„Das Karussell“ ist ein Gedicht von Rainer Maria Rilke, das er im Jahr 1906 schrieb. Es gehört zu den „Neuen Gedichten“, die im Jahr 1907 erschienen und während Rilkes Aufenthalt in Paris entstanden sind. Das Karussell, das Rilke in seinem Gedicht beobachtet, hat sich zu jener Zeit im Jardin du Luxembourg befunden, wie aus dem Untertitel des Gedichts hervorgeht.
Da auf inhaltlicher Ebene selbst nur wenig geschieht, liegt es zunächst nahe, das Gedicht anhand seiner formalen Struktur zu interpretieren. Viele Stilmittel hier unterstützen das Motiv der Bewegung, die zentrales Merkmal der klassischen Moderne war und die auch dieses Gedicht zum Thema macht. So unterstützen fast alle der beschriebenen Besonderheiten das Bild des sich drehenden Karussells.
Inhaltsverzeichnis
- Formale Analyse
- Interpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Gedicht „Das Karussell“ von Rainer Maria Rilke, verfasst 1906 in Paris, erforscht die Bewegung und die flüchtigen Eindrücke eines Karussells im Jardin du Luxembourg. Das Gedicht stellt die Bewegung, ein zentrales Merkmal der klassischen Moderne, in den Vordergrund und betrachtet die Welt aus der Perspektive eines Beobachters, der die sich drehenden Figuren und Tiere auf dem Karussell beobachtet.
- Die Bewegung als zentrales Merkmal der klassischen Moderne
- Die flüchtigen Eindrücke und die Wahrnehmung der Welt durch einen Beobachter
- Die Beschreibung des Karussells als Dinggedicht
- Die Verwendung sprachlicher Mittel zur Veranschaulichung der Bewegung
- Die Interpretation des Gedichts anhand seiner formalen Struktur
Zusammenfassung der Kapitel
Formale Analyse
Das Gedicht „Das Karussell“ besteht aus 27 Versen, die in fünf Strophen und zwei Einzelverse gegliedert sind. Die Strophenlänge variiert, wobei die erste Strophe acht Verse umfasst, die zweite und dritte Strophe jeweils drei Verse und die vierte Strophe vier Verse. Das Gedicht enthält zehn Sätze, die durch Enjambements miteinander verbunden sind, wodurch ein Hakenstil entsteht. Das Gedicht folgt dem Metrum des Jambus und weist ein umarmendes Reimschema auf, das in der letzten Strophe leicht variiert. Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Kadenzen ist nahezu ausgeglichen.
Interpretation
Das Gedicht „Das Karussell“ kann anhand seiner formalen Struktur interpretiert werden. Die verschiedenen Stilmittel unterstützen das Motiv der Bewegung und die Flüchtigkeit der Eindrücke, die durch das sich drehende Karussell entstehen. Die Offenheit des Gedichts wird durch die weiblichen Kadenzen ab Strophe drei verstärkt, die ein schwingendes Ende setzen. Auch die Anaphern zum Bindewort „und“ und die Zeilensprünge des Enjambements verbildlichen das Rundlaufen des Karussells. Die zunehmende Geschwindigkeit, mit der sich das Karussell dreht, wird durch die kürzer werdenden Abstände, in denen der Elefant auftaucht, verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Klassische Moderne, Bewegung, Flüchtigkeit, Dinggedicht, Enjambements, Reimschema, Kadenz, Anapher, Karussell, Jardin du Luxembourg, Paris, Rainer Maria Rilke.
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- Sandra Kuberski (Author), 2011, "Das Karussell" von Rainer Maria Rilke. Analyse und Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/275576