„…die Frauenklöster der Zisterzienser vermehrten sich, und ihre Zahl wuchs ins Unermeßliche, wie die der Sterne am Himmel…“
Anhand dieser bildlichen Metapher verglich Jakob von Vitry (1180-1254) den großen Zustrom von Frauen in Klöster im 13. Jahrhundert. Es stellt sich die Frage, warum zu dieser Zeit so viele Frauen in die neuen religiösen Verbände, Stifte und Orden drängten und wer an der Entstehung beteiligt war. Am Beispiel des zisterzienserischen Ordens möchte ich die Gründe für die Entstehung von Nonnenkonventen und die Motive zum Eintritt der Frauen anhand ihrer Herkunft und der Vorteile der klösterlichen Lebensweise ermitteln. Wie gestalteten sich Alltag, Ämterverteilung und Zugang zur Bildung in der Gemeinschaft?
Ausgehend von der Entwicklungsgeschichte von Zisterzienserinnenklöstern im 12. und 13. Jahrhundert werde ich im zweiten Teil der Arbeit die weibliche klösterliche Lebenswelt in Alltag, Ämtern und Bildung darlegen. Abschließend möchte ich das Verhältnis der Nonnen zu ihren Ordensbrüdern klären, ihre Akzeptanz in der Kirche und ihre Stellung im Orden aufzeigen. Die Literaturlage ist besonders zu den zisterzienserischen Frauenkonventen im Spätmittelalter in Deutschland umfangreich.
Meine Motivation beruht auf meinem Interesse, eine spezielle Lebensform von Frauen im Mittelalter zu erfahren, um die soziale und gesellschaftliche Lage der Frauen in den größeren sozialgeschichtlichen Kontext einordnen zu können. Waren Nonnen nicht sogar emanzipierter als ihre Zeitgenossinnen? Lebten sie nicht eine Lebensform, die bisher nur dem männlichen Geschlecht vorbehalten war?
Meine Fragestellung zielt zuerst auf die Lebensentscheidung der Frauen und richtet sich dann auf ihre Stellung innerhalb des zisterzienserischen Ordens.
Der Umgang mit der Beteiligung von Frauen in der Kirche war für die männlichen Kirchenvertreter nicht einfach. Aber auch die Nonnen hatten Schwierigkeiten, religiöse Regeln, die bisher für Männer ausgelegt waren, anzupassen. Wie weit reichten ihre Befugnisse in einer religiösen Welt, die bisher von Männern dominiert wurde?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Klöster der Zisterzienserinnen
- Die Entstehung der Frauenklöster des Zisterzienserordens
- Die Herkunft der Schwestern
- Der Eintritt ins Kloster
- Die Lebensweise der Zisterzienserinnen
- Klösterlicher Alltag
- Die wichtigsten Ämter und die wirtschaftliche Stellung
- Die Bildungschancen der Frauen im Kloster
- Das Verhältnis zu den Glaubensbrüdern
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Lebensweise von Zisterzienserinnenklöstern im 12. und 13. Jahrhundert. Sie beleuchtet die Gründe für den starken Zuzug von Frauen in diese Klöster, die soziale Herkunft der Nonnen, sowie ihren Alltag, ihre Ämter und Bildungschancen. Schließlich wird das Verhältnis der Nonnen zu ihren männlichen Ordensbrüdern und ihre Stellung innerhalb der Kirche analysiert.
- Die Entstehung von Frauenklöstern im Zisterzienserorden
- Soziale Herkunft und Eintritt der Nonnen in die Klöster
- Alltag, Ämter und Bildung der Zisterzienserinnen
- Das Verhältnis der Nonnen zu den Glaubensbrüdern und ihre Stellung in der Kirche
- Die Lebensentscheidung von Frauen im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für den starken Anstieg an Frauenklöstern im 13. Jahrhundert im Zisterzienserorden vor. Sie beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit, der die Entstehung der Klöster, die Lebensweise der Nonnen und ihr Verhältnis zu den Glaubensbrüdern untersucht. Die Autorin erläutert ihr persönliches Interesse an der Thematik und ihre Motivation, die Lebensform von Frauen im Mittelalter besser zu verstehen und in den größeren sozialgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Sie fragt nach der Emanzipation von Nonnen im Vergleich zu ihren Zeitgenossinnen und ihrer Stellung innerhalb des Ordens.
