In der Wirtschaftstheorie gibt es seit ungefähr 70 Jahren einen Wettstreit um die Vormachtstellung in der Wirtschaftspolitik zwischen Keynesianern und Monetaristen. Nach der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts schrieb John Maynard Keynes das bahnbrechende Werk „The General Theory about Employment, Interest and Money“, welches die Wirtschaftstheorie und -politik revolutionierte und bis in die 70er Jahre international beeinflusste. Doch ab Mitte der 70er Jahre befand sich der Keynesianismus in der Krise, weil seine fiskalpolitischen Instrumente offensichtlich nicht zum Erfolg führten. Das öffnete Milton Friedman und seiner Chicagoer Schule Tür und Tor. Es wurde sich auf die Klassiker wie beispielsweise Adam Smith rückbesinnt. Doch damit gab sich der Fiskalismus noch nicht geschlagen: 2008 feierte er, zumindest in der Bundesrepublik Deutschland, ein Comeback. Nach der „Subprime-Krise“ wurde sich in der BRD der keynesianischen antizyklischen Fiskalpolitik erfolgreich bedient (Konjunkturpaket I und II mit der berühmten Abwrackprämie).
In der folgenden Arbeit wird zu untersuchen sein, mit welchen Mitteln die beiden gegensätzlichen Theorien zwei bedeutende wirtschaftspolitische Ziele, der hohe Beschäftigungsstand und die niedrige Inflationsrate, zu erreichen versuchen.
Dazu werden zuerst die wirtschaftspolitischen Ziele generell vorzustellen und zu erläutern sein: Wozu dienen sie, wie lauten sie und in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Besonderes Augenmerk wird dabei auf die beiden zentralen Ziele hoher Beschäftigungsstand und niedrige Inflationsrate und ihren theoretischen Zusammenhang gelegt. Zu diesem Zweck wird die Phillips-Kurve kurz vorgestellt.
Daran anschließend wird grob die Theorie des Keynesianismus, seine Basishypothesen und Grundgedanken zu erläutern sein. Im Bezug zu den beiden in der Arbeit im Mittelpunkt stehenden wirtschaftspolitischen Zielen werden die Ursachen der Inflation und der Arbeitslosigkeit im Lichte des Fiskalismus nur kurz genannt. Daran schließt sich die selbe Vorgehensweise bezüglich Milton Friedmans Monetarismus an.
Abschließend wird ein Vergleich vorgenommen. Es werden lediglich die wichtigsten und zentralsten Unterschiede hervorgehoben, daran anschließend werden die Vor- und Nachteile beider Theorien diskutiert. Am Ende wird eine kurze Überlegung anzustellen sein, ob diese beiden konträren Theorien miteinander vereinbar und in Einklang zu bringen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - das Ringen um Wahrheit
- 2. Wirtschaftspolitische Ziele
- 2.1 Das magische Viereck
- 2.2 Der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Preisniveaustabilität: Die Phillips-Kurve
- 3. Der Fiskalismus
- 3.1 Ursachen der Inflation
- 3.2 Ursachen der Arbeitslosigkeit
- 4. Der Monetarismus
- 4.1 Ursachen der Inflation
- 4.2 Ursachen der Arbeitslosigkeit
- 5. Der Monetarismus und der Fiskalismus im Vergleich – eine Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Fiskalismus und Monetarismus die konjunkturpolitischen Ziele Preisniveaustabilität und hoher Beschäftigungsstand erreichen wollen. Sie vergleicht die beiden gegensätzlichen Theorien und hebt deren wichtigste Unterschiede hervor, ohne jedoch konkrete Anwendungsempfehlungen in Einzelfällen zu geben.
- Wirtschaftspolitische Ziele (magisches Viereck)
- Keynesianischer Fiskalismus und seine Instrumente
- Monetaristische Theorie nach Milton Friedman
- Ursachen von Inflation und Arbeitslosigkeit nach beiden Theorien
- Vergleich und Gegenüberstellung von Fiskalismus und Monetarismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung – das Ringen um Wahrheit: Die Einleitung beschreibt den historischen Wettstreit zwischen Keynesianern und Monetaristen in der Wirtschaftspolitik. Sie skizziert den Aufstieg und Fall des Keynesianismus und das anschließende Comeback des Fiskalismus nach der Finanzkrise 2008. Die Arbeit kündigt die Untersuchung an, wie beide Theorien die Ziele hoher Beschäftigung und niedriger Inflation erreichen wollen. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der wirtschaftspolitischen Ziele, der Vorstellung der Phillips-Kurve und einer groben Darstellung der Theorien des Fiskalismus und Monetarismus.
