Melancholie ist ein „von großer Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Depressivität gekennzeichneter Gemütszustand.“ So lautet die pragmatische Arbeitsdefinition im aktuellen Duden. Das der Melancholie ein weitaus größeres Bedeutungsspektrum zukommt, wird im oben aufgezeigten Gedicht von Gothe ersichtlich. Vor allem das Verb „behagt“ in der dritten Zeile lässt Rückschlüsse darauf ziehen, dass mit dem Motiv der Melancholie in der Dichtkunst nicht nur negative Assoziationen verbunden sind. In Zeiten der Aufklärung wurde Melancholie als Krankheit stigmatisiert. Das Interesse an Erfahrungsseelenkunde und nicht zuletzt die Verunsicherung der Spätaufklärer durch die Geniebewegung bereiten gegen Ende des 18. Jahrhunderts den Weg für eine Neubewertung der Melancholie. Vor dem Hintergrund der Kritik der Aufklärung erscheint es nahezu unmöglich, der Melancholie eine Ästhetik und Originalität zuzusprechen. Dennoch werden ihr bereits in vorromantischer Zeit Eigenschaften des Schönen, Erhabenen und Heiligen zugesprochen. Das Motiv der Melancholie wird in dieser Arbeit exemplarisch an den Gedichten von Hermann Hesse „Im Nebel“ und Johannes Kühn „Glückshaut“ auch im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den aus verschiedenen Epochen stammenden Gedichten analysiert. Dabei werden vor allem die Handlungsstruktur und die verwendeten formalen und rhetorischen Mittel einer genaueren Untersuchung unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Melancholie und Schwermut
- Literatur der Jahrhundertwende
- Was ist Gegenwartslyrik?
- Motiv der Melancholie bei Hesse
- Handlungsstruktur
- Formale Analyse und rhetorische Mittel
- Motiv der Melancholie bei Kühn
- Handlungsstruktur
- Formale Analyse und rhetorische Mittel
- Vergleich beider Gedichte
- Gemeinsamkeiten im Hinblick auf das Motiv der Melancholie
- Unterschiede im Hinblick auf das Motiv der Melancholie
- Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Motiv der Melancholie in den Gedichten "Im Nebel" von Hermann Hesse und "Glückshaut" von Johannes Kühn. Im Fokus steht ein Vergleich der beiden Werke im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Handlungsstruktur und den eingesetzten formalen und rhetorischen Mitteln.
- Die historische Einordnung der Gedichte in die Literatur der Jahrhundertwende und der Gegenwartslyrik
- Das Motiv der Melancholie als literarisches Phänomen und seine Bedeutung für die Dichtung
- Die Analyse der Handlungsstrukturen der beiden Gedichte
- Die Untersuchung der formalen und rhetorischen Mittel, die zum Ausdruck der Melancholie verwendet werden
- Ein Vergleich der beiden Gedichte im Hinblick auf die Darstellung des Motivs der Melancholie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Motiv der Melancholie in der Literatur vor und definiert den Begriff anhand von Zitaten und wissenschaftlichen Definitionen. Es wird auf die Entwicklung des Verständnisses der Melancholie im Laufe der Geschichte eingegangen und die Bedeutung des Motivs für die Literatur hervorgehoben.
Melancholie und Schwermut
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Melancholie im historischen und wissenschaftlichen Kontext. Es wird auf die medizinische, soziologische und literarische Bedeutung des Motivs eingegangen und die Unterschiede zwischen Melancholie und Schwermut erläutert.
Literatur der Jahrhundertwende
Dieses Kapitel widmet sich der Literatur der Jahrhundertwende und beleuchtet den Einfluss von Philosophen wie Schopenhauer und Nietzsche auf die Kultur und Literatur der Zeit. Es wird auf den Symbolismus und den Impressionismus als wichtige Strömungen der Lyrik eingegangen und der Zusammenhang mit dem Motiv der Melancholie hergestellt.
Was ist Gegenwartslyrik?
Dieses Kapitel stellt die Gegenwartslyrik vor und beleuchtet den Begriff im Kontext der heutigen Literaturlandschaft. Es wird auf die Bedeutung der Gegenwartslyrik für das Verständnis des zeitgenössischen Lebens und die Herausforderungen, die sich aus der Vielfalt der modernen Lyrik ergeben, eingegangen.
Motiv der Melancholie bei Hesse
Dieses Kapitel analysiert das Motiv der Melancholie im Gedicht "Im Nebel" von Hermann Hesse. Es werden die Handlungsstruktur und die verwendeten formalen und rhetorischen Mittel untersucht, die zum Ausdruck der Melancholie beitragen.
Motiv der Melancholie bei Kühn
Dieses Kapitel analysiert das Motiv der Melancholie im Gedicht "Glückshaut" von Johannes Kühn. Es werden die Handlungsstruktur und die verwendeten formalen und rhetorischen Mittel untersucht, die zum Ausdruck der Melancholie beitragen.
Vergleich beider Gedichte
Dieses Kapitel vergleicht die beiden Gedichte "Im Nebel" und "Glückshaut" im Hinblick auf das Motiv der Melancholie. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung des Motivs in den beiden Werken herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Melancholie, Schwermut, Symbolismus, Gegenwartslyrik, Hermann Hesse, Johannes Kühn, "Im Nebel", "Glückshaut", Handlungsstruktur, formale Analyse, rhetorische Mittel, literarisches Motiv.
- Arbeit zitieren
- Clara Eder (Autor:in), 2013, Das Motiv der Melancholie in den Gedichten "Im Nebel" von Hermann Hesse und "Glückshaut" von Johannes Kühn, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/272625