Informationsasymmetrie, die Komplexität und häufigen Neuerungen der Leistungen im Gesundheitswesen erschweren den Zugang zu Pflegeleistungen enorm. Personen, die akut erkranken, sind gerade dann nur schwer in der Lage, die für sich notwendigen Hilfen zu identifizieren, auszuwählen und zu koordinieren. Um in dieser, für den Betroffenen meist bedrohlichen Situation Unterstützung zu bieten, wurde das Case Management (Fallmanagement) eingeführt. Case Management wurde in den USA entwickelt steht für eine Optimierung des Hilfeprozesses durch Heranziehen und Nutzung verschiedener Netzwerke unter ständiger Berücksichtigung der Bedürfnisse der betroffenen Person
(Löcherbach 2002: 203).
Die Charakteristika des Case Management Prozesses beinhalten eine Orientierung der Bedürfnisse am Fall, Koordination der Hilfeleistungen, Transparenz der verschiedenen Prozesse, Subsidiarität der Versorgung, ineinander greifende Hilfeleistungen und die Gewährleistung einer anhaltenden und bedarfsorientierten Versorgung (DGCC 2011: 2).
Als Indikation für das Case Management sind das „Vorliegen einer komplexen Bedarfslage, die Beteiligung von mehreren Leistungsanbietern, die aufeinander abgestimmt werden müssen im Einzelfall, um Versorgungsintegration zu gewährleisten, das Nicht-Greifen von Regelversorgungspfaden in dem besonderen Einzelfall, fehlenden Ressourcen des Adressaten-/Klienten Systems, so dass professionelle Hilfe notwendig ist und die (Herstellung der) Einwilligung seitens des Adressaten-/Klienten Systems zum Case- Management “ (DGCC 2011: 3) zu nennen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pflegesetting
- Die Person im Case Managementprozess
- Intake, Klärung
- Assessment
- Pflegediagnosen
- Identifikation des sozialen Netzwerks
- Serviceplanung/Maßnahmenplanung
- Ethische Aspekte
- Pflegerische/Betreuerische Interventionen
- Überprüfen der Evidenz
- Überblick über den Hilfebedarf
- Linking
- Monitoring
- Evaluation
- Reflexion und Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, die prozesshafte Fallsteuerung im Case Management anhand eines fiktiven Falles transparent darzustellen. Dabei soll die Notwendigkeit des Case Managements im Falle von komplexen und bedürftigen Patientinnen wie Frau S. verdeutlicht werden.
- Die Bedeutung des Case Managements bei komplexen Bedarfslagen und Mehrfachproblematiken
- Die verschiedenen Phasen des Case Management Prozesses und ihre konkrete Anwendung im Fallbeispiel
- Die Identifikation und Berücksichtigung des sozialen Netzwerks und individueller Bedürfnisse der Patientin
- Die Koordination und Vernetzung verschiedener Akteure im Gesundheitswesen zur Sicherstellung einer bedarfsorientierten Versorgung
- Die Bedeutung der ethischen Aspekte und der Einverständniserklärung der Patientin im Case Management Prozess
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert die Bedeutung des Case Managements im komplexen Gesundheitswesen und erläutert die Notwendigkeit einer individuellen und bedarfsorientierten Unterstützung von Patientinnen. Sie stellt den fiktiven Fall von Frau S. vor, der die Grundlage für die Fallanalyse in dieser Hausarbeit bildet.
Pflegesetting
Dieses Kapitel beschreibt den Pflegesetting der Frauenklinik im Klinikum Kassel, in der Frau S. behandelt wird. Dabei werden die relevanten Strukturen des Brustzentrums und die spezifischen Angebote der Klinik vorgestellt.
Die Person im Case Managementprozess
Intake, Klärung
Die Intake-Phase beschreibt die erste Kontaktaufnahme zwischen dem Case Manager und Frau S. Es werden die Voraussetzungen für den Case Management Prozess geklärt und die Ziele des Prozesses gemeinsam mit Frau S. festgelegt.
Assessment
Das Assessment fokussiert auf die detaillierte Erhebung und Dokumentation der relevanten Informationen und Bedürfnisse von Frau S. Es werden die Pflegediagnosen, die Identifikation des sozialen Netzwerks und die aktuelle Lebenssituation von Frau S. beleuchtet.
Serviceplanung/Maßnahmenplanung
In dieser Phase wird die Serviceplanung im Detail beschrieben. Die benötigten Leistungen und Ziele werden formuliert und die ethischen Aspekte des Case Management Prozesses werden beleuchtet. Außerdem werden die notwendigen pflegerischen Interventionen und die Überprüfung der Evidenz in diesem Kapitel behandelt.
Linking
Das Linking beschreibt die Vermittlung und Verknüpfung der im Einzelfall benötigten Leistungen und Ressourcen für Frau S. Es wird die Koordination und Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Gesundheitswesen dargestellt.
Monitoring
Das Monitoring stellt die stetige Überwachung und Kontrolle der Unterstützungsnetzwerke und die Steuerung des Case Management Prozesses in den Vordergrund.
Schlüsselwörter
Case Management, Fallmanagement, Gesundheitswesen, Pflege, Patientin, Patientinnenversorgung, Bedarfserhebung, Assessment, Serviceplanung, Linking, Monitoring, Koordination, Vernetzung, ethische Aspekte, soziale Netzwerke, Ressourcen, Bedürfnisorientierung, Frau S.
- Quote paper
- Anja Preis-Heil (Author), Svenja Walther (Author), 2014, Prozesshafte Steuerung im Case Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/277593