2. Wirtschaftspolitische Ziele: Dieses Kapitel erläutert das oberste Ziel der Wirtschaftspolitik: die Steigerung von Lebensqualität und Wohlfahrt. Es beschreibt die Ableitung der wirtschaftspolitischen Ziele aus den gesellschaftspolitischen Zielen und stellt das "magische Viereck" (Preisniveaustabilität, hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges Wirtschaftswachstum) vor. Die Kapitel diskutiert die Herausforderungen der gleichzeitigen Erreichung dieser teilweise widersprüchlichen Ziele und geht auf die einzelnen Ziele, ihre Definition und ihren Zusammenhang detailliert ein, inklusive einer Erklärung des Begriffs „angemessenes Wirtschaftswachstum“ und der Herausforderungen der Vollbeschäftigung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Wirtschaftspolitische Ziele: Fiskalismus vs. Monetarismus
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht den Fiskalismus und den Monetarismus, zwei gegensätzliche wirtschaftspolitische Theorien. Sie untersucht, wie beide Ansätze die Ziele Preisniveaustabilität und hoher Beschäftigungsstand erreichen wollen und hebt deren wichtigste Unterschiede hervor. Die Arbeit enthält eine Einleitung, eine detaillierte Beschreibung der wirtschaftspolitischen Ziele (inklusive des magischen Vierecks und der Phillips-Kurve), Kapitel zum Fiskalismus und Monetarismus mit Erklärungen zu den Ursachen von Inflation und Arbeitslosigkeit nach beiden Theorien, und schliesst mit einem Vergleich beider Ansätze.
Welche wirtschaftspolitischen Ziele werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Ziele Preisniveaustabilität und hoher Beschäftigungsstand. Sie führt das "magische Viereck" ein, welches zusätzlich außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges Wirtschaftswachstum beinhaltet. Die Arbeit erläutert die einzelnen Ziele, ihre Definition und ihren Zusammenhang, sowie die Herausforderungen ihrer gleichzeitigen Erreichung.
Was ist der Fiskalismus und wie erklärt er Inflation und Arbeitslosigkeit?
Der Fiskalismus (Keynesianismus) ist eine wirtschaftspolitische Theorie, die staatliche Eingriffe zur Steuerung der Konjunktur befürwortet. Die Arbeit beschreibt die fiskalpolitischen Instrumente und erklärt, wie der Fiskalismus Inflation und Arbeitslosigkeit begründet und zu bekämpfen versucht. Konkrete Ausführungen zu den Ursachen von Inflation und Arbeitslosigkeit im Rahmen des Fiskalismus sind im Kapitel 3 enthalten.
Was ist der Monetarismus und wie erklärt er Inflation und Arbeitslosigkeit?
Der Monetarismus, insbesondere die Theorie nach Milton Friedman, betont die Rolle der Geldmenge für die Konjunktur. Die Arbeit erläutert die monetaristische Theorie und erklärt, wie der Monetarismus Inflation und Arbeitslosigkeit begründet und zu bekämpfen versucht. Konkrete Ausführungen zu den Ursachen von Inflation und Arbeitslosigkeit im Rahmen des Monetarisums sind im Kapitel 4 enthalten.
Wie werden Fiskalismus und Monetarismus verglichen?
Die Arbeit vergleicht die beiden Theorien systematisch, indem sie ihre unterschiedlichen Ansätze zur Erreichung der wirtschaftspolitischen Ziele, insbesondere zur Bekämpfung von Inflation und Arbeitslosigkeit, gegenüberstellt. Der Vergleich findet im letzten Kapitel statt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Wirtschaftspolitische Ziele, Der Fiskalismus, Der Monetarismus und ein Vergleich beider Theorien als Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die wirtschaftspolitischen Ziele des Fiskalismus und des Monetarisums zu untersuchen und die beiden gegensätzlichen Theorien zu vergleichen. Sie soll die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Ansätzen aufzeigen, ohne konkrete Handlungsempfehlungen für Einzelfälle zu geben.
Wird die Phillips-Kurve behandelt?
Ja, die Arbeit behandelt die Phillips-Kurve im Zusammenhang mit dem Verhältnis zwischen Arbeitslosigkeit und Preisniveaustabilität.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum bestimmt, das sich für wirtschaftspolitische Theorien und deren Anwendung interessiert.
- Quote paper
- Victoria Flägel (Author), 2011, Die konjunkturpolitischen Ziele: Preisniveaustabilität und hoher Beschäftigungsstand durch Fiskal- und Geldpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/269355