Viele Kinder- und Jugendbücher werden adaptiert. Sie werden verfilmt, als Hörbücher umgesetzt oder graphisch umgestaltet und somit werden neue literarische Werke geschaffen. All dies ist auch mit JRR Tolkiens Werk „Der kleine Hobbit“ (je nach Übersetzung oder Ausgabe auch nur „Der Hobbit“) geschehen. Zahlreiche Werke stehen nun in intermedialer und intertextueller Verbindung zum Klassiker der phantastischen Jugendliteratur.
Der Wechsel des Mediums im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur ist nichts Neues. Es bleibt meist nicht nur bei der Verfilmung der klassischen Kinderbücher, Märchen oder Jugendliteratur. Zum Film gibt es wiederum Merchandising, Youtube-Trailer, Smartphone- oder Tablet-Apps, Web-Plattformen mit Foren zum Austausch, zur Information oder schlicht zur Bewerbung, neue Printmedien wie Plakate, Zeitschriften oder gar Neuauflagen des Ursprungsbuches (häufig mit dem Vermerk „Das Buch zum Film“), Computerspiele und vieles mehr. Die Menge der Konsummöglichkeiten steigert sich mit jedem Medienwechsel. Nicht umsonst spricht man von einer konvergenten Medienwelt. Die Nutzung und die Herangehensweise an die verschiedenen Formen der Literatur sind mannigfaltig und so individuell wie die Rezipienten selbst.
Ein Buch kann nie exakt in ein anderes Medium transportiert werden, denn jedes Medium bringt ganz spezifische Eigenschaften mit sich. Ein Hörspiel lässt sich einzig und allein auditiv konsumieren, das Buch nur visuell. Wird das reine Textmedium als „graphic novel“ oder als Comic aufbereitet, so werden ganze Textpassagen durch Bilder ersetzt, was andere Rezeptionsleistungen erfordert als das Lesen. Beim Film kommt hinzu, dass sich die Bilder bewegen und neben visuellem Konsum nun auch noch auditiv rezipiert werden kann. Die Buchvorlage muss also für das neue Medium adaptiert werden. Dadurch stellt sich die Frage: Was verändern die Adaptionen am Ursprungswerk, um dem Medienwechsel gerecht zu werden? Was bleibt von der Vorlage erhalten? Welche neuen Anforderung bringen die Adaptionen mit sich? Und bleibt die eigentliche Zielgruppe erhalten, wird sie gar erweitert und wenn ja, in welchem Umfang? Was aber wird vielleicht durch die Adaption auf andere Art und Weise dem Ursprungswerk gerecht? All dies sind Fragen, die sich stellen, wenn man sich die zahlreichen Adaptionen ansieht, die „Der kleine Hobbit“ durchlaufen hat. Exemplarisch anhand der Verfilmung von Peter Jackson „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ soll hier der Wechsel geprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was bedeutet es, wenn Texte ihr Medium wechseln?
- Was macht einen literarischen Text für Kinder und Jugendliche aus?
- Das Ausgangswerk „Der Hobbit“ von JRR Tolkien
- Vorstellung und Entstehung
- Konvergenz und Rezeption
- Einordnung in KJL
- Die Adaption „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“
- Vorstellung und Entstehung
- Konvergenz und Rezeption
- Einordnung in KJL
- Gegenüberstellung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Wandel eines literarischen Textes, „Der Hobbit“ von JRR Tolkien, in seine Verfilmung „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ von Peter Jackson, und beleuchtet dabei die Auswirkungen des Medienwechsels auf die Rezeption durch Kinder und Jugendliche. Die Arbeit untersucht, welche Elemente aus der Buchvorlage in der Adaption erhalten bleiben und welche Veränderungen sich durch die neuen medialen Möglichkeiten ergeben.
- Medienwechsel und seine Auswirkungen auf die Rezeption
- Spezifische Anforderungen an Kinder- und Jugendliteratur
- Vergleich der Konvergenz- und Rezeptionsmerkmale von Buch und Film
- Einordnung der Werke in den Kontext der Kinder- und Jugendliteratur
- Analyse der Rezeptionsleistungen der Zielgruppe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der medialen Adaption von Kinder- und Jugendliteratur ein und erläutert den spezifischen Fall des „Hobbits“. Kapitel 2 analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Medium Buch und Film, die den Medienwechsel eines Textes beeinflussen. Kapitel 3 beleuchtet die spezifischen Anforderungen an Kinder- und Jugendliteratur, die sich aus der Zielgruppe und deren Entwicklungsstand ergeben. Die folgenden Kapitel widmen sich der Vorstellung des Buches „Der Hobbit“ und der Verfilmung „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“. Dabei werden die Entstehung, Konvergenz- und Rezeptionsmerkmale sowie die Einordnung der Werke in die Kinder- und Jugendliteratur behandelt.
Schlüsselwörter
Kinder- und Jugendliteratur, Medienwechsel, Adaption, Konvergenz, Rezeption, Film, Buch, „Der Hobbit“, JRR Tolkien, Peter Jackson, Zielgruppe, Rezeptionsleistungen.
- Quote paper
- Stefanie Rahder (Author), 2013, J.R.R. Tolkiens "Der kleine Hobbit" und die Adaption von Peter Jackson, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/269387