei richtet sich der Blickpunkt ausschließlich auf die politische Ebene.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Aufbau und Methodik
- Forschungsstand
- Definition: Außenpolitische Integration
- Das Ende Napoléons und der erste Pariser Friede
- Der Wiener Kongress
- Voraussetzungen und Aufgaben
- Bestimmungen des Wiener Kongresses
- Der Deutsche Bund als stabilisierendes Element
- Der Wiener Konsensfrieden
- Das europäische Bündnissystem
- Der Zweite Pariser Frieden
- Die „Heilige Allianz“
- Die „Quadrupelallianz“
- Die Wiener Ordnung und das europäische Konferenzsystem
- Die Ära der Kongressdiplomatie 1818-1822
- Das Mächtekonzert und die Revolutionen in Europa
- Die Ost/West-Blockbildung
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht, inwieweit der Wiener Kongress und die von ihm geschaffene Ordnung Europas als politischer Integrationsprozess betrachtet werden kann. Der Fokus liegt dabei ausschließlich auf der politischen Ebene und betrachtet die Zeit vom Beginn des Kongresses bis zu den Revolutionsjahren um 1830. Die Arbeit analysiert die wichtigsten Entscheidungen des Wiener Kongresses und der anschließenden Konferenzen, um die Frage nach der politischen Integration Europas zu beantworten.
- Der Wiener Kongress als Beginn des europäischen Integrationsprozesses
- Die Rolle des Deutschen Bundes in der europäischen Ordnung
- Das europäische Bündnissystem und die „Heilige Allianz“
- Die Kongressdiplomatie und das Mächtekonzert
- Die Auswirkungen der Revolutionen um 1830 auf die europäische Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Fragestellung der Arbeit ein und erläutert den Aufbau und die Methodik. Sie beleuchtet auch den Forschungsstand zum Thema des Wiener Kongresses und der europäischen Nachkriegsordnung. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der außenpolitischen Integration, der im Zentrum der Arbeit steht. Das dritte Kapitel beschreibt die historischen Bedingungen, die zum Wiener Kongress führten, und beleuchtet das Ende der Herrschaft Napoléons. Das vierte Kapitel analysiert die Voraussetzungen und Aufgaben des Wiener Kongresses sowie dessen Bestimmungen, insbesondere in Bezug auf den Deutschen Bund. Es untersucht auch die auf dem Wiener Kongress ausgehandelten Bestimmungen und analysiert den Wiener Konsensfrieden. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem europäischen Bündnissystem, insbesondere mit der Heiligen Allianz und der Quadrupelallianz. Es beleuchtet auch die kurzzeitige Rückkehr Napoléons und dessen Bedeutung für die Bündnisse. Das sechste Kapitel widmet sich der Wiener Ordnung und dem europäischen Konferenzsystem, einschließlich der Kongressdiplomatie und des Europäischen Konzerts. Es analysiert die Reaktionen auf die Revolutionen um 1830 und die Entstehung der Ost/West-Blockbildung. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortet die eingangs gestellte Frage.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Wiener Kongress, die europäische Integration, die Kongressdiplomatie, das Mächtekonzert, die Heilige Allianz, die Quadrupelallianz, der Deutsche Bund, die Revolutionen um 1830 und die Ost/West-Blockbildung. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Wiener Kongresses auf die europäische Ordnung und untersucht, inwieweit er als Beginn eines europäischen Integrationsprozesses betrachtet werden kann.
- Quote paper
- Florian Kistner (Author), 2014, Wiener Kongress und europäische Konferenzdiplomatie bis 1830 als Beginn des europäischen Integrationsprozesses, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/278936