Die Klöster der Zisterzienserinnen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung der Frauenklöster des Zisterzienserordens, der sozialen Herkunft der Nonnen und ihrem Weg ins Kloster. Der starke Anstieg der Frauenklöster im 12. Jahrhundert wird durch gesellschaftliche Umbrüche und den Aufbau von Klöstern durch wohlhabende Stifter erklärt. Die Stifter motivierte oft Dankbarkeit, die Versorgung ihrer Töchter oder das Streben nach gesellschaftlichem Ansehen. Die Nonnen stammten meist aus dem Hochadel, jedoch lebten auch Frauen aus angesehenen Patrizierfamilien in den Klöstern. Es gab Regeln, um die Macht einflussreicher Familien zu begrenzen, die aber nicht immer erfolgreich umgesetzt wurden. Der Klostereintritt erfolgte oft in jungen Jahren, teilweise ohne das Mitspracherecht der Frauen, oft aus ökonomischen Erwägungen der Familie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Die Klöster der Zisterzienserinnen im 12. und 13. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Lebensweise von Zisterzienserinnenklöstern im 12. und 13. Jahrhundert. Sie beleuchtet die Gründe für den starken Zuzug von Frauen in diese Klöster, die soziale Herkunft der Nonnen, ihren Alltag, ihre Ämter und Bildungschancen sowie das Verhältnis der Nonnen zu ihren männlichen Ordensbrüdern und ihre Stellung innerhalb der Kirche.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die Entstehung von Frauenklöstern im Zisterzienserorden, die soziale Herkunft und der Eintritt der Nonnen in die Klöster, der Alltag, die Ämter und die Bildung der Zisterzienserinnen, das Verhältnis der Nonnen zu den Glaubensbrüdern und ihre Stellung in der Kirche, sowie die Lebensentscheidung von Frauen im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel über die Klöster der Zisterzienserinnen (Entstehung, Herkunft der Schwestern, Eintritt ins Kloster), die Lebensweise der Zisterzienserinnen (Alltag, Ämter, wirtschaftliche Stellung, Bildungschancen), das Verhältnis zu den Glaubensbrüdern und einen Schluss. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Gründen für den starken Anstieg an Frauenklöstern im 13. Jahrhundert im Zisterzienserorden vor. Sie beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit und erläutert das persönliche Interesse der Autorin an der Thematik und ihre Motivation, die Lebensform von Frauen im Mittelalter besser zu verstehen und in den größeren sozialgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Es wird auch die Frage nach der Emanzipation von Nonnen im Vergleich zu ihren Zeitgenossinnen und ihrer Stellung innerhalb des Ordens gestellt.
Worauf konzentriert sich das Kapitel über die Klöster der Zisterzienserinnen?
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung der Frauenklöster des Zisterzienserordens, der sozialen Herkunft der Nonnen und ihrem Weg ins Kloster. Es wird der starke Anstieg der Frauenklöster im 12. Jahrhundert erklärt, die soziale Herkunft der Nonnen (meist Hochadel, aber auch Patrizierfamilien) beleuchtet und der Klostereintritt, oft in jungen Jahren und aus ökonomischen Erwägungen der Familie, beschrieben. Auch die Regeln zur Begrenzung des Einflusses einflussreicher Familien werden thematisiert.
Was wird im Kapitel über die Lebensweise der Zisterzienserinnen behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den klösterlichen Alltag, die wichtigsten Ämter und die wirtschaftliche Stellung der Zisterzienserinnen sowie deren Bildungschancen. Konkrete Details zu diesen Aspekten werden in der vollständigen Arbeit dargelegt.
Wie wird das Verhältnis der Zisterzienserinnen zu den Glaubensbrüdern behandelt?
Dieses Kapitel analysiert das Verhältnis der Nonnen zu ihren männlichen Ordensbrüdern und ihre Stellung innerhalb der Kirche. Weitere Details dazu sind im vollständigen Text enthalten.
- Quote paper
- Sara Maria Strobel (Author), 2009, Das mittelalterliche Leben im Kloster. Die Frauen des Zisterzienserordens, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/277892